Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
wissen, was irgend möglich war. Also schwor er sich, der Selbsterforschung und dem Aufdecken seines wahren Namens in Zukunft mehr Zeit zu widmen. 
Vielleicht können mir ja Oromis und Glaedr sagen, wie er lautet,
 dachte er.
    Welche Zweifel und Verwirrung Sloans wahrer Name auch in ihm auslöste, gleichzeitig reifte in Eragon die Ahnung einer Idee, wie er mit dem Metzger verfahren würde. Obwohl er eine erste Vorstellung davon hatte, brauchte er geschlagene zehn Minuten, um den vollständigen Plan auszuarbeiten und dafür zu sorgen, dass er so funktionieren würde, wie es seine Absicht war.
    Als Eragon aufstand, um das Lager zu verlassen und in die vom Sternenhimmel überspannte Landschaft zu treten, drehte Sloan den Kopf in seine Richtung. »Wo gehst du hin?«, wollte er wissen.
    Doch Eragon schwieg.
    Er wanderte durch die Wildnis, bis er einen großen, flachen, moosbewachsenen Felsen mit einer schüsselartigen Vertiefung in der Mitte fand.
»Adurna rïsa«,
 sagte er. Um den Stein herum stiegen unzählige winzige Wassertropfen aus dem Boden und verschmolzen zu makellosen silbrigen Strahlen, die sich über den Rand in die Vertiefung ergossen. Als das Wasser überzulaufen begann und ins Erdreich zurücksickerte, nur um sich wieder in seinem Zauber zu verfangen, löste Eragon die Magie.
    Er wartete, bis die Wasseroberfläche sich so weit beruhigt hatte, dass sie zum Spiegel wurde und er vor einer Schale voller Sterne zu stehen schien, dann sagte er: 
»Draumr kópa«,
 und noch viele andere Wörter, die einen Zauberspruch ergaben, der es ihm ermöglichte, andere über weite Entfernungen hinweg nicht nur zu sehen, sondern auch mit ihnen zu sprechen. Oromis hatte ihm zwei Tage, bevor er mit Saphira von Ellesméra nach Surda geflogen war, diese Variante der Traumsicht beigebracht.
    Das Wasser wurde vollkommen schwarz, als hätte jemand die Sterne wie Kerzen ausgelöscht. Kurz darauf wurde in der Mitte ein helles Oval sichtbar, in dem Eragon das Innere eines großen weißen Zeltes erblickte, beleuchtet vom flammenlosen Licht einer roten Erisdar, einer magischen Elfenlaterne.
    Normalerweise hätte Eragon keine Person und keine Örtlichkeit mit der Traumsicht aufsuchen können, die er noch nicht kannte. Ein Elfenspiegel übermittelte jedoch durch seine besondere Magie jedem, der mit ihm in Verbindung trat, ein Bild seiner direkten Umgebung. Umgekehrt sandte Eragons Zauberformel ein Bild von ihm selbst und dem Ort, an dem er sich befand, zu dem Spiegel. Diese Einrichtung gestattete auch Fremden, von überall auf der Welt Kontakt zueinander aufzunehmen, was in Kriegszeiten von unschätzbarem Wert war.
    Ein hochgewachsener Elf mit silbrigem Haar in einer von vielen Schlachten verschlissenen Rüstung trat in Eragons Blickfeld, und er erkannte Lord Däthedr, Königin Islanzadis Berater, der ein Freund von Arya war. Wenn Däthedr überrascht war, Eragon zu sehen, so zeigte er es jedenfalls nicht. Er neigte den Kopf, führte zwei Finger seiner rechten Hand an die Lippen und sagte mit seiner singenden Stimme: 
»Atra Esterní ono thelduin, Eragon Shur’tugal.«
    Eragon wechselte im Geiste in die alte Sprache, erwiderte die Begrüßungsgeste und sagte: 
»Atra du Evarínya ono varda, Däthedr-Vodhr.«
    Däthedr fuhr in seiner Muttersprache fort: »Ich freue mich zu erfahren, dass Ihr wohlauf seid, Schattentöter. Arya Dröttningu hat uns vor einigen Tagen von Eurer Mission unterrichtet und wir waren sehr besorgt um Euch und Saphira. Ich hoffe, es ist nichts schiefgegangen?«
    »Nein, aber ich bin auf ein unvorhergesehenes Problem gestoßen und würde, wenn ich darf, gern mit Königin Islanzadi darüber reden und sie um ihren weisen Rat in dieser Angelegenheit ersuchen.«
    Däthedrs Katzenaugen schlossen sich bis auf zwei schmale Schlitze, was ihm einen grimmigen und verschlossenen Ausdruck verlieh. »Ich weiß, Ihr würdet nicht darum bitten, wenn es nicht wichtig wäre, Eragon-Vodhr, aber nehmt Euch in Acht: Eine gespannte Bogensehne kann genauso leicht reißen und den Schützen selbst verletzen, wie sie den Pfeil abschießen kann... Wenn es Euer Wunsch ist, dann wartet und ich werde nach der Königin schicken.«
    »Ich werde warten. Eure Unterstützung ist mir höchst willkommen, Däthedr-Vodhr.« Als sich der Elf von dem magischen Spiegel abwandte, verzog Eragon das Gesicht. Er konnte die Förmlichkeit der Elfen nicht leiden, aber vor allem hasste er es, ihre rätselhaften Gleichnisse deuten zu müssen. 
Wollte er mich

Weitere Kostenlose Bücher