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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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foltern. Außerdem werde ich dich mit einem unwiderstehlichen Drang belegen, nach Norden zu ziehen, bis du die Elfenstadt Ellesméra erreicht hast, die tief im Herzen von Du Weldenvarden liegt. Du kannst versuchen, dich gegen diesen Drang zu wehren, aber ganz gleich, wie lange du dagegen ankämpfst, die Verwünschung wird dir keine Ruhe lassen wie ein juckender Mückenstich, bis du ihr nachgibst und ins Reich der Elfen ziehst.«
    »Bist du nicht Manns genug, mich selbst zu töten?«, fragte Sloan höhnisch. »Du bist zu feige, mir das Schwert an den Nacken zu legen, deshalb schickst du mich blind und orientierungslos durch die Wildnis, bis das Wetter oder irgendein Raubtier mich erledigt.« Er spie heftig vor Eragon aus. »Du bist nichts als ein jämmerlicher Waschlappen, den eine bockige Mähre im Galopp verloren hat. Ein Bastard, jawohl, ein läppischer Flegel; eine stinkende, talggesichtige Bergziege; ein Wechselbalg, ein Kuckucksei, eine giftige Kröte; der ranzige, wimmernde Abgang einer öligen Sau. Ich würde dir nicht meine letzten Brotkrumen geben, wenn du am Verhungern wärst, oder nur einen Tropfen Wasser, wenn du verdurstest, oder ein Sandloch, um dich zu begraben. Du hast Eiter in den Knochen und den Baumschwamm im Hirn, ein räudiger kleiner Wadenbeißer bist du!«
    Sloans Flüche waren auf eine perverse Art ziemlich beeindruckend, dachte Eragon, auch wenn ihn seine Bewunderung nicht von dem Bedürfnis abhielt, den Metzger zu erwürgen oder ihm wenigstens eine passende Antwort zu geben. Was ihn dazu bewog, sich zurückzuhalten, war der Verdacht, dass Sloan es darauf anlegte, dass Eragon ihn in einem Anfall von blinder Wut niederstreckte und ihm so zu einem unverdient schnellen Ende verhalf.
    Deshalb sagte er nur: »Ich bin vielleicht ein Bastard, aber auf jeden Fall kein Mörder.« Sloan holte scharf Luft. Doch bevor er seine Schimpftirade fortsetzen konnte, fügte Eragon hinzu: »Wo du auch hingehst, du wirst nicht hungern müssen noch werden dich wilde Tiere angreifen. Ich werde dich mit gewissen Zaubern umgeben, die Menschen und Tiere davon abhalten, dich zu belästigen, und dafür sorgen, dass Tiere dir Nahrung bringen, wenn du hungrig bist.«
    »Das kannst du nicht«, flüsterte Sloan, und Eragon konnte selbst im Sternenlicht verfolgen, wie das letzte bisschen Farbe aus seinem Gesicht wich, bis er kreidebleich dasaß. »Dazu hast du nicht die Mittel. Und auch nicht das Recht.«
    »Ich bin ein Drachenreiter. Ich habe so viel Recht dazu wie irgendein König oder eine Königin.«
    Dann sprach Eragon, der keine Lust hatte, sich weiter mit Sloan herumzuschlagen, dessen wahren Namen so laut aus, dass der Metzger es hören konnte. Entsetzen und Ehrfurcht breiteten sich auf Sloans Gesicht aus. Er riss die Arme hoch und heulte, als hätte ihn jemand mit dem Schwert durchbohrt. Ein heiserer, abgehackter Verzweiflungsschrei, der Schrei eines Menschen, den seine eigene Natur zu einem Schicksal verdammt hat, aus dem es kein Entrinnen gibt. Dann fiel er vornüber, blieb auf den Handflächen liegen und fing an zu schluchzen, das Gesicht von Haarsträhnen verdeckt.
    Eragon beobachtete seine Reaktion wie erstarrt. 
Verhält sich etwa jeder so, wenn er seinen wahren Namen erfährt? Würde mir das auch passieren?
    Er wappnete sich gegen Sloans Elend und machte sich daran, auszuführen, was er angekündigt hatte. Zuerst wiederholte er Sloans wahren Namen, dann brachte er ihm Wort für Wort Schwüre in der alten Sprache bei, die sicherstellten, dass Sloan Katrina niemals wiedersah und nie wieder Kontakt zu ihr aufnahm. Sloan wehrte sich mit Heulen und Zähneknirschen, aber sosehr er dagegen ankämpfte, es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu gehorchen, wann immer Eragon seinen wahren Namen aussprach. Als sie damit fertig waren, wirkte Eragon noch fünf Zauber, die Sloan nach Ellesméra ziehen, ihn vor Angriffen schützen und die Vögel, die Fische in den Flüssen und Seen und die wilden Tiere veranlassen würden, ihn zu ernähren. Dabei richtete er es so ein, dass die nötige Energie für die Zauber Sloan entzogen wurde und nicht ihm selbst.
    Mitternacht war nur noch eine blasse Erinnerung, als Eragon mit dem letzten Zauber fertig war. Trunken vor Erschöpfung stützte er sich auf den Rotdornstab. Sloan lag zusammengekrümmt zu seinen Füßen.
    »Fertig«, sagte Eragon.
    Ein groteskes Stöhnen stieg von der Gestalt vor ihm auf. Es hörte sich an, als wolle Sloan etwas sagen. Stirnrunzelnd kniete sich Eragon neben

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