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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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mir womöglich in Zukunft leichter gemacht hätte zu töten.«
    Islanzadi seufzte und auf einmal wirkte sie müde. Eragon führte sich vor Augen, dass auch sie gekämpft hatte. »Oromis mag dein eigentlicher Lehrer gewesen sein, aber du hast ganz klar das Erbe Broms angetreten, nicht Oromis’. Brom ist der Einzige außer dir, der es fertigbrachte, immer wieder in eine Zwangslage zu geraten. Wie er scheinst auch du unweigerlich das tiefste Treibsandloch aufzuspüren und dich Hals über Kopf hineinzustürzen.«
    Eragon unterdrückte ein Schmunzeln; der Vergleich gefiel ihm. »Was ist mit Sloan?«, fragte er. »Sein Schicksal liegt in Eurer Hand.«
    Langsam setzte sich Islanzadi auf den Stuhl neben dem Tisch, legte die Hände in den Schoß und blickte seitlich zum Spiegel hinüber. Ihre Miene wirkte rätselhaft: eine schöne Maske, die ihre Gedanken und Empfindungen verbarg und die Eragon nicht zu durchdringen vermochte, sosehr er es auch versuchte. Schließlich sagte sie: »Da du es geschafft hast, unter einigen Mühen das Leben dieses Mannes zu retten, kann ich deine Bitte nicht ablehnen, denn dann wäre dein Opfer umsonst gewesen. Wenn Sloan die Prüfung, die du für ihn vorgesehen hast, überlebt, wird Gilderien der Weise ihn passieren lassen und Sloan wird ein Zimmer und ein Bett und etwas zu essen erhalten. Mehr kann ich nicht versprechen, denn was danach geschieht, hängt von ihm ab. Aber wenn die Bedingungen, die du genannt hast, erfüllt sind, ja, dann werden wir seine Finsternis erhellen.«
    »Danke, Majestät. Ihr seid sehr großzügig.«
    »Nicht großzügig. Dieser Krieg gestattet mir nicht, großzügig zu handeln, nur zweckmäßig. Geh jetzt und tu, was du tun musst, aber sei ja vorsichtig, Eragon Schattentöter.«
    »Majestät.« Er verneigte sich. »Wenn ich Euch noch um einen letzten Gefallen bitten darf: Erzählt Arya, Nasuada oder irgendjemandem von den Varden nicht von meiner gegenwärtigen Lage. Ich möchte nicht, dass sie sich länger als nötig Sorgen um mich machen. Sie werden es noch früh genug von Saphira erfahren.«
    »Ich werde über deine Bitte nachdenken.«
    Eragon wartete eine Weile, aber als klar wurde, dass sie nicht die Absicht hatte, ihm ihre Entscheidung mitzuteilen, verbeugte er sich ein zweites Mal und sagte: »Danke.«
    Das schimmernde Bild auf der Wasseroberfläche erzitterte und löste sich dann im Dunkel auf, als Eragon den Zauber beendete. Er lehnte sich zurück und schaute zu den zahllosen Sternen empor, damit sich seine Augen wieder an das schwache Licht gewöhnen konnten, das sie verbreiteten. Dann kehrte er dem verwitterten Stein mit der Wasserlache den Rücken und machte sich durch Gras und Buschwerk auf den Rückweg zum Lager, wo Sloan noch immer kerzengerade wie in Erz gegossen dasaß.
    Eragons Fuß stieß gegen ein Steinchen, und das Geräusch verriet Sloan, dass er zurückgekehrt war. Ruckartig wie ein Vogel wandte er den Kopf hin und her. »Hast du dich entschieden?«, wollte er wissen.
    »Ja«, sagte Eragon. Er ging vor dem Metzger in die Hocke, stützte sich dabei mit einer Hand am Boden ab. »Hör gut zu, denn ich sage es nicht zweimal. Du behauptest, du hättest aus Liebe zu Katrina gehandelt. Ob du es nun zugibst oder nicht, ich glaube, du hattest auch andere, niedrige Beweggründe, sie von Roran trennen zu wollen: Zorn... Hass... Rachsucht... und deinen eigenen Schmerz.«
    Sloans Lippen verhärteten sich zu einer schmalen weißen Linie. »Du tust mir unrecht.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Da mich mein Gewissen daran hindert, dich zu töten, muss deine Strafe die schrecklichste sein, die neben dem Tod denkbar ist. Ich bin überzeugt, dass deine Worte, Katrina sei dir das Wichtigste auf der Welt, wahr sind. Deshalb ist deine Strafe die folgende: Du wirst deine Tochter bis zum Tag deines Todes nicht wiedersehen, nicht berühren und nicht mit ihr reden, und du wirst ständig in dem Bewusstsein leben, dass sie mit Roran zusammen ist und die beiden ohne dich glücklich sind.«
    Sloan sog zischend die Luft ein. »
Das
 soll deine Strafe sein? Ha! Wie willst du sie vollstrecken? Du hast ja kein Gefängnis, in das du mich sperren könntest.«
    »Ich bin noch nicht fertig. Ich 
werde
 sie vollstrecken, indem ich dich in der Elfensprache schwören lasse - der Sprache der Wahrheit und Magie -, dich an die Bedingungen deines Urteils zu halten.«
    »Das kannst du nicht«, knurrte Sloan. »Nicht mal wenn du mich folterst.«
    »Ich kann es und ich werde dich nicht

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