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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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ich«, sagte sie.
    »Dann behaupte ich, dass Ihr unfähig seid, die Varden anzuführen, und fordere Euch zur Probe der Langen Messer heraus. Wenn Ihr gewinnt, unterwerfen wir uns Euch und werden nie wieder Eure Autorität in Frage stellen. Aber wenn Ihr verliert, werdet Ihr abtreten und ich werde Euren Platz als Oberhaupt der Varden übernehmen.«
    Nasuada erkannte das schadenfrohe Funkeln in Fadawars Augen. 
Darauf hat er es schon die ganze Zeit über abgesehen,
 wurde ihr klar. 
Er hätte auch dann auf der Probe bestanden, wenn ich seine Forderungen erfüllt hätte.
 Dann sagte sie: »Vielleicht irre ich mich, aber verlangt die Tradition nicht, dass der Sieger das Kommando sowohl über die Stämme seines Gegners wie auch über seine eigenen erhält. Ist es nicht so?« Fadawars betretene Miene brachte sie fast zum Lachen. 
Damit hast du nicht gerechnet, dass ich das weiß, was?
    »Ja, so ist es.«
    »Dann nehme ich Eure Herausforderung an, unter der Voraussetzung, dass - falls ich gewinne - Eure Krone und Euer Zepter mir gehören. Seid Ihr einverstanden?«
    Fadawar verzog das Gesicht und nickte. »Ja.« Dann rammte er das Zepter so tief in den Boden, dass es von allein stehen blieb, und fing an, den vordersten Armreif mühsam über seine kräftige Hand zu streifen.
    »Wartet«, sagte Nasuada. Sie ging zu dem Tisch hinüber und nahm eine kleine Messingglocke in die Hand, die sie erst zweimal und nach einer Pause noch viermal läutete.
    Gleich darauf betrat Farica das Zelt. Sie blickte Nasuadas Gäste freimütig an, machte einen Knicks und sagte: »Ja, Herrin?«
    Nasuada nickte Fadawar kurz zu. »Wir können fortfahren.« Dann wandte sie sich an ihre Magd: »Hilf mir, das Kleid auszuziehen. Ich möchte es mir nicht ruinieren.«
    Die ältere Frau sah sie entsetzt an. »Hier, Herrin? Vor all diesen... Männern?«
    »Ja, hier. Und beeil dich! Seit wann muss ich mit meiner Dienerin herumstreiten.« Es hatte strenger geklungen als beabsichtigt, aber ihr Herz raste und ihre Haut war unerträglich empfindlich. Das weiche Leinen ihres Unterkleides kam ihr so rau vor wie Segeltuch. Geduld und Höflichkeit brachte sie jetzt nicht mehr auf. Sie konnte sich nur noch auf den bevorstehenden Wettstreit konzentrieren.
    Nasuada stand bewegungslos da, während Farica an der Schnürung des Kleides zupfte und zog, die von den Schulterblättern bis ans Ende der Wirbelsäule reichte. Als die Bänder lose genug waren, zog Farica ihr die Ärmel von den Armen. Die Hülle aus gerafftem Stoff legte sich als Haufen um Nasuadas Füße und ließ sie beinahe nackt in ihrem weißen Unterhemd zurück. Sie kämpfte ein Schaudern nieder, als die vier Krieger sie schamlos beäugten. Unter ihren begehrlichen Blicken fühlte sie sich hilflos. Ohne sie zu beachten, trat sie einen Schritt vor und Farica klaubte das Kleid von der Erde.
    Nasuada gegenüber war Fadawar damit beschäftigt, die Armreife von seinen Unterarmen zu ziehen. Darunter kamen die bestickten Ärmel seines Gewandes zum Vorschein. Als er fertig war, nahm er die wuchtige Krone vom Kopf und übergab sie einem seiner Gefolgsleute.
    Plötzlich erhob sich vor dem Zelt Stimmengewirr und sorgte für eine Unterbrechung der Vorbereitungen. Ein Botenjunge - Nasuada erinnerte sich, dass er Jarsha hieß - kam herein, pflanzte sich ein oder zwei Fuß vom Eingang entfernt auf und meldete: »König Orrin von Surda, Jörmundur von den Varden, Trianna von der Du Vrangr Gata und Naako und Ramusewa vom Stamm der Inapashunna.« Dabei heftete er den Blick fest auf die Decke des Zeltes.
    Dann verschwand er wieder und die angekündigte Versammlung trat ein, Orrin an der Spitze. Der König sah als Erstes Fadawar und begrüßte ihn mit den Worten: »Ah, Feldherr, das ist aber eine Überraschung. Ich hoffe, Ihr und -« Erstaunen machte sich auf seinem jugendlichen Gesicht beim Anblick Nasuadas breit. »Aber, Nasuada, was hat das zu bedeuten?«
    »Das würde ich auch gern wissen«, knurrte Jörmundur. Er packte den Schwertknauf und funkelte jeden böse an, der es wagte, Nasuada allzu unverhohlen anzustarren.
    »Ich habe euch hereingebeten, weil ich möchte, dass ihr als Zeugen der Probe der Langen Messer zwischen Fadawar und mir beiwohnt und hinterher jedem, der danach fragt, die Wahrheit über den Ausgang des Zweikampfes erzählt.«
    Die beiden grauhaarigen Stammesmitglieder Naako und Ramusewa schien ihre Ankündigung in Aufruhr zu versetzen. Sie steckten die Köpfe zusammen und fingen an zu flüstern. Trianna

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