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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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sie kaum noch Luft bekam. Sie blickte nach oben. Saphira kreiste direkt über dem Lager, in einigen tausend Fuß Höhe. Ihre riesigen fledermausartigen Schwingen zeichneten sich vor dem abendlichen Himmel schwarz ab. Nasuada konnte Saphiras Unterseite erkennen, die hellen Klauen vor den überlappenden Bauchschuppen, aber nicht, wer auf ihr saß.
    »Wie kannst du das wissen?«, fragte sie das Mädchen mit gesenkter Stimme.
    »Ich spüre weder seine Sorgen noch seine Ängste. Roran ist da und eine Frau, vermutlich Katrina. Sonst niemand.«
    Nasuada richtete sich auf, klatschte in die Hände und rief: »Jörmundur!«
    Der Befehlshaber, der ein gutes Dutzend Schritte entfernt stand, kam gerannt und drängte jeden, der ihm im Weg stand, zur Seite. Er war erfahren genug, um zu wissen, wann es sich um einen Notfall handelte. »Herrin.«
    »Lass das Feld räumen! Schick die Zuschauer fort, bevor Saphira landet.«
    »Gilt das auch für Orrin, Narheim und Garzhvog?«
    Sie verzog das Gesicht. »Nein, aber außer ihnen darf niemand bleiben. Beeil dich!«
    Als Jörmundur begann, Befehle zu brüllen, traten Arya und Angela zu Nasuada. Die beiden wirkten so alarmiert, wie sie sich fühlte. »Saphira wäre nicht so ruhig, wenn Eragon verletzt oder tot wäre«, sagte die Elfe.
    »Aber wo ist er dann?«, wollte Nasuada wissen. »In welche Schwierigkeiten ist er jetzt wieder geraten?«
    Wildes Gedränge und Geschiebe herrschte auf dem Landeplatz, während Jörmundur und seine Männer die Zuschauer zu ihren Zelten zurückdirigierten. Gelegentlich mussten sie ihre Stöcke zu Hilfe nehmen, wenn die Krieger einfach stehen blieben oder protestierten. Hier und dort brach eine Rangelei aus, aber die Streithähne wurden rasch voneinander getrennt, damit es nicht zu handfesten Schlägereien kam. Zum Glück zogen die Urgals sich auf Geheiß ihres Stammesoberhaupts widerspruchslos zurück, wenngleich Garzhvog selbst zu Nasuada hinüberging, genauso wie König Orrin und der Zwerg Narheim.
    Nasuada spürte den Boden unter ihren Füßen beben, als der riesige Urgal auf sie zutrat. Er hob das knochige Kinn und entblößte die Kehle, wie es Sitte bei seinem Volk war. »Was hat das zu bedeuten, Nachtjägerin?«, fragte er. Die Form seines Kiefers und seiner Zähne, zusammen mit seinem Akzent, machte es Nasuada schwer, ihn zu verstehen.
    »Ja, das würde ich auch gerne wissen«, sagte Orrin. Sein Gesicht war rot angelaufen.
    »Ich auch«, sagte Narheim.
    Während Nasuada die Männer betrachtete, wurde ihr klar, dass hier wahrscheinlich zum ersten Mal seit Tausenden von Jahren Angehörige fast aller Völker Alagaësias friedlich zusammengekommen waren. Die Einzigen, die fehlten, waren die Ra’zac und ihre Rösser, doch Nasuada wusste, kein vernunftbegabtes Wesen würde diese Scheusale jemals in seine Runde einladen. Sie deutete auf Saphira und sagte: »Der Drache wird die Antworten liefern, die Ihr wünscht.«
    Gerade als die letzten Nachzügler das Feld räumten, rauschte ein kräftiger Luftstrom über Nasuada hinweg, als Saphira herabschoss, die Flügel ausbreitete, um abzubremsen, und mit den mächtigen Hinterbeinen im Sand aufsetzte. Sie ließ sich nach vorne auf alle viere fallen, worauf ein dumpfes Krachen durchs Lager schallte. Nachdem sie die Lederschnallen geöffnet hatten, stiegen Roran und Katrina rasch ab.
    Nasuada trat vor und musterte Katrina. Sie war neugierig, welche Art von Frau einen Mann dazu bringen konnte, solche außergewöhnlichen Taten zu vollbringen, um sie zu retten. Die Frau vor ihr hatte einen kräftigen Knochenbau, die ungesunde Blässe eines Menschen, der wochenlang eingesperrt war, und eine kupferfarbene Haarmähne. Ihr Kleid war so zerrissen und verschmutzt, dass man nicht mehr erkennen konnte, wie es ursprünglich ausgesehen haben mochte. Trotz der Spuren, die die Gefangenschaft hinterlassen hatte, erkannte Nasuada, dass Katrina zwar durchaus hübsch war, aber nicht gerade das, was die Barden als eine große Schönheit besingen würden. Dafür strahlte sie eine unbeirrbare Entschlossenheit aus. Hätte man Roran an ihrer statt verschleppt, wäre Katrina wohl ebenso imstande gewesen, Carvahalls Dorfbewohner aufzustacheln, sie nach Surda zu führen, bei der Schlacht auf den Brennenden Steppen mitzukämpfen und danach zum Helgrind weiterzuziehen, alles zur Rettung ihres Geliebten. Selbst als sie Garzhvog bemerkte, zuckte Katrina nicht mit der Wimper, sondern blieb ungerührt an Rorans Seite stehen.
    Roran verneigte sich vor

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