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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Fadawars Schmerz ertragen. Danke, dass du in meiner Nähe warst. Ich ahne, was es dich gekostet haben muss, und ich bin dir sehr dankbar.«
    »Dankbar? Ha! Das Wort hat keine Bedeutung für mich, 
Nachtjägerin.
« Elvas schmale Lippen verzogen sich zu einem schrägen Lächeln. »Hast du etwas zu essen? Ich verhungere.«
    »Farica hat hinter die Schriftrollen dort drüben Brot und Wein gestellt«, antwortete Nasuada und deutete quer durch den Raum. Sie sah zu, wie das Mädchen hinüberging und das Brot in großen Bissen hinunterzuschlingen begann. »Zumindest musst du nicht mehr lange so leben. Sobald Eragon zurückkehrt, wird er dich von dem Zauber befreien.«
    »Vielleicht.« Nachdem sie den halben Brotlaib vertilgt hatte, hielt Elva inne. »Ich habe gelogen, bezüglich der Probe der Langen Messer.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich hatte vorhergesehen, dass du verlieren würdest.«
    »Was?«
    »Hätte ich dir die Wahrheit gesagt, hättest du beim siebten Schnitt die Nerven verloren und Fadawar würde nun dort sitzen, wo du sitzt. So habe ich dir gesagt, was du hören musstest, um durchzuhalten und zu siegen.«
    Nasuada fröstelte. Falls es stimmte, was Elva da sagte, dann stand sie mehr denn je in der Schuld des Hexenkinds. Trotzdem gefiel es ihr nicht, von anderen manipuliert zu werden, selbst wenn es zu ihrem eigenen Wohl geschah. »Ich verstehe. Es scheint, als müsste ich mich schon wieder bei dir bedanken.«
    Da stieß Elva ein kehliges Lachen aus. »Und das behagt dir nicht, stimmt’s? Aber das spielt keine Rolle. Sorge dich nicht, dass du mich kränken könntest, Nasuada. Wir sind einander nützlich, nichts weiter.«
    Nasuada reagierte erleichtert, als einer der Zwerge ihrer Leibgarde, der Hauptmann dieser Wache, mit dem Hammer gegen seinen Schild klopfte und verkündete: »Die Kräuterheilerin Angela bittet um eine Audienz, Nachtjägerin.«
    »Gewährt«, sagte Nasuada mit lauter Stimme.
    Mit mehreren Taschen und Körben beladen, platzte Angela in den Raum. Wie immer bildeten die Korkenzieherlocken eine wilde Sturmwolke um ihr Gesicht, das von Sorge gezeichnet war. Solembum, die Werkatze, folgte ihr in seiner tierischen Gestalt auf dem Fuß. Der Kater steuerte sofort auf Elva zu, machte einen Buckel und rieb sich an ihrem Bein.
    Angela stellte ihr Gepäck ab, lockerte ihre Schultern und sagte: »Also wirklich! Den Großteil meiner Zeit bei den Varden scheine ich damit zu verbringen, Leute zu heilen, die zu dumm sind zu verstehen, dass sie sich besser 
nicht
 in Stücke hacken lassen sollten.« Während sie sprach, ging sie zu Nasuada hinüber und löste ihr die Verbände vom rechten Unterarm. Sie schnalzte missbilligend. »Normalerweise ist dies der Moment, in dem die Heilerin ihre Patientin fragt, wie es ihr geht, und die Patientin zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorpresst: ›Oh, es geht schon.‹ Worauf die Heilerin entgegnet: ›Gut, gut. Sei frohen Mutes, du wirst bald wieder gesund sein.‹ Aber es ist wohl offensichtlich, dass Ihr 
nicht
 so bald wieder wild durch die Gegend rennen und Angriffe gegen das Imperium anführen werdet. Noch lange nicht.«
    »Aber ich werde genesen, oder?«, fragte Nasuada.
    »Das würdet Ihr, wenn ich diese Wunden mit Magie schließen könnte. Da ich das nicht kann, ist es schwierig, eine Prognose zu wagen. Ihr werdet Euch wie die meisten Menschen gedulden müssen und darauf hoffen, dass sich keiner der Schnitte infiziert.« Sie hielt inne und sah Nasuada direkt an. »Euch ist doch klar, dass Ihr Narben zurückbehalten werdet?«
    »Es kommt, wie’s kommt.«
    »Nur zu wahr.«
    Nasuada unterdrückte ein Stöhnen und blickte zur Decke, während Angela jede Schnittwunde nähte und anschließend mit einem zähen Kräuterbrei bestrich. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Solembum auf den Tisch sprang und sich neben Elva setzte. Mit einer großen pelzigen Tatze fischte sich die Werkatze ein Stück Brot von Elvas Teller und knabberte mit weiß aufblitzenden Fängen daran herum. Die schwarzen Quasten an seinen übergroßen Ohren bebten, während er sie von einer Seite zur anderen drehte, um den metallgewandeten Kriegern zu lauschen, die am Zelt vorbeimarschierten.
    »Barzûl«, murmelte Angela. »Auf so was können nur Männer kommen: sich in den Arm zu schneiden, um herauszufinden, wer der Anführer des Rudels ist. Idioten!«
    Es tat weh zu lachen, aber Nasuada konnte nicht anders. »Stimmt«, sagte sie, als sie sich wieder beruhigt hatte.
    Gerade als Angela den letzten

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