Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)
ich allein dorthingehe « , sagte er und ging weiter zu der aufgeregten Gruppe.
Er wandte sich an einen der Männer. Der Mann schrie, aber Caroline verstand nicht, was er sagte. Nach weniger als einer Minute kam Daniel mit schnellen Schritten zurück zu Caroline.
» Komm « , sagte er und zog sie um die Ecke eines Hauses herum.
» Was passiert dort? «
» Das erzähle ich dir im Auto. Komm. « Er ging schnell weiter.
» Sag mir sofort, was dort los ist! Wir sind doch gekommen, um Mama Lucy zu treffen. War sie nicht da? «
Aber Daniel verstärkte den Griff um ihren Ellenbogen und lief weiter. Caroline riss ihren Arm zurück, folgte ihm aber dennoch. Als sie das Auto erreichten, öffnete Daniel für Caroline die Tür zum Beifahrersitz und wartete, bis sie sich hineingesetzt hatte, bevor er selbst auf den Rücksitz sprang.
» Fahr los « , sagte er zu Stanley.
» Nein, warten Sie! « Caroline drehte sich um und sah Daniel wütend an. » Wir sind hier, um jemanden zu treffen, wir können nicht einfach wegfahren. Jetzt sagst du mir, was das Problem ist! «
Daniel schaute sie ernst an.
» Mama Lucy wurde heute Nacht ermordet .«
Caroline öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
Daniel fuhr fort:
» Jemand ist in ihre Hütte eingebrochen und hat ihr den Hals durchschnitten, während sie schlief .«
» Aber, aber… aber… «
» Sie haben eine Decke über die Köpfe ihrer beiden Töchter gedrückt, sodass sie weder schreien noch die Täter sehen konnten, und ihr Mann war nicht zu Hause. Niemand weiß also, wer das getan hat . «
Er machte eine Pause und fuhr dann zögernd fort:
» Aber… «
Daniel schwieg wieder.
» Aber was? « , fragte Caroline, als sie endlich in der Lage war, einen Satz zu formulieren.
Der Kenianer rutschte unruhig auf dem Sitz herum.
» Aber sie glauben, deine Firma steht hinter dem Mord, weil sich Mama Lucy über euch beschwert hatte. Sie sind wütend auf euch .«
Caroline drehte sich wieder nach vorn. Dann lehnte sie sich zurück und schloss die Augen. Mist.
8
Die Magensäure begann durch die Speiseröhre nach oben aufzusteigen. Wo, zum Teufel, hatte er seine Tabletten hingelegt?
Er hatte die Neuigkeit von Paul erfahren, einem der kenianischen Angestellten, der es von dieser Organisation, People and Rights oder wie die sich nannten, gehört hatte.
Paul hatte an die Tür des Chefbüros geklopft, und als er den Kopf hereingesteckt hatte, hatte John Hansen gesagt, er habe keine Zeit– er arbeite, konnte Paul das nicht sehen? Aber Paul, der normalerweise eine Zurückweisung verstand, war in der Türöffnung stehen geblieben.
» Ich glaube wirklich, das wollen Sie hören, Mister Hansen .«
» Das kann ich mir schwer vorstellen .«
Paul war stehen geblieben.
» Okay « , hatte John Hansen geknurrt, » dann komm zur Sache! «
Der Mitarbeiter hatte sich geräuspert und die Neuigkeit erzählt, an der der Chef seiner Meinung nach interessiert war. Als er fertig war, hatte John Hansen ihn ganz schnell aus dem Büro geschickt.
Jetzt saß er allein hinter der geschlossenen Tür und versuchte, die Schweißperlen ebenso schnell von der Stirn zu wischen, wie sie hervorquollen.
Dann nahm er sich zusammen.
Sie waren auf dem Rückweg von dort oben. Der Aktivist hatte seine Kollegen zu Hause in Nairobi über das Mobiltelefon angerufen, und Paul, der auf John Hansens unzweideutige Aufforderung hin den Kontakt zu dieser NGO hielt, solange die Votze im Land war, hatte diese Information bekommen.
Jetzt war er gezwungen zu handeln.
Er drehte den Schlüssel der obersten Schreibtischschublade um und zog kräftig an dem Griff.
Der Schlüssel klirrte, als er wieder im Krug landete, und John Hansen trieb sich selbst zur Eile an. Er durfte keine Zeit vergeuden. Er eilte aus dem Büro, schloss die Tür ab und ging mit langen Schritten den Flur hinunter. Als die Fahrstuhltüren zur Seite glitten, fiel ihm ein, dass er seine Aktentasche im Büro vergessen hatte. Fluchend hastete er zurück, schloss auf, griff nach der Aktentasche auf dem Schreibtisch und rannte zur Tür hinaus. Als er diese schließen wollte, hing seine Jacke am Türgriff fest, und er riss sie irritiert los, bevor er zurück zum Fahrstuhl lief, der ihn nach unten in die Tiefgarage brachte.
Sobald er die Autotür geschlossen hatte, rief er seinen Kontaktmann an, aber der Anruf wurde nicht entgegengenommen.
Verdammt.
John Hansen merkte, wie die Unruhe wieder in ihm aufstieg, und atmete tief ein. Die Magensäure. Ruhig jetzt,
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