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Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Titel: Die weiße Bestie: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helle Vincentz
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Richtung eines Tisches in der Mitte des Raumes mit vier verschiedenen Stühlen außen herum.
    » Warten Sie bitte hier, dann hole ich die anderen « , sagte sie und machte auf dem Absatz kehrt.
    Caroline schaute sich um. Von einem großen Fenster ohne Scheibe, das zum Schulhof führte, fiel das Licht in den Raum. An der einen Wand stand ein Schreibtisch, auf dem große Papierstapel lagen. An der Wand über dem braunen Schreibtisch hing ein eingerahmtes Diplom vom Baraton Teachers’ Training College und ein Bild von einer Unmenge von Kindern in braunen Schuluniformen.
    Daniel zog einen der Stühle hervor und setzte sich, und Caroline nahm auf dem Stuhl neben ihm Platz. Sie holte die Ledermappe mit dem Schreibblock aus der Tasche und legte sie auf den Tisch.
    Kurz danach hörten sie draußen Stimmen, und die Lehrerin kam, dicht gefolgt von einem älteren Mann, herein.
    Er war sehnig und starrte Caroline mit einem harten Ausdruck in den dunklen Augen an. Die Haare waren grau und gekräuselt. Er drückte ihre Hand mit einer kurzen, schnellen Bewegung.
    Er heiße Ita und sei der Dorfälteste, erklärte er. Caroline stellte sich vor und sagte, sie komme von Dana Oil. Danke, darüber wäre er sich im Klaren.
    Die Lehrerin war in der Türöffnung stehen geblieben, um die Tür aufzuhalten, und jetzt trat mit schleppendem Schritt eine gebeugte Frau in den Raum. Um die Hüfte herum trug sie ein groß gemustertes, blaues Tuch, das mehrere Male um ihren Körper gewickelt war. Dicht hinter ihr folgte ein dünnes Mädchen mit kleinen Zöpfen, die die ganze Kopfhaut bedeckten. Caroline hatte keine Ahnung, wie alt das Mädchen war, das Kindesalter war nicht gerade ihr Spezialgebiet, aber sie konnte sehen, dass das ernste Gesicht auch zu einer erwachsenen Frau gehören könnte.
    Caroline streckte die Hand aus, und die Mutter erwiderte ihre Geste mit einem schwachen Händedruck. Das Mädchen machte keine Anstalten, die Hand zu ergreifen. Keiner von ihnen schaute Caroline in die Augen.
    » Bitte setzen Sie sich « , sagte die Lehrerin, und diese, Daniel und der Mann setzten sich auf drei der vier Stühle am Tisch. Caroline blickte verstohlen auf die Mutter und die schmächtige Tochter, die am Ende des Tisches standen, setzte sich dann aber. Es war wohl so gemeint, dass die beiden stehen sollten.
    » Ich kann verstehen, dass Sie um dieses Treffen hier gebeten haben, weil Sie gern mit uns sprechen möchten « , sagte der ältere Mann und spuckte die letzten Wörter verächtlich aus.
    Caroline nickte.
    » Das, worüber wir gern mit Ihnen sprechen möchten… «
    » Lassen Sie mich Sie zuerst fragen « , unterbrach der Mann sie zornig, » warum kommt Ihre Firma erst jetzt? «
    » Ich war doch vor Kurzem hier oben, aber es wirkte nicht so, als ob Sie Lust hätten zu reden « , antwortete Caroline ruhig.
    » Das, wonach ich frage « – der Älteste beugte sich über den Tisch–, » ist, warum ihr uns nicht früher zugehört habt? Wir haben versucht, mit euch in Kontakt zu kommen, haben aber keine Antwort bekommen. Erst jetzt, wo ihr Angst habt, dass euer Ruf Schaden nimmt, wollt ihr zuhören .«
    Caroline räusperte sich. Alle Schulweisheit des Geschäftslebens darüber, » sich von Beginn an zusammenzusetzen « , war aus ihrem Kopf wie weggeblasen.
    » Das bedauern wir auch sehr. Ich spreche für das gesamte Unternehmen. Leider sind Mama Lucys Briefe zuerst in das falsche Büro gelangt, und wir wissen alle, welch zeitaufwendiges Monster die Bürokratie in einem großen Unternehmen sein kann « , antwortete Caroline und hätte sich im selben Moment am liebsten auf die Zunge gebissen. Woher, in aller Welt, sollten die Leute hier das wissen?
    Aber der Älteste hörte ihr anscheinend nicht zu, auf jeden Fall setzte er seine wütenden Vorwürfe unbeirrt fort. Er sagte, es sei die Erde der Einheimischen und damit das Öl der Einheimischen, mit dem Dana Oil Geld verdienen würde.
    Caroline musste an einen bösartigen Stier denken und sah ein, dass sie gezwungen war, etwas zu erwidern, wenn sie es vermeiden wollte, aus dem Rennen geworfen zu werden.
    » Wie gesagt bedauern wir das wirklich « , unterbrach sie den Mann und richtete sich auf. » Aber jetzt sind wir hier und wollen sehr gern hören, was Ihrer Meinung nach passiert ist und was Ihrer Ansicht nach nötig ist, damit Dana Oil und Asabo eine gute Nachbarschaft führen können .«
    Sie lächelte die Anwesenden an.
    Niemand erwiderte das Lächeln.
    Der Älteste atmete hörbar ein.
    » Wir

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