Die Weiße Burg
stirnrunzelnd zu den Aiel-Zelten hinüber und bedachte die Mayener ebenfalls mit einem Stirnrunzeln, dann ging er zu der Stelle, an der viele ghealdanische Lanzenreiter in funkelnden Rüstungen und den konisch geformten grünen Helmen warteten, und sprach leise mit dem Burschen, der sie befehlen würde, einem schlanken Mann namens Kireyin, der dem hochmütigen Blick nach zu urteilen, der hinter dem Stangenvisier seines versilberten Helmes funkelte, bestimmt von adliger Geburt war. Arganda war klein genug, dass sich Kireyin zu ihm herunterbeugen musste, um zu verstehen, was er zu sagen hatte, und diese Notwendigkeit ließ das Gesicht des größeren Mannes noch kühler erscheinen. Einer der Männer hinter Kireyin trug statt einer grünen Lanze einen Stab mit einem roten Banner, auf dem die drei sechszackigen Silbernen Sterne von Ghealdan zu sehen waren, und einer der Geflügelten Wachen trug Mayenes Goldenen Falken auf blauem Feld.
Aram war auch da, aber an der Seite und nicht zum Aufbruch bereit. In seinen giftgrünen Umhang gehüllt teilte er seine eifersüchtigen Blicke zwischen Mayenern und Ghealdanern auf. Als er Perrin erblickte, wurde sein Ausdruck mürrisch, und er eilte los und bahnte sich seinen Weg durch die Männer von den Zwei Flüssen, die auf ihr Frühstück warteten. Er blieb nicht stehen, um sich zu entschuldigen, wenn er jemand anrempelte. Im Verlauf der Tage, an denen sie dagesessen und gewartet hatten, war Aram zunehmend gereizter geworden und hatte jeden bis auf Perrin angefaucht. Gestern hätte er sich beinahe mit zwei Ghealdanern geprügelt, und zwar wegen etwas, an das sich keiner der beiden mehr genau erinnern konnte, nachdem man sie voneinander getrennt hatte - wenn man davon absah, dass Aram gesagt hatte, die Ghealdaner hätten keinen Respekt, und sie erwidert hatten, er hätte eine große Klappe. Darum blieb der ehemalige Kesselflicker an diesem Morgen auch zurück. In So Habor würden die Dinge auch so schon heikel genug sein, ohne dass Aram Streit anfing, wenn Perrin gerade nicht hinsah.
»Behaltet Aram im Auge«, sagte er leise, als Dannil sein Pferd brachte. »Und erst recht Arganda«, fügte er hinzu, stopfte die Beutel in seine Satteltaschen und schnallte die Klappen sorgfältig zu. Das Gewicht von Berelains Beitrag entsprach etwa dem, was er und Arganda zusammengebracht hatten. Nun, sie hatte einen Grund, großzügig zu sein. Ihre Männer waren genauso hungrig wie alle anderen auch. »Arganda sieht meiner Meinung nach wie ein Mann aus, der im Begriff steht, etwas Dummes zu tun.« Steher warf den Kopf nach hinten, als Perrin die Zügel übernahm, aber der Hengst beruhigte sich schnell unter seiner festen, ruhigen Hand.
Dannil rieb mit von der Kälte geröteten Knöcheln über seinen stoßzahnähnlichen Schnurrbart und warf Arganda einen Seitenblick zu, dann atmete er schwer aus. »Ich werde ihn beobachten, Lord Perrin«, murmelte er und zog an seinem Umhang, »aber was Ihr mir auch befohlen habt, sobald Ihr außer Sicht seid, wird er nicht mehr auf mich hören.«
Leider entsprach das der Wahrheit. Perrin hätte lieber Arganda mitgenommen und Gallenne zurückgelassen, aber keiner von ihnen war bereit gewesen, das zu akzeptieren. Der Ghealdaner stimmte zu, dass Männer und Pferde bald anfangen würden zu hungern, wenn man nicht irgendwie Lebensmittel und Futter fand, aber er konnte sich nicht dazu überwinden, sich auch nur einen Schritt weiter von seiner Königin zu entfernen. In mancherlei Hinsicht schien er noch verzweifelter zu sein als Perrin oder vielleicht eher bereit, sich dem Gefühl zu ergeben. Sich selbst überlassen wäre Arganda jeden Tag ein Stück näher an die Shaido herangerückt, bis er sich direkt vor ihrer Nase befunden hätte. Perrin war bereit zu sterben, um Faile zu befreien. Arganda schien einfach nur bereit zu sein zu sterben.
»Tut, was Ihr könnt, um zu verhindern, dass er eine Dummheit begeht, Dannil.« Nach einem Moment fügte er hinzu: »Solange es nicht zu einem Kampf kommt.« Er konnte von Dannil nur bis zu einem gewissen Punkt erwarten, den Burschen zurückzuhalten. Auf jeden Mann von den Zwei Flüssen kamen drei Ghealdaner, und Faile würde nie befreit werden, wenn sie anfingen, sich gegenseitig umzubringen. Beinahe hätte Perrin den Kopf an Stehers Flanke angelehnt. Beim Licht, er war müde, und er konnte nirgendwo irgendwelche Fortschritte sehen.
Langsames Hufgestampfe verkündete die Ankunft von Masuri und Seonid; ihre drei Behüter ritten dicht
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