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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hinter ihnen in Umhänge gehüllt, die jeden der Männer und die Flanken ihrer Pferde beinahe verschwinden ließen. Die Aes Sedai trugen schimmernde Seide, und unter dem Rand von Masuris dunklem Umhang blitzte eine schwere Goldkette hervor. Auf Seonids Stirn baumelte ein kleiner weißer Juwel von einem schmalen Goldkettchen, das in ihrem Haar befestigt war. Annoura entspannte sich und saß etwas lokkerer in ihrem Sattel. Zwischen den Aiel-Zelten standen die Weisen Frauen in einer Reihe und sahen zu, sechs große Frauen, deren Köpfe von schwarzen Schultertüchern verhüllt wurden. Die Bürger von So Habor würden Aiel möglicherweise genauso willkommen heißen wie die Leute aus Malden, aber Perrin war sich nicht sicher gewesen, ob die Weisen Frauen auch nur eine der Schwestern gehen lassen würden. Sie waren der letzte Grund zum Warten gewesen. Die Sonne war ein rotgoldener Rand über den Baumwipfeln.
    »Je früher wir da sind, desto früher sind wir zurück«, sagte Perrin und stieg in den Sattel des Braunen. Als er durch die Lücke ritt, die man für die zweiräderigen Karren gemacht hatte, fingen die Männer von den Zwei Flüssen bereits an, die fehlenden Pfähle wieder an Ort und Stelle zu platzieren. Mit Masemas Leuten in der Nähe vernachlässigte keiner seine Wachsamkeit.
    Es waren hundert Schritte bis zur Baumgrenze, aber Perrin sah eine Bewegung, jemand auf einem Pferd, der sich in die tieferen Schatten unter den hoch aufragen den Bäumen zurückzog. Zweifellos einer von Masemas Beobachtern, der zurückpreschte, um dem Propheten mitzuteilen, dass Perrin und Berelain das Lager verlassen hatten. Aber wie schnell er auch ritt, er würde nicht rechtzeitig eintreffen. Wenn Masema Berelain oder Perrin tot sehen wollte, was wahrscheinlich erschien, würde er auf eine andere Gelegenheit warten müssen.
    Gallenne war hingegen nicht bereit, auch nur das kleinste Risiko einzugehen. Seit dem Tag, an dem Santes und Gendar, Berelains Diebefänger, nicht mehr aus Masemas Lager zurückgekehrt waren, hatte niemand auch nur eine Nasenspitze von ihnen gesehen, und für Gallenne war das eine so sichere Botschaft, als hätte man ihre Köpfe in einem Sack zurückgeschickt. Er hatte seine Lanzenreiter in einem Kreis um Berelain ausschwärmen lassen, noch bevor sie die Bäume erreicht hatten. Und um Perrin auch, aber das war nur ein Zufall. Wäre man Gallennes Wünschen gefolgt, hätte er alle neunhundert seiner Geflügelten Wachen mitgenommen, oder, was seiner Ansicht nach noch besser gewesen wäre, es Berelain ausgeredet, sie zu begleiten. Perrin hatte das auch versucht, mit genauso wenig Erfolg. Die Frau hatte so eine Art, sich alles anzuhören und dann genau das zu tun, was sie tun wollte. Faile war genauso. Manchmal musste ein Mann eben damit leben. Eigentlich sogar meistens, da man nichts dagegen tun konnte.
    Die mächtigen Bäume und Felsvorsprünge, die aus dem Schnee ragten, brachen die Formation natürlich auf, aber selbst im Dämmerlicht des Waldes boten sie einen farbigen Anblick, die roten Wimpel, die in den schräg einfallenden Sonnenstrahlen flatterten, die rotgepanzerten Reiter, die für Augenblicke hinter massiven Eichen und Farnen verschwanden. Die drei Aes Sedai ritten hinter Perrin und Berelain, gefolgt von ihren Behütern, die den Wald um sie herum beobachteten, dann kam der Mann mit Berelains Banner. Kireyin und das Banner von Ghealdan kamen ein Stück dahinter; seine Männer ritten in ordentlichen, schimmernden Reihen, oder zumindest so gut, wie sie konnten. Die Offenheit des Waldes war eine Täuschung und schlecht für geordnete Reihen und helle Banner geeignet, aber wenn man die bestickte Seide und die Edelsteine und eine Krone und die Behüter in den farbverändernden Umhängen hinzurechnete, war es schon ein äußerst beeindruckender Anblick. Perrin hätte lachen können, wenn auch ohne große Heiterkeit.
    Berelain schien seine Gedanken zu spüren. »Wenn man einen Sack Mehl kauft«, sagte sie, »soll man einfache Wolle tragen, damit der Verkäufer glaubt, dass man sich nicht leisten kann, mehr zu zahlen als unbedingt nötig. Wenn man auf Wagenladungen Mehl aus ist, muss man Juwelen tragen, damit er glaubt, dass man sich leisten kann, für alles zurückzukommen, was er irgendwie herbeischaffen kann.«
    Trotz allem musste Perrin lachen. Es klang wie etwas, das Meister Luhan ihm einst gesagt hatte, mit einem Rippenstoß, um zu verdeutlichen, dass es ein Scherz war, und einem Funkeln im Blick, das besagte,

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