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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Aiel-Haarschnitts zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war, und jetzt spielte der Mann Spion. Perrin legte dem Wallach die Hand auf den Hals, um das Tier nach all dem Herumgefummel an seinem Bein zu beruhigen, und setzte dann eine interessierte Miene auf, während er einen Huf betrachtete, mit dem alles in Ordnung war. Abgesehen von der Delle, wo das Hufeisen in ein paar Tagen brechen konnte, wenn es nicht ersetzt wurde. Seine Hände sehnten sich nach Schmiedewerkzeug. Es kam ihm vor, als wäre es Jahre her, dass er ein Hufeisen ersetzt oder am Schmiedeofen gestanden hatte.
    »Meister Balwer übersendet eine Botschaft, mein Lord«, sagte Latian leise mit gesenktem Kopf. »Sein Freund ist unterwegs, um seine Waren zu verkaufen, aber er wird morgen oder übermorgen zurückerwartet. Er hat gesagt, ich soll fragen, ob es in Ordnung ist, wenn wir Euch dann einholen.« Er sah unter dem Pferdebauch zu den Getreidesiebern am Fluss hinüber und fügte hinzu: »Obwohl es kaum so aussieht, als könntet Ihr früher hier wegkommen.«
    Perrin widmete den Leuten mit den Sieben einen finsteren Blick, dann der Reihe der Karren, die darauf warteten, beladen zu werden; bei einem halben Dutzend waren die Planen bereits fest geschnürt worden. Auf einem von ihnen war das Leder verstaut, mit dem Stiefel geflickt werden sollten, sowie Kerzen und dergleichen. Aber kein Öl. Das Lampenöl von So Habor roch so ranzig wie das Speiseöl. Was, wenn Gaul und die Töchter Informationen über Faile gebracht hatten? Sie vielleicht sogar entdeckt hatten? Er würde alles dafür geben, mit jemandem sprechen zu können, der sie gesehen hatte, der ihm versichern konnte, dass sie unbeschadet war. Was, wenn die Shaido plötzlich weiterzogen? »Sagt Balwer, er soll nicht zu lange warten«, knurrte er. »Was mich angeht, ich bin in einer Stunde hier weg.«
    Er stand zu seinem Wort. Die meisten der Karren mit ihren Kutschern mussten zurückgelassen werden, um die eintägige Rückfahrt zum Lager allein zu machen, und Kireyin und seine Soldaten würden sie bewachen; sie hatten den Befehl, niemand über die Brücke zu lassen. Der Ghealdaner schien sich völlig von seinem Zusammenbruch erholt zu haben und versicherte ihm mit kaltem Blick, dass er ausgeruht und bereit war. Vermutlich würde er trotz des Befehls So Habor erneut betreten, nur um sich selbst davon zu überzeugen, dass er keine Angst hatte. Perrin verschwendete keine Zeit mit dem Versuch, ihm das auszureden. Zum einen musste er Seonid finden. Sie versteckte sich zwar nicht, aber sie hatte von seiner Abreise erfahren; sie ließ ihr Pferd von ihren Behütern halten und ging zu Fuß zwischen den Karren her, in dem Versuch, sie zwischen sich und ihn zu halten. Aber die blasse Aes Sedai konnte nicht ihren Geruch verbergen, oder falls sie das doch konnte, wusste sie nicht, dass es nötig war. Sie war überrascht, als er sie sehr schnell fand, und verstimmt, als er sie vor Steher zu ihrem Pferd marschieren ließ. Dennoch war keine ganze Stunde vergangen, bevor er von So Habor fortritt, die Geflügelten Wachen bildeten ihren Ring aus roten Rüstungen um Berelain, die Männer von den Zwei Flüssen umgaben die acht beladenen Karren, die hinter den drei Bannern herrumpelten, und Neald grinste, so breit er nur konnte. Ganz zu schweigen davon, dass er versuchte, mit den Aes Sedai zu flirten. Perrin wusste nicht, was er machen sollte, falls der Kerl den Verstand verlor. Sobald der Hügel So Habor hinter ihnen verbarg, fühlte er, wie sich zwischen seinen Schulterblättern ein Knoten löste, von dem er gar nicht gewusst hatte, dass er da gewesen war. Danach blieben nur zehn weitere übrig, und der Knoten aus Ungeduld in seiner Magengrube. Berelains offensichtliches Mitgefühl konnte sie nicht lockern.
    Nealds Wegetor brachte sie von dem schneebedeckten Feld zu der kleinen Lichtung des Reiseplatzes unter den hoch aufragenden Bäumen, sechzehn Meilen in einem Schritt, aber Perrin wartete nicht auf die Hand voll Karren. Er glaubte zu hören, wie Berelain einen verärgerten Laut von sich gab, als er Steher zu einem schnellen Trab antrieb. Vielleicht war es auch eine der Aes Sedai. Das war wahrscheinlicher.
    Als er zwischen den Zelten und Hütten der Männer von den Zwei Flüssen vorbeiritt, empfing ihn eine gewisse Stille. Die Sonne hatte ihren Zenit am grauen Himmel noch nicht weit hinter sich gelassen, aber es hingen keine Kessel über den Feuern, und nur wenige Männer hatten sich darum versammelt, hielten ihre

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