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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Schicht aus Hirse und Gerste war mit roten Bohnen gespickt. Es gab immer eine neue Schicht, um das zu ersetzen, was Füße in den Schnee getreten hatten. Was danach in den Körben lag, erschien sauberer, wenn es auch nicht völlig sauber war, sobald man es in die Jutesäcke zurückschüttete, die umgestülpt worden waren und auf die Kinder wild mit Stöcken eingedroschen hatten, um das Ungeziefer herauszubekommen. Die wieder gefüllten Säcke kamen auf die Karren der Cairhiener, sobald sie verschnürt waren, aber die Stapel an leeren Säcken wuchsen erstaunlich schnell.
    Perrin stützte sich auf den Sattelknauf und versuchte auszurechnen, ob man zwei ganze Wagenladungen aus den Lagerhäusern benötigte, um einen seiner Karren mit Getreide zu füllen, als Berelain ihre Stute neben ihm anhielt; sie hielt mit einer rotbehandschuhten Hand den scharlachroten Umhang fest. Annoura zügelte ihr Pferd ein paar Schritte weit entfernt, das alterslose Gesicht glatt und unleserlich. Die Aes Sedai schien ihnen ihre Privatsphäre zu lassen, aber sie war nahe genug, um auch ohne Tricks mit der Macht alles hören zu können, was über ein Flüstern hinausging. Glattes Gesicht oder nicht, heute ließ ihre Hakennase sie wie einen Raubvogel aussehen.
    »Ihr könnt nicht jeden retten«, sagte Berelain ruhig. Vom Gestank der Stadt entfernt war ihr Geruch drängend und rasiermesserscharf vor Wut. »Manchmal müsst Ihr eine Entscheidung treffen. So Habor ist Lord Cowlins Pflicht. Er hatte kein Recht, seine Leute im Stich zu lassen.« Also war sie nicht auf ihn wütend.
    Perrin runzelte die Stirn. Glaubte sie, er würde sich schuldig fühlen? Aufgewogen gegen Failes Leben, konnten die Nöte von So Habor die Waagschalen um kein Haar verschieben. Aber er drehte seinen Braunen, sodass er die grauen Stadtmauern auf der anderen Seite des Flusses sehen konnte und nicht die hohläugigen Kinder, die leere Säcke aufschichteten. Ein Mann tat, was er konnte. Was er tun musste. »Hat Annoura eine Meinung über das, was hier geschieht?«, knurrte er leise, aber irgendwie hatte er keinen Zweifel, dass die Aes Sedai es mitbekommen hatte.
    »Ich weiß nicht, was Annoura denkt«, erwiderte Berelain und machte sich keine Mühe, die Stimme zu senken. Ihr war es nicht nur egal, wer zuhören konnte, sie wollte gehört werden. »Sie ist nicht mehr so zuvorkommend wie früher. Es ist ihre Sache, das zu flicken, was sie zerrissen hat.« Ohne die Aes Sedai anzusehen, wandte sie sich ab und ritt fort.
    Annoura blieb dort, den Blick auf Perrins Gesicht gerichtet. »Ihr seid Ta'veren , ja, aber Ihr seid trotzdem bloß ein Faden im Muster, so wie ich auch. Am Ende ist selbst der Wiedergeborene Drache nur ein Faden, der ins Muster gewebt werden muss. Nicht mal ein Ta'veren -Faden bestimmt, wie er verwebt wird.«
    »Diese Fäden sind Menschen«, sagte Perrin müde.
    »Manchmal vielleicht Menschen, die nicht ohne ihre Zustimmung ins Muster gewebt werden wollen.«
    »Und Ihr glaubt, das macht einen Unterschied?« Ohne auf eine Antwort zu warten, hob sie die Zügel, stieß ihrer braunen Stute mit den schlanken Fesseln die Stiefel in die Flanken und ritt in einem Galopp hinter Berelain her, der ihren Umhang hinter ihr herflattern ließ.
    Sie war nicht die einzige Aes Sedai, die mit Perrin sprechen wollte.
    »Nein«, sagte er fest zu Seonid, nachdem er ihr zugehört hatte, und tätschelte Stehers Hals. Dabei war es der Reiter, der beruhigt werden wollte. Er wollte von So Habor weg.
    »Ich habe Nein gesagt, und ich meine es auch so.«
    Sie saß steif in ihrem Sattel, eine blasse kleine Frau, die kalt wie Eis wirkte. Nur dass ihre Augen wie brennende Kohlen waren, und sie stank nach beleidigter Wut, die kaum unter Kontrolle zu halten war. Bei den Weisen Frauen war Seonid so harmlos wie Milchwasser, aber er war keine Weise Frau. Hinter ihr war Alharras dunkles Gesicht wie aus Stein gemeißelt, sein lockiges graues Haar wurde von Grau durchzogen. Wynters Gesicht über dem gebogenen Schnurrbart war rot. Was zwischen ihren Aes Sedai und den Weisen Frauen geschah, hatten sie zu akzeptieren, aber Perrin war keine... Der Wind hob ihre Behüter-Umhänge und ließ ihre Hände frei für die Schwerter, falls sie sie benötigten. Im Wind flatternd veränderten die Umhänge ihre Farbe, wurden grau und braun, blau und weiß. Das bereitete einem im Magen weniger Übelkeit, als sehen zu müssen, wie sie Teile eines Mannes verschwinden ließen. Jedenfalls etwas weniger.
    »Wenn Ihr mich dazu

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