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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ausließ, der daran beteiligt war, sie aus seinen Klauen zu befreien. In den ersten Stunden reisten sie, so schnell die Pferde die Wagen ziehen konnten und trieben die Tiere hart an für eine weitere Meile. Aber jede zurückgelegte Meile schien in ihnen das Gefühl entstehen zu lassen, dass sie sich weiter von der Gefahr entfernt hatten, dass sie viel sicherer waren, und am ersten Nachmittag...
    »Man muss auf die Pferde Rücksicht nehmen«, erklärte Luca und sah zu, wie das Gespann von seinem lächerlich bemalten Wagen abgeschirrt wurde und durch den Nieselregen zu den Halteseilen gebracht wurde. Die Sonne musste noch mehr als den halben Weg zum Horizont zurücklegen, aber es stiegen bereits graue Rauchschwaden aus den Abzugslöchern von Zelten und den eisernen Schornsteinen der kastenähnlichen Wohnwagen. »Niemand verfolgt uns, und bis nach Lugard ist es ein langer Weg. Man kommt nur schwer an gute Pferde, und sie sind teuer.« Luca runzelte mürrisch die Stirn und schüttelte den Kopf. Die Erwähnung von Ausgaben ließ ihn immer mürrisch werden. Er war geizig, außer wenn es um seine Frau ging.
    »Zwischen hier und dort gibt es nur wenige Orte, an denen es sich lohnt, länger als einen Tag zu verweilen. Die meisten Dörfer werden nicht für ein volles Haus sorgen, selbst wenn die ganze Einwohnerschaft kommt, und man kann nie wissen, wie es in einer Stadt sein wird, bevor man aufgebaut hat. Aber Ihr bezahlt mir nicht genug, um auf diese Einkünfte verzichten zu können.« Er zog seinen verzierten Umhang enger, um besser vor der Feuchtigkeit geschützt zu sein, und sah über die Schulter zu seinem Wagen. Der Geruch von etwas Bitterem drang durch den leichten Regen heran. Mat war nicht davon überzeugt, jemals etwas essen zu wollen, was Lucas Frau kochte. »Ihr seid sicher, dass uns keiner verfolgt, Cauthon, richtig?«
    Mat zog gereizt seine Wollmütze tiefer, begab sich in das Gewirr aus grellbunten Zelten und Wagen und knirschte mit den Zähnen. Er zahlte nicht genug? Für das, was er Luca angeboten hatte, hätte der Zirkusdirektor bereit sein müssen, seine Tiere den ganzen Weg bis nach Lugard galoppieren zu lassen. Nun, vielleicht nicht gerade galoppieren - schließlich wollte er die Pferde nicht umbringen -, aber dieser aufgeblasene Buntspecht hätte bereit sein sollen, sie wenigstens anzutreiben.
    Nicht weit von Lucas Wagen entfernt saß Chel Vanin auf einem dreibeinigen Hocker, über den seine Massen hinausragten, und rührte über dem Feuer in einem kleinen Topf in irgendeinem dunklen Eintopf herum. Von seiner weit ausladenden Hutkrempe tropfte Wasser hinein, aber der fette Mann schien es entweder nicht zu bemerken oder es war ihm egal. Gorderan und Fergin, zwei der Rotwaffen, murmelten Flüche, als sie Pflöcke für die Haltesseile des schmutzigbraunen Segeltuchzelts in den matschigen Boden einschlugen, das sie sich mit Harnan und Metwyn teilten. Und mit Vanin, aber dieser verfügte über Fertigkeiten, die ihn seiner Meinung nach davon freistellten, beim Zeltaufbau zu helfen, und die Rotwaffen waren damit nach nur kurzem Zögern einverstanden gewesen. Vanin war ein erfahrener Hufschmied, aber was noch wichtiger war, er war der beste Fährtenleser und Pferdedieb des ganzen Landes, so unwahrscheinlich einem das auch vorkam, wenn man ihn das erste Mal sah.
    Fergin erblickte Mat und verbiss sich einen Fluch, als sein Hammer den Pflock verfehlte und stattdessen seinen Daumen traf. Er ließ den Hammer fallen, schob sich den Daumen in den Mund, hockte sich auf die Fersen und beklagte sich schrill. »Wir müssen die ganze Nacht diese Frauen bewachen, bei diesem Wetter, mein Lord. Könnt Ihr nicht ein paar der Pferdeknechte dazu anheuern, damit wir wenigstens trocken bleiben können, bis wir wieder nass werden müssen?«
    Gorderan stieß Fergin mit einem dicken Finger gegen die Schulter. Er war so breit, wie Fergin dürr war, und trotz seiner grauen Augen ein Tairener. »Pferdeknechte stehlen alles, was nicht niet-  und nagelfest ist, Fergin.« Ein weiterer Fingerstoß. »Willst du, dass einer dieser Flinkfinger mit meiner Armbrust davonläuft, oder meinem Sattel? Das ist ein guter Sattel.« Ein dritter Stoß ließ Fergin beinahe umkippen. »Wenn wir dieses Zelt nicht aufgestellt kriegen, lässt uns Harnan die ganze Nacht Wache schieben.«
    Fergin schaute finster drein und maulte leise, aber er ergriff den Hammer und wischte sich den Schlamm vom Mantel. Er war ein brauchbarer Soldat, aber nicht besonders

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