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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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tun. Regen trommelte aufs Dach, aber das Fuchskopf-Medaillon fühlte sich nicht kühler an als jedes andere Stück Silber. Vielleicht hatten Blaeric und Fen ihn in dem Glauben eintreten lassen, dass man ihm ohnehin den Kopf abreißen würde. Vielleicht wollten sie sich auch nur aus der Sache heraushalten. Andererseits war ein Behüter zu sterben bereit, wenn seine Aes Sedai es für notwendig hielt. Aber nicht Mat Cauthon. Er versetzte der Tür einen Stoß mit der Hüfte. Sie schmerzte kaum noch. Oder zumindest nur selten.
    Als er die Frauen darauf ansprach, antwortete Edesina ihm mit wildem Tonfall und schüttelte das schwarze Haar aus, das ihr auf den Rücken fiel. »Meister Cauthon, ich bin Euch dankbar, dass Ihr mich vor den Seanchanern gerettet habt, und ich werde Euch meine Dankbarkeit auch zeigen, aber es gibt Grenzen. Ich bin nicht Eure Dienerin, die Ihr herumschubsen könnt. Im Dorf waren keine Seanchaner, und wir haben unsere Gesichter verhüllt. Es war nicht notwendig, uns Eure... Wachhunde... hinterherzuschicken.« Der Blick, den sie den drei Seanchanerinnen zuwarf, hätte Eier braten können. Edesina war darüber hinaus, bei jedem mit einem seanchanischen Akzent nervös zu reagieren. Sie wollte wieder so wie früher sein, und die Sul'dam waren bei der Hand. Mat verließ sich darauf, dass die berühmte Aes Sedai-Gelassenheit die Dinge nicht bis zur Gewalt eskalieren ließ. Er hoffte, dass sie nicht bereits zu angespannt waren. In seinen alten Erinnerungen kamen Aes Sedai vor, die wie die Feuerwerkskörper der Illuminatoren in die Luft gingen.
    Bethamins dunkles Gesicht zeigte kein Zeichen von Besorgnis. Sie hatte ihren Umhang ausgeschüttelt und hängte ihn auf einen Haken, während Edesina sprach, dann glättete sie das Kleid über den Hüften. Heute Abend trug sie verblichene grüne Unterröcke. Sie beklagte sich darüber, dass die Tracht aus Ebou Dar nicht schicklich war, und Mat vermutete, dass er jetzt, da sie von der Küste weg waren, etwas anderes für sie finden musste, aber sie füllte den tiefen Ausschnitt sehr hübsch aus. Doch sie klang für seinen Geschmack zu mütterlich. »Sie hielten ihre Gesichter verborgen, mein Lord«, sagte sie mit ihrem langsamen, ausgeprägten Akzent, »und sie sind zusammengeblieben. Keine hat versucht, sich fortzuschleichen. Alles in allem haben sie sich gut benommen.« Eine Mutter, die ihre Kinder lobte. Oder vielleicht ein Hundezüchter, der seine Tiere lobte. Die blonde Seta nickte anerkennend. Nein, definitiv ein Hundezüchter.
    »Wenn mein Lord wünscht, dass sie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind«, sagte Renna schnippisch, »können wir immer noch das A'dam nehmen. Man sollte sie wirklich nicht so frei herumlaufen lassen.« Sie widmete ihm sogar eine Verbeugung, auf die seanchanische Weise, indem sie in der Hüfte umknickte und sich scharf nach vorn beugte. Ihre großen braunen Augen blickten hoffnungsvoll. Teslyn keuchte auf und krallte den nassen Umhang an die Brust. Sie hatte ihre Furcht vor den Sul'dam noch immer nicht überwunden, auch wenn sie aussah, als könnte sie Nägel verspeisen. Jolene, so hochmütig wie immer, richtete sich mit blitzenden Augen zu ihrer vollen Größe auf. Ob man die Gelassenheit der Aes Sedai nun in Betracht zog oder nicht, wenn Jolenes Augen zu blitzen anfingen, dann konnte gleich der Blitz einschlagen. Das war bei hübschen Frauen oft so.
    »Nein«, sagte Mat hastig, »das wird nicht nötig sein. Ihr gebt mir diese Dinger, und ich werde sie los.« Beim Licht, warum hatte er sich jemals diese Frauen aufgehalst? Was im Moment die beste Idee sein konnte, erschien hinterher oft wie pure Idiotie. »Ihr alle müsst aufpassen. Wir sind noch keine dreißig Meilen von Ebou Dar entfernt. Auf den Straßen wimmelt es von verdammten Seanchanern.« Er warf den seanchanischen Frauen einen entschuldigenden Blick zu. Schließlich waren sie auf seiner Seite. In gewisser Weise. Sie konnten nirgendwo hin, wenn man von Egeanin absah, und sie hatten erkannt, wer hier das Geld hatte. Bethamin riss überrascht die Brauen nach oben. Seanchanische Adlige entschuldigten sich nicht, nicht mal mit einem Blick.
    »Gestern sind seanchanische Soldaten durchs Dorf gezogen«, sagte Teslyn, und ihr illianischer Akzent kam besonders stark durch. Jolines blitzende Augen wandten sich nun ihr zu, aber sie beachtete es nicht und drehte sich um, um ihren Umhang aufzuhängen. »Sie haben sich nach Fremden auf der Straße erkundigt. Und einige haben sich

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