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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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nötig gespalten zu sein.«
    Es erschien kaum möglich, dass Elaidas Gesicht noch dunkler wurde, aber die Erwähnung der Schwarzen Burg brachte es zustande. »Und die Grünen?« Ihre Stimme war noch immer beherrscht.
    Alle drei Sitzenden der Grünen waren da, was auf eine starke Unterstützung ihrer Ajah hinwies, oder auf starken Druck von der Anführerin der Grünen. Als Älteste hätte Talene Elaida antworten müssen - Grüne hielten sich in allem an ihre Hierarchie -, aber aus irgendeinem Grund sah die hoch gewachsene, blonde Frau Yukiri an und dann Doesine, was genauso seltsam war; sie schaute zu Boden und zupfte an ihrem grünen Seidenrock herum. Rina legte leicht die Stirn in Falten und rümpfte verwirrt die Nase, aber sie trug die Stola nicht mal fünfzig Jahre, also blieb nur Rubinde übrig, um auf die Frage zu antworten. Rubinde machte neben Talene einen kleinen und stämmigen Eindruck, und sie erschien trotz ihrer Augen in der Farbe von Saphiren eher unscheinbar.
    »Ich bin angewiesen worden, dieselben Punkte wie Shevan anzusprechen«, sagte sie und ignorierte Rinas überraschten Blick. Offensichtlich hatte es Druck von Adelorna gegeben, dem »Generalhauptmann« der Grünen, und genauso offensichtlich war Rubinde anderer Meinung, wenn sie bereit war, es öffentlich zu machen. »Tarmon Gai'don kommt, die Schwarze Burg ist eine fast genauso große Gefahr, und der Wiedergeborene Drache ist verschwunden, wenn er nicht sogar tot ist. Wir können es uns nicht länger leisten, uneins zu sein. Wenn Andaya die Rebellen dazu überreden kann, in die Burg zurückzukehren, dann müssen wir es auf den Versuch ankommen lassen.«
    »Ich verstehe«, sagte Elaida ausdruckslos. Aber seltsamerweise gewann sie an Farbe, und ein Lächeln schien über ihre Lippen zu huschen. »Dann holt sie mit Reden zurück, wenn Ihr es schafft, auf jeden Fall. Aber meine Erlasse bleiben bestehen. Die Blaue Ajah existiert nicht länger, und jede Schwester, die dem Kind Egwene al'Vere folgt, muss unter meiner Anleitung Buße ableisten, bevor sie irgendeiner Ajah beitreten kann. Ich habe vor, die Weiße Burg zu einer Waffe zu schmieden, die bei Tarmon Gai'don eingesetzt wird.«
    Ferane und Suana wollten protestieren, wie ihren Mienen deutlich abzulesen war, aber Elaida brachte sie mit einer erhobenen Hand zum Schweigen. »Ich habe gesprochen, Töchter. Geht jetzt. Und kümmert euch um eure... Gespräche.«
    Es gab nichts, das die Sitzenden hätten tun können, von offener Auflehnung abgesehen. Sie hatten die Rechte des Saals auf ihrer Seite, aber der Saal wagte nur selten, in die Autorität des Amyrlin-Sitzes einzugreifen. Nicht, wenn der Saal uneins gegen die Amyrlin stand, und dieser Saal war sich alles andere als einig, gleichgültig, um welches Thema es ging. Alviarin selbst hatte dabei geholfen, dass es so weit kam. Sie gingen, Ferane und Suana steif und mit schmalen Lippen, Andaya huschte beinahe hinaus. Keine von ihnen warf auch nur einen Blick in Alviarins Richtung.
    Sie wartete kaum, bis sich die Tür hinter der Letzten geschlossen hatte. »Das verändert eigentlich nichts, Elaida, das werdet Ihr doch sicherlich einsehen. Ihr müsst klar denken und nicht über einen Irrweg stolpern.« Sie wusste, dass sie plapperte, aber sie schien nicht aufhören zu können. »Das Desaster bei den Quellen von Dumai, das ziemlich sichere Desaster bei der Schwarzen Burg, das kann Euch noch immer die Stellung kosten. Ihr braucht mich, um Stab und Stola halten zu können. Ihr braucht mich, Elaida. Ihr...« Sie biss die Zähne zusammen, bevor sie alles ausplauderte. Es musste noch immer eine Möglichkeit geben.
    »Ich bin überrascht, dass Ihr zurückgekehrt seid«, sagte Elaida, stand auf und glättete ihre rot geschlitzten Röcke. Seltsamerweise lächelte sie, als sie um den Tisch herumkam. Kein angedeutetes Lächeln, sondern ein breites, erfreutes Verziehen der Lippen. »Habt Ihr Euch seit der Ankunft der Rebellen in der Stadt versteckt? Ich dachte, Ihr hättet Euch eine Schiffspassage besorgt, als Ihr von ihrem Eintreffen hörtet. Wer hätte je gedacht, dass sie das Schnelle Reisen wieder entdecken würden? Stellt Euch nur vor, was wir erreichen können, sobald auch wir über dieses Wissen verfügen.« Lächelnd glitt sie über den Teppich.
    »Lasst mich nachdenken. Was habe ich von Euch zu befürchten? Die Geschichten aus Cairhien sind in der Burg das Tagesgespräch, aber selbst wenn Schwestern tatsächlich dem jungen al'Thor gehorchen sollten, was ich

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