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Die weiße Macht

Die weiße Macht

Titel: Die weiße Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leisten, uns einzuladen und sich selbst dann zurückzuziehen. Das ist… das ist kaum faßbar für mich. Oder was meinst du, John?«
    »Seltsam ist es schon.«
    »Nicht nur seltsam.« Suko räusperte sich. Er ließ sich von seiner Meinung nicht abbringen. »Seltsam ist nicht der richtige Ausdruck. Hier geht es um mehr, um viel mehr, sage ich euch. Bentini ist jemand, den wir überhaupt nicht richtig kennen, Freunde. Er ist… er ist in gewisser Hinsicht ein Novum. Er ist ein Mann, der sich… ich weiß nicht, ob es richtig ist, was ich sage. Kann er sich verändert haben, Ignatius?«
    »Wie meinst du das?« flüsterte der Pater über seine Stirn. Dabei hielt er den Mund geschlossen, und seine Blicke waren ins Leere gerichtet. Er empfand die Welt nicht mehr als hell und freundlich, sondern eingepackt in düstere Schatten.
    »Was ist, Monsignore? Träumen Sie?«
    Bentini schrak leicht zusammen, als er angesprochen wurde. Er drehte den Kopf nach rechts, und sein Blick fiel für einen Moment in das Gesicht des jüngeren Mannes. Er schaute auch in dessen Augen und entdeckte dort den goldenen Schimmer in den Pupillen. Das brachte ihn aus dem Konzept. Er zwinkerte, schüttelte den Kopf, schaute wieder hin, da hatte Amber seinen Kopf bereits zur Seite gedreht, und Bentini glaubte daran, sich getäuscht zu haben.
    »Nein«, murmelte er.
    »Was ist?«
    »Nichts, nichts, ich habe… schon gut, lassen Sie uns gehen, bitte.« Er machte den Anfang und ging vor.
    Lorenzo Amber blieb dicht hinter ihm, und so konnte Bentini auch nicht das Lächeln auf dessen Lippen sehen…
    ***
    Father Ignatius hatte telefoniert und leider feststellen müssen, daß seine Reputation nicht so groß war, wie er es sich gewünscht hätte.
    Zwar war er durchgekommen, aber im Vatikan selbst war man mit Auskünften sehr sparsam umgegangen, was den Monsignore betraf.
    Schließlich wurde zugegeben, daß sich der Betreffende in den Gärten aufhielt, aber nicht gestört werden wollte.
    »Es ist dringend.«
    »Tut mir leid, Padre.«
    »Sagen Sie ihm wenigstens Bescheid!«
    »Ich kann es versuchen.«
    »Nun ja. Ich will nicht sagen, daß er die Sache verraten hat, aber er hat sich auf eine sehr ungewöhnliche Art und Weise zurückgezogen, davon müssen wir ausgehen.«
    »In der Tat«, murmelte Ignatius. Auch er war nachdenklich geworden.
    »Dabei bin ich mit ihm immer hervorragend ausgekommen. Er hat mich doch hergeholt. Du kannst John fragen, denn er war dabei. Bentini ist so etwas wie mein Lehrmeister. Er hat mir die Strukturen der Weißen Macht erklärt, zumindest das Wichtigste. Daß ausgerechnet er sich abgesetzt haben soll, kann ich nicht fassen.«
    Ich hatte eine Frage. »Wie stark hat er sich in diesem Fall eigentlich engagiert?«
    Ignatius hob die Schultern. »Was soll ich da sagen? Er war der Leiter der Aktion.«
    »Dann sind auf seine Anweisungen hin die drei Männer nach Äthiopien geschickt worden, denke ich.«
    »Ja, natürlich. Er will die Spur finden. Wenn es der Weißen Macht gelingt, einen derartigen Erfolg vorzuweisen, wenn wir also auf die Bundeslade stoßen, ist das nicht nur ein riesiger Schritt nach vorn, dann ist das schon phänomenal, kann ich euch sagen. Er hat davon geträumt, dieses Ziel zu erreichen. Daß er verschwunden ist oder sich versteckt hält, ist auch für mich überraschend.«
    »Gab es denn ein Ereignis, das darauf hingewiesen hätte?«
    »Ist mir nicht bekannt.«
    Ich strich mit einer müden Bewegung über meine Stirn. Meine Energie hatte sich abgeschwächt. Ich war aus dem Sessel hochgeschossen und auch schon zur Tür gelaufen, aber Ignatius hatte mich letztendlich gebremst. Er hatte den Vorschlag gemacht, es mit einem Telefongespräch zu versuchen, was auch nicht viel gebracht hatte. Wir konnten nur hoffen, daß vom Vatikan aus zurückgerufen wurde.
    Möglicherweise durch Bentini.
    Wir warteten. Sehr oft streiften unsere Blicke den dunklen Apparat, als wollten wir ihn hypnotisieren, aber dort tat sich nichts. Er blieb einfach stumm.
    Bis ich wieder aufstehen wollte. Da hinderte mich das schrille Klingeln daran.
    Ignatius riß den Hörer an sich und sprach mit heiserer Stimme seinen Namen. »Ah«, sagte er dann, »Sie sind es, Padre Luigi. Danke, daß Sie angerufen haben.« Er hielt den Hörer etwas vom Ohr weg, so daß wir mithören konnten. Glücklicherweise sprach der Anrufer laut genug, und er hatte sich auch bemüht.
    »Zunächst einmal muß ich Ihnen sagen, daß Monsignore Bentini den Garten verlassen

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