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Die weiße Macht

Die weiße Macht

Titel: Die weiße Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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normalerweise Licht, zu dieser nächtlichen Stunde aber fanden höchstens Lichtreflexe einen Weg in sein Gefängnis.
    In der Tat empfand er diese Kabine als ein Gefängnis, und so etwas hatte er schon immer gehaßt. Ein Mann wie er ließ sich nicht festhalten, er probierte zumindest gewisse Dinge aus, und deshalb wollte Amber auch nicht länger liegenbleiben. Doch er wollte nichts überstürzen.
    Immer alles der Reihe nach, dann ging die Sache wie von selbst.
    Amber freute sich darüber, daß ihn kein Schwindel überkam, als er sich hinsetzte. Auf dem Rand blieb er hocken, starrte in das dichte Grau und hatte den Eindruck, als wäre sein Kopf sehr schwer geworden. Er sank nicht nach unten, Amber hielt sich gut, und er atmete auch einige Male tief durch.
    Als er den Kopf drehte, spürte er den kühleren Luftzug, der in sein Gesicht wehte, und Lorenzo war froh darüber. Ersticken würde er dank der Klimaanlage nicht.
    Längst hatte er festgestellt, daß seine Liegestatt ihren Platz dicht an der Wand gefunden hatte. Wenn er nach vorn schaute, dann fiel sein Blick in die Kabine hinein. Er entdeckte den Umriß eines Tisches und die zweier festgeschraubter Stühle. Dahinter sah er einen viereckigen Schatten, der wahrscheinlich zu einem Schrank gehörte.
    Lorenzo Amber stellte sich hin. Es klappte gut. Kein Schwindel, er war okay, bis auf die leichten Probleme mit dem verletzten linken Arm. Es fiel ihm schwer, ihn zu bewegen. Wenn er es tat, biß die Wunde, als hätte jemand Säure hineingeschüttet. Er konnte nur hoffen, daß sie nicht aufplatzte. Glücklicherweise war es nur ein Streifschuß gewesen.
    Knochen und Sehnen hatten keinerlei Verletzungen davongetragen.
    Auch bei den ersten Schritten gab es keine Probleme. Sie führten ihn an die Kabinentür. Er wollte wissen, ob man ihn eingeschlossen hatte oder nicht.
    Unter ihm schimmerte der Knauf. Er umfaßte ihn und probierte es mit einer Drehung.
    Die Tür war zu.
    Amber zeigte sich nicht einmal enttäuscht. Er hatte damit gerechnet sie verschlossen zu finden. Wer immer ihn gerettet hatte, aus reiner Menschenfreundlichkeit war es nicht geschehen.
    Der Mann drehte sich von der Tür weg. Er suchte nach dem Lichtschalter. Ein grünes Leuchten wies ihm den Weg. Als er den Schalter kippte, geschah nichts.
    »Scheiße«, sagte er. War die Falle perfekt? War er tatsächlich vom Regen in die Traufe geraten? Alles wies darauf hin. Die Häscher auf der Brücke schienen seine Reaktion geahnt zu haben und hatten ihn in die Hände dieser seltsamen Frau getrieben.
    Plötzlich wurde ihm kalt. Einige Finger krochen über seinen Rücken hoch und verharrten erst dicht am Hals. Sein Genick war steif geworden. Er spürte den Frost des Todes, und zum erstenmal seit seiner Rettung überkam ihn das Gefühl der Angst. Auch deshalb, weil er sich wie eine Schachfigur vorkam, die von unsichtbaren Spielern bewegt wurde. Die Kälte in seinem Innern blieb, als er einen anderen Weg nahm. Er strich am Schrank entlang, und seine Finger glitten über das glatte Holz hinweg. Als er wieder in den Bereich des Luftstroms geriet, fröstelte er erneut und beeilte sich, das Bett zu erreichen. Das Gesicht vergrub er in beide Hände. Ihm fiel zudem auf, daß das fremde Schiff seine Fahrt verloren hatte und stand.
    Er stöhnte.
    Das Schicksal hatte grausam zugeschlagen. Er steckte jetzt mittendrin, das Spiel lief nicht mehr nach seinen Regeln ab, sondern nach fremden.
    Aber wer steckte dahinter?
    Er wußte es nicht, doch immer wieder kam ihm die Stimme der Frau in den Sinn.
    Er hatte diese Person noch nicht zu Gesicht bekommen, er wußte nur, daß ihn der Klang der Stimme angeturnt hatte, und er stellte sich unter der Person eine sehr hübsche Frau vor, die zudem noch einen wunderbaren Körper hatte.
    Sie hatte ihm versprochen, ihn zu besuchen. Sicherlich würde sie dieses Versprechen auch einhalten, und Amber hoffte, daß es nicht zu lange dauerte.
    Lorenzo wußte nicht, wie weit sie über den Tiber gefahren waren. Jetzt aber lag das Boot am Ufer, und das wiederum erweckte seine Neugierde. Zwar war er kein gebürtiger Römer, aber er kannte die Stadt schon einigermaßen gut und würde auch in der Dunkelheit erkennen können wo sie angelegt hatten.
    Amber stand auf und trat an das viereckige Fenster mit den abgerundeten Kanten.
    Sein Gesicht brachte er dicht an die Scheibe, um sich zu orientieren.
    Den Kernbereich der Stadt hatten sie verlassen. Er konnte über den Fluß schauen und sah am anderen Ufer nur sehr

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