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Die Wellenläufer 01 - Die Wellenläufer

Die Wellenläufer 01 - Die Wellenläufer

Titel: Die Wellenläufer 01 - Die Wellenläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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Hilfe die Tiere ihre Meister in weiten Bögen durch die Gewässer Aeleniums trugen.
    All das sah die Prinzessin und wusste doch zugleich, dass es wohl nur ein Bruchteil der Wunder war, die sie und die anderen in der Korallenstadt erwarteten.
    Einer der Riesenrochen senkte sich auf sie herab, bis er nur noch zwei Mannslängen über dem Deck der Carfax schwebte, mit gemächlichem Flügelschlag und sachte wedelnder Schwanzspitze. Ein Mann mit langem schwarzem Haar beugte sich zwischen den Schwingen herab und grüßte den Geisterhändler mit einer Handbewegung, die rituell und fremdartig wirkte.
    »Willkommen zurück, alter Freund!«, rief der Rochenreiter. »Und willkommen sind deine Freunde und Begleiter. Sie sollen unter unseren Kuppeln wohnen und unsere Speisen essen.« Es klang wie eine höfliche Formel, nicht wie eine Einladung, die von Herzen kam.
    Soledad wechselte einen Blick mit dem Geisterhändler, bevor dieser die Begrüßung erwiderte:
    »Habt Dank, D’Artois, Hauptmann der Rochengarde! Ich bin froh, wieder zurück zu sein. Und ich bringe euch, was ich versprochen habe.«
    Wohin hast du uns geführt?, fragte Soledad ihn mit den Augen, aber er lächelte nur geheimnisvoll, wie er es häufig tat. Ihr blieb nichts, als zu schweigen und zu staunen und zu versuchen, ihren Herzschlag zu beruhigen und ihre weichen Knie still zu halten.
    Munk stand mit einem Mal neben ihr und starrte ausdruckslos zu den Korallenstrukturen der Sternstadt hinüber.
    »Jolly hätte das sehen sollen«, flüsterte er. »Sie sollte jetzt bei uns sein, nirgends sonst.« Sein Kopf ruckte herum, blickte erst Soledad in die Augen, dann zum Geisterhändler hinüber. »Wir haben sie verraten.«
    Dann verstummte er wieder und sah Aelenium entgegen.
    Walker führte zögernd die Anweisungen des Rochenreiters aus und manövrierte das Schiff mit Buenaventures Hilfe auf eine der Seesternspitzen zu, die gut zweihundert Schritt weit aus dem eigentlichen Kern der Stadt ins Meer ragten.
    »Verraten«, murmelte Munk noch einmal.
    Soledad kämpfte gegen den Drang an, sich von ihm zu entfernen, nur ein Stück weit, fort aus seiner unmittelbaren Nähe. Vielleicht hätte das gegen ihr Frösteln geholfen.
    Munk stand regungslos neben ihr, ein Junge, der gerade mit einer Handbewegung eine ganze Schiffsmannschaft im Meer ertränkt hatte. Ohne Zögern. Ohne Skrupel.
    Die Carfax wurde langsamer, die Geister refften die Segel, dann fiel endlich der Anker.
    Aelenium empfing seinen Retter.

ENDE BAND 1

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