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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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uns zurückziehen zu dürfen.«
    »Hinaus!« fauchte Lessa.
    Sie wollten ihrem Befehl grinsend Folge leisten, als R'gul in den Beratungsraum stürmte, dicht gefolgt von S'lel, D'nol, T'bor und K'net.
    »Was höre ich? Dass Ruatha als einzige Burg des Hochlands Abgaben leistet?«
    »Das entspricht leider den Tatsachen«, gab F'lar ruhig zu. Er reichte R'gul die Botschaft.
    Der Weyrführer las sie halblaut. Seine Miene verdüsterte sich. Er reichte das Schreiben an S'lel weiter, der es zusammen mit den anderen überflog.
    »Wir sind letztes Jahr auch mit den Abgaben von drei Burgen ausgekommen«, erklärte R'gul verächtlich.
    »Letztes Jahr , warf Lessa ein.
    »Aber nur, weil wir genügend Vorräte hatten. Eben erfuhr ich von Manora, dass unsere Reserven nahezu erschöpft sind.«
    »Ruatha war sehr großzügig«, sagte F'lar rasch. »Das verbessert die Lage.«
    Lessa zögerte einen Augenblick. Sie glaubte nicht recht gehört zu haben.
    »Nicht großzügig genug!« Sie achtete nicht auf den warnenden Blick, den F'lar ihr zuwarf. »Zudem müssen wir heuer die jungen Drachen füttern. Es gibt nur eine Lösung...
    den Ankauf von Vorräten in Telgar und Fort. Anders überstehen wir die kalte Jahreszeit nicht!«
    Ihre Worte lösten sofort einen Sturm der Entrüstung aus.
    »Niemals!«
    »Der Weyr soll etwas kaufen? Wir holen uns mit Gewalt, was wir brauchen!«
    »R'gul, wir überfallen die Burgen!«

    Selbst S'lel zeigte sich empört. K'nets Augen blitzten, und er schien bereit, sich sofort auf einen Kampf einzulassen.
    Nur F'lar bewahrte Ruhe. Er überkreuzte die Arme auf der Brust und sah Lessa wütend an.
    »Ein Überfall kommt nicht in Frage«, rief R'gul streng.
    Der Lärm legte sich.
    »Kein Überfall?« fragten T'bor und D'nol gleichzeitig.
    »Weshalb nicht?« fuhr D'nol fort. Die Adern an seinem Hals waren angeschwollen.
    Er ist nicht der richtige, dachte Lessa verzweifelt. Sie hielt nach S'lan Ausschau, doch dann fiel ihr ein, dass er sich auf einem Übungsflug befand. Gelegentlich wandten er und D'nol sich im Rat gegen R'gul, aber allein hatte D'nol keine Kraft.
    Lessa warf F'lar einen hoffnungsvollen Blick zu. Weshalb meldete er sich jetzt nicht zu Wort.
    »Ich habe es satt, flachsiges Fleisch, schlechtes Brot und holziges Gemüse zu essen!« rief D'nol zornig. »Pern hatte ein gutes Jahr. Warum soll man im Weyr darben? T'bor knurrte zustimmend, und Lessa klammerte sich an die Hoffnung, dass er für F'lar einspringen würde.
    R'gul hob warnend den Arm. »Wenn der Weyr jetzt zuschlägt«, sagte er dramatisch, »wenden sich sämtliche Barone gegen uns!«
    Er stand mit leicht gespreizten Beinen da und starrte die beiden Rebellen an. Seine Augen funkelten. Er war einen guten Kopf größer als der untersetzte D'nol und der feingliedrige T'bor, und er nützte das aus. Man hatte den Eindruck, als tadelte ein gestrenger Patriarch seine Kinder.
    »Die Straßen sind frei«, fuhr R'gul düster fort. »Weder Regen noch Schnee könnten eine Armee aufhalten. Die Barone haben sich seit dem Tode von Fax gut vorbereitet.«
    R'gul sah in F'Iars Richtung.
    »Sicher habt ihr noch nicht vergessen, welchen Empfang wir während der Suche erlebten. Sein Blick wurde bedeutungsvoll. »Ihr kennt die Stimmung in den Burgen; ihr habt gesehen, wie gut ausgerüstet sie sind.« Er riss den Kopf hoch. »Seid ihr Narren, dass ihr ihnen unvorbereitet gegenübertreten wollt?«
    »Ein paar Feuersteine ...«, stieß D'nol zornig hervor, doch er sprach den Satz nicht zu Ende. Seine unbedachten Worte entsetzten ihn ebenso sehr wie die anderen Anwesenden.
    Selbst Lessa hielt den Atem an. Der Gedanke, dass man Feuersteine gegen Menschen einsetzen könnte ...
    »Etwas muss doch geschehen«, stammelte D'nol verzweifelt. Er sah F'lar an und dann T'bor.
    Wenn R'gul gewinnt, ist alles aus, dachte Lessa mit eiskaltem Zorn. Sie wandte ihre Gedanken T'bor zu. Auf Ruatha war es ihr immer am leichtesten gefallen, aufgebrachte Menschen zu beeinflussen. Wenn es ihr hier gelang ... Ein Drache trompetete schrill.
    Sie spürte einen qualvollen Schmerz am Bein und stolperte nach vorn. F'lar fing sie auf. Seine Finger umklammerten ihren Arm mit eiserner Gewalt.
    »Wie können Sie es wagen ...«, flüsterte er ihr wütend zu und drückte sie in einen Sessel. Er ließ ihren Arm nicht los.
    Lessa schluckte und kämpfte mühsam gegen den Schmerz an. Als sie ihre Umgebung wieder wahrnahm, musste sie erkennen, dass der Moment der Krise vorbei war.
    »Nicht zu diesem

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