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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Er schlug mit beiden Fäusten auf den Tisch und rief: »Beim Ei, sollen wir uns für den Rest unseres Lebens hier langweilen?
    Ich habe die Beschaulichkeit bereits jetzt satt. Beinahe tut es mir leid, dass der Rote Stern am Abendhimmel immer kleiner wird.
    Wir sind Drachenreiter! Unsere Aufgabe ist es, die Fäden zu bekämpfen. Gehen wir das Risiko ein! Folgen wir Lessa in die Zukunft...«
    Er bemerkte nicht, dass der Meisterharfner erregt aufgesprungen war. »Ich habe die Bezugspunkte!« rief er mit dröhnender Stimme. »Ich habe sie!«
    Die anderen schwiegen mit einemmal. Alle Augen wandten sich dem Harfner zu.
    »Zwanzig Planetendrehungen oder zweitausend wir haben einen Führer. T'ton brachte mich darauf. Der Rote Stern ...«
    Später, als sie die Bahn des Roten Sterns aufzeichneten, sahen sie erst, wie einfach die Lösung war. Über jedem Weyr befanden sich die Sternsteine, die den Verlauf des Roten Sterns genau markierten. So war es kein Problem, die vierhundert Planetendrehungen in kleinere Aufschnitte aufzuteilen. Man beschloß, alle fünf Weyr als Ausgangsbasen zu benutzen, da es unweigerlich zu Unfällen geführt hätte, wenn achtzehnhundert Reiter von einem Punkt aus gestartet waren.
    Obwohl Mardra und T'ton Lessa ständig beschäftigten, wurde ihre Ungeduld mit jedem Tag größer. Sie war jetzt länger als einen Monat von F'Iar getrennt und sehnte sich nach seiner Nähe.
    Zudem hatte sie Angst, dass Ramoth bald zum Paarungsflug aufsteigen würde. Wenn Mnementh dann vierhundert Jahre entfernt von ihr war ...
    Lessa war den Tränen nahe, als sie mit Ramoth endlich über dem Sternstein des Fort-Weyrs schwebte. Dicht neben ihr befanden sich T'ton und Mardra, Über allen fünf Weyrn hatten sich die Geschwader versammelt und warteten auf das Startzeichen.

    Ein roter Punkt in der kalten Nacht,
    ein Tropfen Blut hält einsam Wacht.
    Es dreht sich Pern, die Zeit entflieht.
    Der Rote Stern vorüberzieht.

    Sie hatten elf Sprünge zurückgelegt. Von den mehr als achtzehnhundert Drachenreitern waren nur vier im Dazwischen geblieben. Man beschloß, vor dem letzten, entscheidenden Sprung eine Pause einzulegen. Klah wurde herumgereicht.
    T'ton warf einen Blick auf den Roten Stern, der am Morgenhimmel stand und sie bis jetzt zuverlässig geführt hatte.
    »Er ändert seine Position jetzt nicht mehr sehr auffällig, vor allem, da unser letzter Sprung nur zwölf Planetendrehungen beträgt. Wir werden zusätzliche Erkennungspunkte brauchen, Lessa.«
    »Ich möchte, dass wir Ruatha erreichen, bevor F'lar meine Abwesenheit bemerkt.«
    Sie fröstelte, als sie zum Himmel sah.
    »So stand der Stern schon einmal über Ruatha nein, zweimal ...«
    Ihre Kehle schnürte sich zusammen, als sie an jenen Morgen dachte. Mit einemmal wurde ihr schwarz vor den Augen. Sie fühlte sich schwach und elend.
    »Was ist, Lessa?« fragte Mardra besorgt. »Sie sehen so blass aus. Und Sie zittern!«
    Sie legte Lessa den Arm um die Schultern.
    »Vor zwölf Planetendrehungen war ich noch auf Ruatha«, murmelte Lessa und umklammerte Mardras Hand.
    »Brechen wir rasch auf! Ich muss zu F'lar. Er wird so wütend sein.«
    In ihrer Stimme schwang Hysterie mit.
    T'ton befahl hastig, die Feuer zu löschen und den letzten Sprung vorzubereiten.
    Bis ins Innerste aufgewühlt, gab Lessa die Erkennungspunkte an die Drachen der Weyrführer weiter: Ruatha im Abendlicht, der Außenhof, der große Turm, die Frühlingslandschaft ...

    Das Dunkel weicht dem Dämmerlicht,
    die Sonne durch die Wolken bricht.
    Nur meine wilden Qualen bleiben,
    sie kann kein Hoffnungsstrahl vertreiben.

    Lytol und Robinton zwangen F'lar, etwas zu essen, und sie sorgten auch dafür, dass er genügend Wein trank.
    Der Weyrführer wusste, dass er jetzt durchhalten musste, aber ihm fehlte jegliche Energie. Er brachte es nicht fertig, Pridith und Kylara zurückzuholen, denn mit diesem Schritt hätte er eingestanden, dass Lessa und Ramoth nicht mehr am Leben waren.
    Robintons scharfe Stimme durchdrang seine Gedanken.
    »F'lar, Sie müssen jetzt schlafen.«
    F'lar sah verwirrt auf. Er versuchte den Krug zu heben, aber Robinton hatte den Henkel fest in der Hand.
    »Was sagten Sie?«
    »Kommen Sie! Ich begleite Sie nach Benden. Mann, Sie sehen um Jahre gealtert aus!«
    »Und ist das verwunderlich?« rief F'lar. Sein ganzer ohnmächtiger Zorn richtete sich gegen Robinton.
    In den Augen des Harfners stand Mitleid. Er zog F'lar hoch und stützte ihn.
    »Ich weiß, was Sie durchmachen, aber Sie

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