Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)
hoch.
»Ich denke gar nicht daran«, knurrte Bernie. »Ihr habt die Kinder, tut, was ihr glaubt, tun zu müssen. Ich werde sie niemals gewinnen lassen.«
Sam ging zu seiner Mutter und legte ihr den Arm um die Schultern. »Dann machen wir uns jetzt auf den Weg«, sagte er leise.
»In Ordnung«, erwiderte ich und wappnete mich innerlich. »In Ordnung, also los. Craig?«
»Ja«, sagte Craig. »Ich fahre zur Kirche. Hoffentlich können die Lisles sich auf den Weg machen. Ich werde Deidra an unserem Hochzeitstag nicht auf mich warten lassen.«
Die Aufregung in all den Köpfen, die aufgewühlten Gefühle und Gedanken stürmten so heftig auf mich ein, dass ich taumelte. Sam war mit einem Satz bei mir und ergriff mich am Arm. »Sookie?«, sagte er. »Dies muss nicht dein Kampf sein.«
Ich musste an die toten Hunde im Tierheim denken. »Dies ist längst mein Kampf.« Ich holte einmal tief Luft. »Wo kommen bloß all diese Leute her?«
»Internet«, warf Sister ein. Sie und Rafe blickten sich unentwegt um, alarmiert von der wachsenden Gefahr. »Die sind alle einfach hierhergekommen, weil sie im Internet davon gelesen haben, sagen sie. Vielleicht über dieses Twitter.«
Am Ende der Straße tauchte ein Übertragungswagen des Fernsehens auf.
»Das ist wahrscheinlich ganz gut«, sagte Sam. »Zeugen.«
Nein, dachte ich, dann führen die Leute sich nur noch schlimmer auf, damit ihr Protest es in die Abendnachrichten schafft. »Wir fahren besser los«, sagte ich. »Bevor diese Arschlöcher Mut fassen.«
»Ist die Mehrheit pro oder anti, was glaubst du?«, fragte Sam. Es waren Schilder beider Lager zu sehen. Mehr für die Anti-Fraktion, aber die Hasserfüllten trumpften ja immer am stärksten auf.
Ich ließ den Blick über den Schilderwald schweifen. »Die meisten Schilder sind anti«, sagte ich. »Die Anti-Fraktion ist besser organisiert, aber das wundert mich nicht weiter. Wohlwollende Leute müssen keine Schilder herumtragen.«
In diesem Augenblick bekamen wir aus einer unerwarteten Richtung willkommene Unterstützung. Togo, Trish und die Biker Babes, zusammen mit den Werwölfen aus dem Chevrolet Suburban, kamen durch den Garten an unsere Seite geeilt.
»Die Straße etwas weiter weg war blockiert«, erklärte Trish. »Steigt in eure Autos. Wir haben einen Plan.«
»Trish, vielleicht …«, begann Bernie.
»Steigt alle ein, aber fahrt langsam«, fuhr Trish dazwischen. »Wir werden neben den Autos herlaufen. Von denen soll bloß keiner den Kindern zu nahe kommen.«
»Doke?«, sagte Mindy. »Tun wir das Richtige?«
»Ich weiß nicht.« Doke klang fast verzweifelt. »Aber los. Besser, wir bleiben alle zusammen, statt uns zu trennen.« Die beiden quetschten sich auf die Rückbank von Bernies Auto, die Kinder zwischen sich und zusammen mit ihnen angeschnallt. Craig setzte sich hinters Steuer, und Bernie ließ sich in den Beifahrersitz fallen. Sam und ich umarmten uns kurz, und dann stiegen wir in seinen Pick-up. Langsam und vorsichtig fuhren wir vom Bordstein weg, und Togo postierte sich an meiner Seite des Wagens. Er lächelte mich an. Trish war an Sams Seite. Die Biker Babes und die anderen Gestaltwandler von außerhalb umgaben Bernies Auto, das hinter uns fuhr.
Als wir die Straße hinunterfuhren, begann das Geschrei. Die Leute, die den Frieden erhalten wollten, drängten sich nach vorn vor die Demonstranten und hakten sich unter, um uns freie Durchfahrt bis zur Straßenecke zu verschaffen. Die Journalisten waren bereits ausgestiegen und hatten ihre Ausrüstung aufgebaut, und ein Reporter, ein gut aussehender junger Mann in einem schicken Anzug, sprach mit ernster Miene in die Kamera. Und dann trat er aus dem Blickfeld, damit die Linse die Szene der herannahenden Wagen einfangen konnte.
Sam tippte eine Nummer in sein Handy und hielt es sich ans Ohr. »Porter«, sagte er, »falls Sie vor der Kirche stehen, wir machen uns jetzt auf den Weg. Und falls Sie Ihren Kopf unterm Arm tragen sollten, wir stecken hier in üblen Schwierigkeiten.«
Einen Moment lang hörte er zu. »Okay, wir versuchen es. Falls wir hier durchkommen.«
Er warf das Handy auf den Sitz. »Es wird schlimmer, jenäher man der Kirche kommt, sagt er. Er ist nicht sicher, ob er da durchkommen kann, um uns zu helfen. Er hat schon genug Schwierigkeiten damit, die Leute nur aus der Kirche herauszuhalten. Die Lisles haben es geschafft, weil sie früh genug aufgebrochen sind, damit Deidra sich noch im Brautzimmer umziehen kann.«
»Immerhin etwas«, sagte
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