Die Welt in mir (German Edition)
zu schützen, weil die
Menschen von hier Chaos stiften würden. Wie gesagt, habt ihr nicht nur eine
Seite in euch, daher wäre es sicherlich ein Problem, bei uns zu leben.“
Das hatte ich schon wieder ganz
vergessen. Jetzt, wo er es erwähnte, kam mir meine Frage unüberlegt vor. Doch
dies brachte mich nicht dazu, aufzuhören, ihn zu löchern.
„Und wie kommt ihr von eurer
Welt zu uns?“, bohrte ich neugierig nach.
„Jede Seite hat Portale, die in
diese Welt führen. Es ist fast so, wie durch eine Tür zu gehen. Nur, dass man
dann nicht in einem anderen Raum, sondern in einer anderen Welt ist.“
Bevor ich weiter nachhaken konnte,
um zu fragen, wo diese Portale sein sollen, klingelte es an der Tür.
Josh stand auf und ging an die
Tür, während ich mein Geld holte.
Doch bevor ich das gefunden
hatte, stand er bereits mit den zwei Pizzakartons vor mir.
Wir machten es uns wieder auf
dem Sofa gemütlich und aßen unsere Pizza. Es war etwas seltsam, genau dort zu
sitzen, wo Josh die letzte Nacht geschlafen hatte. Obwohl es mein Sofa war,
fühlte es sich so an, als wäre ich in sein Reich eingetaucht. Ich aß fast ganz
auf und war sogar erstaunt, wie viel ich verdrücken konnte, obwohl ich in
seiner Nähe war. Was heute Morgen noch unvorstellbar war, gelang mir am Abend
ganz gut. Ich war wesentlich entspannter und genoss seine Nähe. Mein Herz hatte
zwar immer noch nicht seinen normalen Takt wiedergefunden, aber daran hatte ich
mich gewöhnt. Er ließ mein Herz nun einmal höher schlagen, und auch dieses
Gefühl genoss ich. Je mehr ich mich entspannte, desto angespannter wirkte Josh.
Sein Lächeln war zwar immer noch atemberaubend, aber beim genaueren Hinsehen
wirkte es leicht unsicher. Warum dies so war, wusste ich nicht. Vielleicht hatte
er Sorge, dass ich noch mehr Fragen stellte. Aber wieso sollte ihm dies
Kopfzerbrechen machen? Er sagte doch, dass er mir alles erzählen würde. Ich
traute mich nicht, ihn danach zu fragen. Aus Angst, dass die Antwort meine
Idylle mit ihm zerstören würde. Deshalb hielt ich den Mund und richtete meinen
Blick weiterhin auf den Fernseher.
Ab und an schaute ich zu ihm
rüber. Wenn sich unsere Blicke kreuzten, musste ich ganz automatisch lächeln
und mein Herz setzte jedes Mal für einen Schlag aus. Dieses Gefühl machte mich
süchtig; ich schaute immer öfter zu ihm, bis ich es selbst albern fand und
kichern musste. Zum Glück stimmte Josh in mein Kichern ein und lockerte damit
die Stimmung auf, sodass ich mich nicht ganz so bescheuert fühlte. Danach riss
ich mich zusammen und schaute nicht mehr ganz so häufig rüber. Stattdessen
versuchte ich nur noch aus dem Augenwinkel, einen Blick auf ihn zu werfen und
mich auf den Film zu konzentrieren.
Josh hatte mittlerweile die
Beine von sich gestreckt und seine Arme über seinem muskulösen Bauch
verschränkt. Seine entspannte Haltung brachte auch mich dazu, mich zu
entspannen und eine bequeme Körperhaltung einzunehmen. Seine Anwesenheit wirkte
wie immer beruhigend auf mich und ich war glücklich. So könnte ich tatsächlich
jeden Tag verbringen. Nur Josh und ich.
Als es bereits nach Mitternacht
war, konnte ich mich nicht mehr wach halten und musste mich wohl oder übel von
Josh bis zum nächsten Morgen trennen. Wie gerne hätte ich ihn gefragt, ob ich
an ihn gekuschelt schlafen darf, doch dies traute ich mich natürlich nicht.
Stattdessen wünschte ich ihm eine gute Nacht und verzog mich ins Bad.
Allerdings nicht, ohne mir noch einmal sein Lächeln genau einzuprägen, in der
Hoffnung, davon zu träumen. Als ich im Bett lag, hörte ich noch ein paar
Minuten den Fernseher, bis auch dieser verstummte. Die Müdigkeit hatte
offensichtlich Josh übermannt. Mit dem Gedanken an den attraktiven Mann in
meiner Wohnung schlief ich ein. Allerdings war meine Nacht diesmal nicht
traumlos und erholsam.
Ich träumte von Josh, wie er
vor der Arbeit auf mich wartete. Ich war glücklich und wollte bereits auf ihn
zugehen, als ich hinter mir jemanden meinen Namen rufen hörte. Als ich mich
umdrehte, entdeckte ich Alex, der offensichtlich auch auf mich wartete und mich
zu sich rief. Ich freute mich, ihn wiederzusehen, aber im gleichen Moment wusste
ich nicht, zu wem ich gehen sollte. Ich schaute zwischen den Männern hin und
her und konnte mich nicht bewegen. Ich war verwirrt und merkte, dass die
Entscheidung mir alle Kraft raubte. Ich fiel und wachte mit einem Schreck auf.
Ich atmete tief durch und erholte
mich erst einmal von dem Schock. Warum
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