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Die Welt in mir (German Edition)

Die Welt in mir (German Edition)

Titel: Die Welt in mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Neuberger
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Alex Josh
den Angriff und was passiert war, erklärte. Sicherlich würde Josh nicht
begeistert sein, dass Alex jemanden getötet hatte. Aber besser er als ich, dachte
ich ganz egoistisch.
    Ich holte mir ein Weinglas aus
dem Schrank, machte die Flasche Weißwein aus dem Kühlschrank auf und nahm
beides mit ins Wohnzimmer. Ich hatte so die Vermutung, dass es heute nicht bei
einem Glas Wein bleiben würde. Als ich mir etwas Wein ins Glas geschüttet hatte,
setzte ich mich aufs Sofa und lehnte mich zurück. Meine Füße stellte ich auf
dem Couchtisch ab. Die Wohnungstür fiel in die Angeln und ich hörte Schritte
näherkommen. Aber ich war nicht gewillt, meine Augen zu öffnen.
    Erst jetzt wurde mir langsam
bewusst, was passiert war. Welcher Gefahr ich ausgesetzt war und dass ein Mann
vor meinen Augen gestorben war. Besser gesagt von Alex getötet worden war.
Obwohl dies beängstigend sein müsste, jagte es mir nicht grundsätzlich Angst
ein. Ja, der Mann war tot, aber er hätte mich und Alex genauso umgebracht, wenn
wir ihm nicht zuvorgekommen wären. Es mochte daran liegen, dass ich den Vorfall
mit Alex’ Gefühlen erlebt hatte, dass der Schock ausblieb. Oder ich befand mich
gerade im Schockzustand oder er würde noch folgen. Aber daran glaubte ich
eigentlich nicht. Ich hatte die erschreckende und gefährliche Situation
überstanden und dies dank Alex, der mutig mein Leben verteidigt hatte. Den
Ausdruck auf dem Gesicht unseres Feindes, als er starb, würde ich nie
vergessen. Aber ich würde auch nie seinen freudigen Gesichtsausdruck vergessen,
als er mit einem Messer in der Hand auf mich zukam, bereit, mich zu töten. Ich war
nicht erpicht darauf, noch einmal in diese Lage zu geraten. Vor allem nicht,
wenn Alex nicht in der Nähe war. Dennoch würde das Erlebnis keinen nachhaltigen
Schaden bei mir zurücklassen, dessen war ich mir sicher.
    „Alles klar mit dir?“, riss
mich Joshs samtweiche und sorgenvolle Stimme aus meinen Gedanken.
    Ich richtete mich auf und schaute
ihn an. Er wirkte, als mache er sich große Sorgen und als würde ihm die Sache
deutlich näher gehen als mir. Das Bedürfnis, ihn zu beruhigen, wuchs in meinem
Inneren. Ich wollte nicht, dass er sich meinetwegen Sorgen machte. Wenn er dies
überhaupt tat. Aber falls doch, würde ich ihm diese zumindest nehmen.
    „Ja, mir geht es gut. Nichts
passiert“, sagte ich im ruhigen Tonfall, der deutlich machen sollte, dass ich
ruhig und unversehrt war.
    „Dir muss die Situation doch
einen Schrecken eingejagt haben. Wenn du darüber reden möchtest, bin ich da.“
    Offensichtlich glaubte Josh mir
nicht und machte sich weiterhin Sorgen. Aber es gab nichts zu reden, und ich wollte
wirklich nicht, dass er sich Sorgen machte.
    „Ganz klar war es bedrohlich. Aber
Alex hatte die Sache im Griff. Ich vertraue ihm und ich hatte gefühlt, was er
gefühlt hatte. Daher hatte ich keine Angst, solange Alex in der Nähe war“, versuchte
ich erneut, ihm die Sache zu erklären und die Sorgen zu nehmen.
    Ob meine Worte ihren Zweck
erfüllten, konnte ich nicht genau sagen. Josh sah immer noch bedrückt aus. Aber
jetzt wirkte er unglücklich und niedergeschlagen, als hätten meine Worte ihn
eher verletzt, als aufgerichtet. Warum konnte ich nicht genau sagen. Hatte ich
etwas Falsches gesagt? Nicht, dass ich wüsste. Er sollte sich doch darüber
freuen, dass ich keine Angst hatte, sondern mich beschützt fühlte.
    „Alex ist bald wieder da und
weiß dann hoffentlich mehr“, erklärte mir Josh mit einer gequälten Stimme.
    Ich nickte nur und sagte „Okay“,
denn mir war schleierhaft, was ich äußern sollte, damit es ihm besser ging und
ich ihm den sorgenvollen Gesichtsausdruck nehmen konnte. So sehr ich mir auch
wünschte, ich könne ihn glücklich machen, es funktionierte nicht! Ich war nicht
die Person, die ihm das Glück schenken konnte.
    Nachdem ich Josh ein Glas Wein
angeboten hatte und er es dankend abgelehnt hatte, versank ich wieder in meine
Gedanken. Ich merkte allerdings, dass Josh mich von seiner Position aus genau
beobachtete. Vielleicht glaubte er, dass ich unter Schock stünde und jeden
Moment durchdrehte. Aber dies würde nicht passieren. Ich fühlte in mich hinein
und erkannte am Rand auch Joshs Empfindungen. Ich tastete kurz ihren Rand ab
und spürte die Sorge und die Unsicherheit. Aber da ich für heute genug hatte, ging
ich darauf nicht weiter ein.
    Nach einer Weile stand ich auf.
Im selben Moment sprang auch Josh von seinem Stuhl auf. So, als wäre er

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