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Die Welt in mir (German Edition)

Die Welt in mir (German Edition)

Titel: Die Welt in mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Neuberger
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meinte und
sofort.
    „Ne, warte ruhig, bis jemand
vorbeikommt! Wenn du Glück hast, hilft er dir beim Tragen. Wenn du Pech hast, wird
er dich töten“, gab er funkelnd zurück.
    So gemein hätte er wirklich
nicht sein müssen.
    Als ich mich vom Sofa aufmachte
und in mein Zimmer ging, um meine Sachen zu packen, hörte ich Joshs Stimme. Er
tadelte Alex für seine Worte und gab ihm zu verstehen, er sei damit übers Ziel
hinausgeschossen. Davon gab sich der Bad Boy natürlich unbeeindruckt und meinte
nur, ich würde das schon einstecken, woraufhin Josh − so leise, dass ich
es gerade noch verstand − murmelte: „Du musst es ja wissen.“
    Ich stopfte alles, was ich
schnappen konnte, in eine große Reisetasche. Sowohl Freizeitkleidung als auch
Sachen für die Arbeit. Ob ich die allerdings brauchte? Bisher hatte keiner was
dazu gesagt, ob ich zur Arbeit gehen durfte oder nicht. Sehr erpicht darauf war
ich sowieso nicht.
    Als ich wahllos Kleider in die
Tasche packte, fiel mir auch das schwarze Spitzenkleid in die Hände. Einen
Moment verharrte ich und musste an die entspannten Tage denken. Gerade kamen
sie mir eine Million Jahre entfernt vor.
    „Alles klar? Ich wollte nur
schauen, ob du Hilfe brauchst“, hörte ich Joshs Stimme, die mich wie köstlicher
Honig einhüllte.
    „Ja, alles gut. Ich hab nur an
etwas gedacht.“
    Nun war auch Alex neben Josh im
Türrahmen aufgetaucht. Als sein Blick auf das Kleid in meiner Hand fiel,
zeichnete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht ab und auch ich musste lächeln.
Ohne Zweifel dachte er an den gleichen Abend zurück wie ich.
    Josh beobachtete die Szene
zwischen uns genau und zog die Augenbrauen zusammen. „Ich werde hier wohl nicht
gebraucht“, grummelte er, bevor er sich abwandte und ging.
    Alex blieb noch einen Moment
stehen und versprach mir noch einmal, dass alles gut werden würde.
    Ich warf das Kleid zurück in
den Schrank und konzentrierte mich erneut auf das Packen. Nachdem ich alles an
Kleidung, was mir passend vorkam, in der Tasche verstaut hatte, ging ich ins
Bad und nahm auch dort alles mit, was ich benötigte. Mit einer vollgepackten
Tasche kehrte ich zurück ins Wohnzimmer.
    Zwischen Josh und Alex herrschte
eine eisige Stimmung, aber ich hatte keine Ahnung, was passiert war. Vielleicht
war Josh sauer, weil ich bei ihm bleiben musste und er sich die Schichten nicht
mehr mit Alex teilen konnte. Jetzt hatte er mich an der Backe, und wie ungern
er bei mir war, hatte er mehr als einmal deutlich gemacht. Am liebsten wollte
ich sagen, dass ich einfach hierbleiben könnte und er mich nicht mit in seine
Wohnung nehmen müsste. Aber aus mehreren Gründen sprach ich das nicht aus. Ich
wollte nur zu gerne in seiner Nähe sein und machte mir erneut Hoffnung. Es war
die Gelegenheit, mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Vielleicht erkannte er dann,
wie viel er mir bedeutete und dass ich ihm auch etwas bedeutete. Außerdem musste
ich gestehen, dass ich ein wenig Angst hatte. Auch wenn Alex keine verspürte, war
mir leicht mulmig bei dem Gedanken daran, verfolgt oder noch schlimmer
angegriffen zu werden. Ein starker Mann an meiner Seite linderte dieses Gefühl.
    „Gut dann wollen wir mal“,
verkündete Alex unseren Aufbruch und stand vom Sofa auf.
    Mir kam es vor, als würden wir
auf ein „Lebewohl“ zusteuern und nicht auf ein „Bis bald“. Daher weinte ich.
Die Vorstellung, Alex nie wiederzusehen, war schmerzhaft. Ich würde ihn sehr
vermissen.
    „Kleine, was ist los? Joshs
Wohnung ist echt schön. Sie wird dir gefallen“, sagte er in einem schlechten
Versuch, meine Gefühle zu deuten. Wie kam er nur darauf, dass ich mir deshalb
Sorgen machte? In mir stieg leichte Wut auf, weil er glaubte, ich mache mir
Sorgen um die Wohnung und nicht um ihn.
    Als ich sein freches Lächeln entdeckte,
bemerkte ich, dass er mich hinters Licht geführt und absichtlich geärgert hatte.
Ich lachte auf, aber mir liefen weiterhin die Tränen über die Wange.
    „Wir werden uns doch
wiedersehen. Ich werde anrufen, und wir werden uns auch treffen, um uns gegenseitig
auf den neusten Stand zu bringen. Es wird einfach nur nicht so regelmäßig
sein“, erklärte er mir mit erstaunlich ruhigem Tonfall. Vielleicht steckte doch
ein Softie in Alex, dachte ich, verkniff mir aber, es laut zu sagen.
    „Außerdem wird die Freude, mich
wiederzusehen, viel größer sein, wenn du mich erst mal vermisst“, fügte er mit
einem Augenzwinkern hinzu, und erneut musste ich lachen.
    Er kam auf mich zu und nahm
mich

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