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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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Situation falsch, und du auch… Hey!« Er sah, dass Yuri den Lederkoffer untersuchte, in dem sich der Neuralchip befand, und entriss ihn ihm. »Das ist meiner. Du solltest anderer Leute Eigentum respektieren! Und was Karl angeht« – er wandte sich Vik zu – »ist es deiner Aufmerksamkeit vielleicht entgangen, Vik, aber er ist ein Mitglied der CamCo. Er steht rangmäßig über uns. Er verdient unseren Respekt. Deshalb nenne ich ihn Sir. Wenn ich mich recht entsinne, hast du am letzten Tag der Kriegsspiele genau darüber mit mir gesprochen.«
    »Ich habe von Lieutenant Blackburngesprochen, nicht von Karl!«, rief Vik.
    »Weißt du eigentlich, was du da sagst, Tom?«, fragte Wyatt. »Du bist komisch und ganz gruselig.«
    »Ich bin weder komisch noch gruselig. Und gerade dir steht es nicht zu, mich darüber zu belehren, was komisch und gruselig ist!«
    Yuri packte Tom so unvermittelt am Nacken, dass dieser nach Luft rang. »So redest du nicht mit ihr«, warnte er ihn, und Tom wurde sich plötzlich bewusst, wie viel größer der junge Russe war als er selbst.
    »Yuri, ist schon gut«, sagte Wyatt.
    Yuri ließ Tom los.
    Tom rieb sich den Nacken und bemühte sich, seine Fluchtmöglichkeiten zu checken.
    »Ich finde, Lieutenant Blackburn sollte einen Systemscan mit dir durchführen«, schlug Wyatt vor. »Vielleicht ist da ein Wurm in deinem Prozessor, der deine Persönlichkeit verhunzt.«
    Tom umklammerte den Koffer noch fester. »Aberwitzig. Vollkommen aberwitzig.«
    »Aberwitzig« war zwar kein Wort, das er benutzte. Doch es befand sich in einer Liste mit elf möglichen Antworten, die angeboten wurden, wenn er beschuldigt wurde, neuronal manipuliert worden zu sein. Als Nächstes legte ihm sein Prozessor nahe, die Flucht zu ergreifen, sich aus der Situation zu entfernen.
    Tom stand auf, um genau dies zu tun. »Ich denke, ich habe mir jetzt mehr als genug angehört …«, fing er an. Doch Yuri drückte ihn auf die Bank zurück, wobei er entschuldigend etwas von »Weichei« murmelte. »Was ist los mit euch? Ihr könnt mich doch nicht gegen meinen Willen hier festhalten. Das ist Freiheitsberaubung! Zieht die Vorschriften in euren Neuronalprozessoren zurate, wenn ihr mir nicht glaubt …«
    »Das reicht jetzt«, verkündete Vik. »Plan B.«
    Er schlug Tom so fest auf den Hinterkopf, dass dieser Sternchen sah.
    »Hey!«, rief Tom und rieb sich den Kopf. »Was tust du da?«
    Vik nickte. »Du brauchst noch einen.« Er hob den Arm, um ihn erneut zu schlagen.
    Yuri packte Viks Handgelenke. »Ich mag Plan B nicht.«
    »Er braucht eine Tracht Prügel!« Vik befreite seine Arme aus Yuris Umklammerung. »Vielleicht rüttelt ihn das wach!«
    »Vielleicht brauchst du ja selbst …« Tom hielt inne, bevor er »eine Tracht Prügel« androhen konnte. Denn öffentliche Temperamentsausbrüche waren ihm nicht erlaubt.
    »Vielleicht brauche ich was? Vielleicht was?« Vik breitete die Arme aus, setzte einen irren Blick auf und grinste breit und herausfordernd.
    Tom blickte zu den anderen Auszubildenden in der Kantine. »Du solltest dich ein wenig beruhigen. Du ziehst eine Menge Aufmerksamkeit auf uns.«
    Vik stöhnte. »Pah. Das ist erbärmlich, Tom.«
    Tom schaute zwischen den beiden Jungen, die ihn in ihre Mitte genommen hatten, dann auf das Mädchen, das ihm gegenüberhockte, und erkannte nun genau, warum Mr Prestwick glaubte, dass sie einen schlechten Einfluss auf ihn ausübten. Sie lagen allesamt daneben. Total daneben. Sie begriffen nicht, dass mit ihm alles in Ordnung war. Er lernte, das war alles. Er verbesserte sich.
    Und falls sie das nicht verstanden, dann hatte Mr Prestwick todsicher recht, was sie betraf. Er musste für immer mit ihnen Schluss machen.
    Nach dieser Begegnung war Tom noch lange aufgeregt. Immer wieder öffnete und schloss er den Koffer mit dem Neuralchip. Er wusste, dass der Chip das Einzige war, was seine Probleme lösen konnte. Er würde ihn dauerhaft davon abhalten, sich Sorgen darüber zu machen, was seine Freunde von ihm hielten. Doch jedes Mal, wenn er ihn anschaute, machte sich eine grummelnde Übelkeit in ihm breit. Der Griff des Koffers schien glühend heiß zu sein, und Tom hatte einen irren Augenblick lang den sehnlichen Wunsch, den Koffer samt Inhalt zu zerschmettern.
    Er dachte gerade wieder darüber nach, als jemand das Schloss an der Tür seiner Stube überbrückte.
    Vik! Tom versteckte den Neuralchip unter seinem Kissen und sprang auf, bereit für eine Konfrontation. Die Tür glitt auf.
    Es war

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