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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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außerdem zufällig der beste Krieger auf der ganzen Welt war.
    Er war froh, dass Medusa ihn jetzt nicht in echt sehen konnte, sondern nur seinen Axt schwingenden Monsteravatar, halb unter Steinen begraben. Denn wenn sie sein breites Grinsen gesehen hätte, wäre ihm das peinlich gewesen.
    An diesem Dienstag erhielt Tom nach Ende von Taktik einen Ping: Melden Sie sich bei Elliot Ramirez zur Halbjahresbewertung.
    »Oh. Oh, super.« Tom ahnte, was ihm dabei blühte.
    Alle Rekruten wurden für die Beförderung in den Mittleren Dienst bewertet, ein kleiner, aber bedeutender Schritt die Karriereleiter hinauf. Die Entscheidung lag in Marshs Händen, doch ihre Ausbilder bei Angewandte Simulationen hatten auch ein Wörtchen mitzureden. In der Hoffnung, die unvermeidliche Rüge wegen seines Mangels an Teamwork, seiner Unfähigkeit, brav mit den anderen zu spielen, und womöglich seines Mangels an Selbstverwirklichung aufzuschieben, war Tom Elliot aus dem Weg gegangen. Doch Elliot hatte es offenbar satt, darauf zu warten, dass Tom von selbst auf ihn zukam.
    Im dreizehnten Stock, wo die Kombattanten der Camelot Company untergebracht waren, war Tom noch nie gewesen. Wie alle anderen hatte auch er Gerüchte vernommen, dass die Mitglieder der CamCo keine eigenen Zimmer hatten, sondern alle in einem großen, barrackenartigen Raum wohnten. Außerdem hatten sie einen Swimmingpool, Federbetten, einen Whirlpool, in dem sich alle CamCo-Mädchen unbekleidet tummelten, eine private Bar und eine Masseurin. Als die Türen aufgingen und ein Gemeinschaftsraum zum Vorschein kam, wie es ihn auf jeder Etage gab, sowie Privaträume, wie es sie auf jeder Etage gab, verspürte Tom einen Anflug von Enttäuschung. Er trat auf den weichen Teppich, den Blick auf das schräge Fenster gerichtet, das einen Blick auf die begrünte Fläche von Arlington dreizehn Stockwerke unter ihnen gewährte. Dann drehte er sich langsam um und schaute auf die Tür.
    »Tom.«
    Elliots Stimme ließ ihn zusammenzucken. Der dunkelhaarige Junge stand in der Tür zu seiner Stube und bedeutete Tom einzutreten.
    Tom folgte ihm auf seine Stube. Elliot bewohnte ein Einzelzimmer. Nett.
    Elliot musste auf seinem Bett gelegen haben, denn er ließ sich mit einem Plumps direkt wieder darauf nieder und schlug die Beine auf der Bettdecke übereinander. Ein stummer Bildschirm an der Decke zeigte Bilder aus der Schlacht bei Merkur vor einigen Monaten.
    »Also, deine erste Bewertung«, sagte Elliot, den Blick auf die Decke gerichtet.
    Tom verlagerte sein Gewicht. »Ja.«
    »Setz dich.«
    Tom ließ sich auf Elliots Plüschledersessel nieder.
    »Tut mir leid, dass ich so drängele, Tom, aber wir sind gerade sehr mit den Vorbereitungen für den Gipfel im Kapitol beschäftigt. General Marsh schickt mir ständig Nachrichten aus Indien, in denen er anordnet, ich solle die CamCo dazu antreiben, meinen Vertreter zu nominieren. Tja, und dabei hatte ich gehofft, dieses Jahr mal selbst antreten zu können.«
    Tom schaute zum Bildschirm hinauf, weil er unsicher war, was er dazu sagen sollte. Von allen Mitgliedern der CamCo hatte Elliot das mechanischste und vorhersehbarste Kampfverhalten. Aus gutem Grund ließ Marsh ihn nie als seinen eigenen Vertreter fungieren.
    Elliot starrte erneut auf das Bild.
    »Sag mal, Tom – was, meinst du, habe ich hier falsch gemacht?« Elliot winkte mit dem Finger und spulte zu einem Abschnitt zurück, als sein Schiff das von Medusa streifte, im letzten Moment abdrehte und sich dann eine Rakete einfing, die sie abfeuerte. Sein Schiff explodierte und fiel als glühendes Flammenmeer auf die Oberfläche von Merkur.
    »Äh, man hat dich in die Luft gejagt.«
    »Offenkundig. Aber warum ist es dazu gekommen? Wie habe ich es vermasselt?«
    »Du bittest mich, dir von der Couch kluge Ratschläge zu geben?«
    »Genau, Tom. Gib mir von der Couch kluge Ratschläge.«
    Tom machte es sich auf dem Sessel bequem. Eigentlich hätte er es Elliot gerne gesteckt, warum dieser es versaut hatte. Doch es schien ihm nicht der richtige Zeitpunkt, ihm Salz in die Wunde zu streuen. Und seit Elliot ihm in Troja erlaubt hatte, gegen Medusa zu kämpfen, verspürte er auch gar kein Bedürfnis mehr danach.
    »Hm, du wärst so oder so in die Luft geflogen. Selbst wenn du dort alles richtig gemacht hättest.«
    »Aber wenn ich geschickt vorgegangen wäre, hätte ich Medusa mitreißen können. Was hätte ich tun sollen?«
    »Du hast alles nach Vorschrift gemacht. Das kannst du besser als ich. Du bist viel

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