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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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während Blackburn die Erinnerungen immer wieder durchging. Allmählich fragte sich Tom, ob er selbst vergessen worden war. Seine Kehle trocknete aus, und sein Magen grummelte, weil er einen Bärenhunger hatte.
    Nach einer weiteren Wiederholung der Erinnerungen wurde der Bildschirm schwarz.
    Blackburn saß im Halbdunkel da und starrte dorthin, wo eben noch die Bilder zu sehen gewesen waren. Zum ersten Mal seit Stunden sagte er etwas. »Wer weiß sonst noch davon?«
    »Vik … irgendwie. Ich habe ihm davon erzählt, aber er hat mir nicht geglaubt.«
    Blackburn musterte ihn. »Das hier bedeutet Ihnen nicht wirklich etwas, oder? Sie haben nicht die leiseste Ahnung von der Tragweite. Sie haben etwas getan, das eigentlich nicht möglich ist.«
    »Doch, ich weiß, dass die Fähigkeit, sich mit einer anderen Technologie zu koppeln etwas Außergewöhnliches ist. Ich habe bloß noch nicht wirklich darüber nachgedacht, äh, oder mich noch nicht damit auseinandergesetzt, was dieses Außergewöhnliche bedeuten könnte.«
    Blackburns Blick aus seinen grauen Augen huschte zwischen Tom und dem Memografen hin und her. »Dann wollen wir mal über das hier reden. Diese Erinnerungen haben Sie nicht verborgen. Was genau haben Sie denn während der Memografie versteckt?«
    »Rein private Angelegenheiten.«
    Blackburn strich sich über das Kinn, während er den Blick abwägend auf Tom gerichtet hielt. »Ich habe mir Ihre Akte angeschaut, Raines. Sie haben überhaupt keine psychologischen Tests absolviert, bevor Sie hierherkamen. Die gehören aber zum Standardverfahren – wussten Sie das?«
    »Äh, davon hatte ich keine Ahnung, nein.«
    »Sie sind ein Auszubildender, der rekrutiert wurde, obwohl er keinen nennenswerten Werdegang hat«, murmelte Blackburn wie zu sich selbst, während er sich wieder dem Bildschirm zuwandte. »Ein Auszubildender ohne Bildung, ohne Screenings, ohne Krankengeschichte …«
    »Mein Dad ist immer mit uns durch die Gegend gezogen, und ich war noch nie krank, deshalb! Ich war seit meiner Geburt noch nie im Krankenhaus.«
    »Und jetzt das hier. Gibt es einen Zusammenhang?«
    »Verrückter Zufall, Sir. Sind wir dann fertig?«
    Plötzlich fragte Blackburn: »Hatten Sie Verbindung mit Obsidian Corp? Oder mit einem Mann namens Joseph Vengerov?«
    Toms Gedanken schnellten zurück in den Beringer Club.
    »Sie hatten Kontakt«, stieß Blackburn leise hervor, nachdem er Toms Reaktion gesehen hatte. Ein Glanz stahl sich in seine Augen. » Wann ?«
    »Es hatte nichts mit dem hier zu tun.«
    »Zeigen Sie es mir«, forderte Blackburn ihn auf und stellte den Memografen wieder an.
    Tom gab die Erinnerung preis. Vengerov und Dalton erschienen auf dem Bildschirm, und Vengerov schaute Tom an und sprach diese Worte: »Und wie kommt das Projekt voran?«
    In diesem Moment begriff er es erst selbst: Sie hatten über seine Neuprogrammierung gesprochen. Das würde Blackburn niemals auf sich beruhen lassen – er würde alles wissen wollen über einen Koalitionskonzern, der den Neuronalprozessor eines Auszubildenden manipuliert hatte.
    Das würde zu Wyatt führen, die ihm die Firewall verschafft hatte.
    Das wiederum würde zu Yuris Firewall führen – und ihrem Landesverrat.
    Es konnte dazu führen, dass Wyatt genau hier unten landete, festgeschnallt bei einer Memografie. Danach Yuri, dem das Gehirn zerstört werden würde. Es konnte dazu führen, dass sie beide ins Gefängnis wanderten und wahrscheinlich auch Tom, weil er sie gedeckt hatte.
    Er durfte nicht zulassen, dass es dazu kam. Er verdrängte die Erinnerung aus seinen Gedanken.
    »Was tun Sie da?«, wollte Blackburn jetzt wissen, als das Bild einfror.
    Tom saß auf dem Stuhl, die Augen zugekniffen. Er begriff, dass er auf keinen Fall etwas preisgeben durfte. Er dachte wieder an Wyatt und fragte sich, wie viel schlimmer es für sie sein würde, nachdem sie Blackburn ihr Vertrauen geschenkt hatte, nachdem sich Blackburn gegen sie gewendet hatte. »Nein, diese Erinnerung zeige ich Ihnen nicht.«
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte Nein. « Entschlossen machte Tom die Augen wieder auf. »Wir hatten eine Abmachung: Ich zeige Ihnen die anderen Erinnerungen, und wir sind fertig. Tja, ich habe sie Ihnen alle gezeigt. Wir sind fertig.«
    »Zuerst noch Vengerov.«
    »Nein.«
    »Ich will den Rest sehen, Raines.«
    »Nein!«
    Blackburn trat dicht an ihn heran. Im Lichtschein des Memografen sah er aus wie ein Irrer aus einem Horrorfilm. »Sie werden mir diese Erinnerung zeigen, Raines!«
    »Das

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