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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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Gehirn, als das Virus sich aus seinem Prozessor löschte und der Codestream über sein Sehfeld tänzelte, ihn verließ, Nigel traf und auslöste.
    Wie von der Tarantel gestochen, sprang dieser von seinem Sitz hoch.
    Ihr Computer ist infiziert , las Nigel auf seinem Infoscreen. Klicken Sie hier, um Schutz für Ihren PC herunterzuladen . »Ich bin doch kein PC! Ich brauche keinen …« Seine Stimme veränderte sich, während seine blauen Augen sich weiteten, als auf seinem Infoscreen weiterer Text eingeblendet wurde. » Freigeld. Für Details hier klicken. « Linkisch zog er sich das Neuronalkabel heraus, doch das Bombardement von Anzeigen hörte nicht auf. » Lernen Sie das ultimative Fett-weg-Geheimnis kennen …Was ist das, Raines?«
    »Klingt wie das ultimative Fett-weg-Geheimnis.«
    »Das habe ich nicht gemeint!« Offenbar sah er nun noch etwas anderes, denn Nigels Miene verfinsterte sich, und seine Stimme klang nun tiefer und belegt. » Werden Sie Mystery Shopper. … Lassen Sie sich für Ihre Meinung bezahlen. … Finden Sie heraus, wer nach Ihnen sucht. … Glückwunsch, Sie haben gewonnen! … Schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe und gewinnen Sie einhundert … Machen Sie Geld von zuhause aus … «
    Seine Stimme verlangsamte sich nun immer mehr, und er fuhr sich mit seinen dünnen Fingern durch das schwarze Haar und zog daran, so als hoffe er, wenn er sich den Kopf hielt, würde die Werbung, die Wyatts Virus in seinem Hirn entpackte, aufhören. Auf dem Bildschirm über ihnen war zu sehen, wie Nigels Schiff außer Kontrolle geriet und auf den Turm zutrudelte.
    »Waaaas iiiist daaaas?« Nigel trat auf Tom zu, als wate er durch dicken Morast. Langsam und träge schwankte er auf ihn zu und streckte dabei die Hand aus, um ihn zu packen. »Raaaines …«
    Er torkelte so weit auf ihn zu, dass er sich nun in Griffweite befand. In diesem Moment versetzte ihm Tom einen Schlag.
    Nigel taumelte zurück und kam mit dem Kopf auf der Stuhlkante auf. Er fiel zu Boden und blieb dort liegen.
    Da das Immobilitätsprogramm seine Arme daran hinderte, sein Gewicht zu tragen, gelang es Tom nicht, sich zu Nigel zu schleppen. Also packte er Nigels dünnes Bein, zerrte ihn zu sich herüber, zog ihm das Neuronalkabel aus seinem erschlafften Griff und steckte es sich dann in den Port an seinem eigenen Stammhirn.
    Er glitt in das Programm. Toms Gehirn wurde direkt in das Navigationssystem von Nigels Schiff gesogen, eine schrille Verschiebung seines Bewusstseins. Seine Sinne und die Sensoren der Maschine zischten, als sich sein menschliches Gehirn mit den logischen Parametern des Schiffs bekriegte. Während die Maschine um ihn herum brummte, zwang er sich dazu, tiefer in das Kommandosystem einzutauchen. Er drang in die Schaltverbindung, in jeden Codestream, während der Bildschirm in der Rundhalle zeigte, wie das Zielobjekt rasend schnell näher kam. Tom zuckte hin und her zwischen dem Schiff und seinem organischen Körper, in dem der Schrecken sein Herz hämmern ließ. Er sah – einen winzigen Augenblick lang mit eigenen Augen – den Bildschirm, die unbehagliche Erregung in der Rundhalle und Elliots schockierten Ausdruck, während alle auf den Bildschirm starrten, wo Toms Schiff sich auf Kollisionskurs mit dem Turm des Pentagons befand.
    Dann scherte Tom aus, brach den tödlichen Sturzflug ab und schnellte wieder hoch durch die seidigen Wolken, zurück in die obere Atmosphäre. Aus dem blauen Himmel wurde völlige Dunkelheit. Ein Schauer der Erregung kroch ihm über den Rücken, während die Erde sich unter ihm wölbte und die Sterne um sein Schiff zu funkelndem Leben erwachten.
    Medusas Schiff hatte den Satelliten, um dessen Bergung sie wetteiferten, mit seinen Greifern eingeklemmt. Durch die Wärmesensoren seines Schiffes starrte Tom auf ihr Schiff – ein scharfes, sichelartiges Ding – und war froh darüber, dass das Virus, ein billiger Trick, weg war. So, wie es jetzt war, wollte er sich ihr entgegenstellen. Seiner Möchtegernfreundin, seinem Idol, seinem Erzfeind. Von Krieger zu Krieger.
    Das hier würde ihre erste richtige Schlacht werden.

DREISSIG
    S ich mit einer Maschine im All zu vernetzen, empfand Tom auf seltsame Weise ähnlich wie die Vernetzung mit dem Körper eines Tiers in Angewandte Simulationen. Kaum hatte er sich eingeklinkt, meldeten sich die Befehle und Bedienelemente in seinen Gedanken an. Sein Triebwerk auf volle Leistung zu bringen erschien ihm so einfach wie ein normaler Bewegungsablauf. Mit einem

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