Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
Vom Netzwerk:
einen niedrigeren Sicherheitsstatus als die anderen.
    »Hallo, Leute. Seid ihr fertig fürs Frühstück?« Yuris Blick fiel auf Tom. »Ah. Da bist du also. Du bist der neue Rekrut. Timothy Rodale.«
    Tom machte Anstalten, ihn zu korrigieren, doch Vik zog seinen Blick auf sich und formte mit den Lippen die Worte »Frag nicht«.
    »Du hast’s erfasst«, antwortete Tom perplex.
    Yuri stieß ein herzhaftes Lachen aus. »Es ist wirklich schön, dich kennenzulernen. Ich bin Yuri – aber das weißt du ja.« Er tippte sich an die Schläfe.
    »Ja, das weiß ich«, sagte Tom.
    »Ich sehe bei dir gar keine besonderen Leistungen aufgeführt.«
    »Das ist ein Versehen. Wir lassen das korrigieren«, beschied Vik Yuri.
    »Äh, ja«, pflichtete Tom ihm bei.
    In seinem Kopf pingte es. Morgenappell in fünf Minuten. Tom wurde von der plötzlichen Mitteilung, die da in seinem Gehirn wie einer seiner eigenen Gedanken auftauchte, überrascht. Die anderen Jungen im Zimmer reagierten auf die gleiche Nachricht, indem sie allesamt aufsprangen. Nur Beamer geriet beim Versuch, sich aufzurichten, ins Taumeln und wäre beinahe wieder umgekippt. Yuri fing ihn im letzten Moment auf.
    »Fertig?«, fragte Vik Tom.
    Tom nickte erwartungsvoll und ignorierte das flaue Gefühl in seinem Magen. »Fertig.«
    Yuri zerrte Beamer hoch und schleppte ihn auf seinen breiten Schultern den langen Korridor entlang zum Fahrstuhl. Während des gesamten Wegs summte er vergnügt.
    »Ich kann allein gehen«, protestierte Beamer mit trüben Augen.
    »Das hast du beim letzten Mal auch gesagt, und dann hast du dir den Kopf gestoßen«, hielt Yuri ihm vor. »Das ist kein Problem, Stefan.«
    Beamer hob erschöpft den Kopf und schaute Tom mit zusammengekniffenen Augen an. »Hä? Bei dem Neuen stehen ja gar keine besonderen Leistungen.«
    Dieses bescheuerte Profil.
    Vik näherte sich Tom verstohlen. »Sagte ich dir ja, dass es nervig werden würde. Willst du nun was dran ändern oder nicht?«
    »Du hast gesagt, da wäre ein Mädchen, das so etwas kann?«
    »Wyatt Enslow«, erwiderte Vik. »Das wird eine schwere Geburt, aber ich kann sie dazu überreden.«
    »Wieso hält er mich für Timothy Rodale?« Tom deutete mit dem Kopf aufYuris breiten Rücken.
    Vik erwiderte in normaler Lautstärke, so als könnte Yuri sie beide nicht hören: »Tja, eine offizielle Erklärung dazu hat es nie gegeben, aber Yuri haben sie wohl ein Downgrade aufs Auge gedrückt. Jedenfalls stimmt mit seiner Software etwas nicht, und keiner der Offiziere hat die Absicht, daran etwas zu ändern. Deswegen glauben wir, dass man ihn absichtlich chiffriert hat. Wir nehmen an, das Militär hält Yuri für einen Spion, konnte aber nicht verhindern, dass er in den Turm kommt, weil seine Familie so ihre Beziehungen hat. Deswegen haben sie ihn angenommen und einen Wurm in seinem Neuronalprozessor platziert, damit er nichts hören kann, was der Geheimhaltung unterliegt.«
    Tom warf einen Blick auf Yuris breiten Rücken, doch Yuri summte nur, und nichts deutete darauf hin, dass er sie gehört hatte. » Sein Neuronalprozessor filtert die Informationen, die er hört?«
    »Genau. So wie Beamer und ich uns das vorstellen, versteht er wohl die wesentlichen Dinge hier im Turm, kennt aber nicht unsere Identitäten, IP s, Strategien oder sonst etwas, das die Kriegsanstrengungen beeinträchtigen könnte. Sein Prozessor ist manipuliert, sodass er unsere richtigen Namen nicht hört, falls jemand sie erwähnt. Und vertrauliche Informationen kannst du vergessen. Wenn ich ihm zum Beispiel beim Programmmierunterricht einen Code zeige, dann schaut er ihn sich an und weiß zwar, was das ist, behält ihn aber ganz falsch in Erinnerung. Und jetzt, da wir gerade wortwörtlich hinter seinem Rücken über ihn reden? Tja, der Prozessor übersetzt das bestimmt als etwas völlig Harmloses.«
    »Ernsthaft?« Tom war beeindruckt und beunruhigt zugleich. Das war etwas, worüber er noch gar nicht nachgedacht hatte. Er hätte begreifen müssen, dass einen die Tatsache, einen Computer im Gehirn zu haben, anfällig dafür machte, wie ein Computer fehlprogrammiert zu werden. »Vik, wenn sie an Yuris Software herumgepfuscht haben, woher wisst ihr dann, dass sie es mit unserer nicht auch tun können?«
    Vik grinste ihn unheimlich und beunruhigend an, und seine Augen glänzten wie die eines Irren. »Tja, Tom, das wissen wir nicht.«
    »Das ist ja beruhigend. Vielen Dank auch.«
    »Gern geschehen, Kumpel. Dafür bin ich hier.«

FÜNF
    D ie

Weitere Kostenlose Bücher