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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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ist ja komisch. Bei dir steht n/vunter den besonderen Leistungen . Nicht verfügbar?«
    Tom begriff, dass Vik gerade sein Profil vor Augen haben musste, so wie er selbst Viks sah. »Eher nicht vorhanden«, erwiderte er wahrheitsgemäß.
    Vik zog die Augenbrauen hoch. »Reiß dich zusammen. Jeder hier hat was Besonderes auf Lager. Danach wird man dich noch ein paar Millionen Mal fragen.«
    »Okay. Daran kann ich wohl nichts ändern.«
    Vik dachte darüber nach. »Wenn du wolltest, könntest du das schon. Hier gibt es so ein Mädchen, das etwas daran drehen könnte. Ich habe gehört, dass sie vor der letzten Beförderungsrunde die Profile von Leuten frisiert hat. Wir werden sie beim Morgenappell treffen.«
    Augenblicklich tauchte der Zeitpunkt für das offizielle Frühstück im Turm vor Toms innerem Auge auf. »Um null siebenhundertdreißig.«
    »Richtig, um null siebenhundertdreißig. Du hast also noch Zeit, in deine Uniform zu schlüpfen.«
    Im gleichen Moment kam die Information: Uniformen. Schwarze Jacken mit einem Abzeichen der Intrasolaren Streitkräfte auf dem Kragen, einem divisionsspezifischem Abzeichen auf dem Ärmel, Tarnanzug, Kampfstiefel, Handschuhe, tragbare Tastatur …
    Tom musste ein wenig zu lange auf die plötzlich vor seinen Augen umhertänzelnden Zeichen gestarrt haben, denn Vik wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum, um dann wiederholt energisch mit dem Daumen auf den Aufzug zu deuten. Dessen Tür stand auf, was Tom gar nicht bemerkt hatte. Tom ging hinein, woraufhin Vik energisch auf den Knopf für den fünften Stock drückte.
    »Dieser Datenfluss ist schon eine Qual, nicht wahr?« Vik schaute ihn mit wissendem Blick an. »Es gibt hier im Turm keine feste Jahreszeit, in der neue Rekruten kommen, und deswegen müssen sich Nachzügler viel mehr Material hochladen, um zu den Auszubildenden aufzuschließen, die schon länger hier sind. Das macht den ohnehin schwierigen Einstieg noch übler.«
    »Seit wann bist du dabei?«
    Vik zuckte mit den Schultern. »Seit ein paar Monaten. Aber mir ist, als wäre ich gerade erst angekommen. Mir fielen ständig alle möglichen blöden Details auf, und ich konnte die Informationen nicht ausblenden, und der Prozessor hat andauernd jede neue Sache definiert. Ich habe fast drei Stunden gebraucht, bis ich wieder einen klaren Kopf hatte.«
    Tom berührte die Narbe auf seinem Kopf. »Ich finde, so schlimm ist das jetzt gar nicht.«
    »Echt?« Vik klang skeptisch. »Willst du damit sagen, du kannst besser mit einem Neuronalprozessor umgehen als ich?«
    In seiner Stimme schwang ein Anflug von Herausforderung mit, was Toms Mundwinkel zucken ließ. »Ja, hört sich so an.«
    In Viks Augen lag ein irres Glänzen. »Also brauchst du kein sy-nap-tisches Pru-ning mehr?«
    Der Begriff machte Tom zu schaffen – Synaptisches Pruning: Während der Entwicklung des Gehirns im Kleinkindalter werden überschüssige neuronale Verbindungen aussortiert und zerstört, damit die Welt im menschlichen Gehirn eine logische Darstellung einnimmt …
    Tom benötigte eine Weile, um sich seiner zu besinnen und sich daran zu erinnern, wie er den Datenstrom mit seiner Willenskraft beenden konnte.
    »Vielleicht hast du ja eine fantastische neu-ro-nale Plas-ti-zi-tät ?«, fragte Vik.
    Auch dieser Begriff wurde ausgiebig definiert: Neuronale Plastizität bezieht sich auf die Fähigkeit des Gehirns, sich als Ergebnis von neuen Erfahrungen durch Hinzufügen oder Entfernen neuronaler Verbindungen anzupassen. Am elastischsten zeigt sich das Gehirn während der Jugend, bevor …
    »Oder vielleicht hast du …«
    Tom stupste Vik gegen die Schulter, bevor dieser eine weitere Definition provozieren konnte. »Okay, aufhören!« Er lachte. »Du hast mich drangekriegt, okay?«
    Vik stieß ein Lachen aus, das sich wie ein Glucksen anhörte.
    »Witzbold«, sagte Tom.
    »Ich habe einen ausgesprochenen Sinn für Humor«, stimmte Vik zu. »Man nennt ihn auch sprühend.«
    Im fünften Stockwerk glitten die Aufzugstüren auseinander, und die beiden hatten nun den Gemeinschaftsraum der Rekruten vor Augen, den Marsh Tom auf seiner Führung gezeigt hatte.
    Vik winkte in alle Richtungen. »Während deiner Führung haben sie dir wahrscheinlich erzählt, das hier wäre der Gemeinschaftsraum der Rekruten, nicht wahr? Ist es auch. Offiziell jedenfalls. Aber wir Rekruten benutzen ihn nie. Es ist der größte und am besten ausgestattete Raum, und deshalb verbringen die Auszubildenden im Gehobenen Dienst ihre Freizeit gern

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