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Die Weltenzerstörer - 18

Die Weltenzerstörer - 18

Titel: Die Weltenzerstörer - 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Liebe”, antwortete er. „Wir brauchen dich da, wo du bist. Es gibt so wenig von euch, die an den Matrixschirmen arbeiten können. Später einmal, wenn uns der Himmel segnet …”
Sie nickte ernsthaft und in zärtlichem Verstehen. „Ich weiß. Wenn zu viele von uns ihrer Aufgabe entzogen werden, ist unsere Welt bald das, was die Terraner in ihr jetzt schon sehen: ein barbarischer Planet.”
Sie brauchten kein Versprechen für das, was sie miteinander verband. Trotzdem zog Regis Linnea in seine Arme, denn er hatte Angst um sie. Ein Kind von ihr wäre für jedes Risiko zu kostbar. Muß ich auch um sie fürchten? Wird sie das nächste Opfer sein?
    *
    Der Chieri kam aus dem Wald wie ein scheues, verschüchtertes Tier. Selbst auf Darkover, wo Menschen und Halbmenschen einträchtig nebeneinander lebten, konnte ein Chieri im Nu einen Menschenauflauf verursachen, und das tat er auch. Erstauntes, ehrfürchtiges und bewunderndes Murmeln begegnete ihm überall, wohin das große, schlanke, wundersame Wesen mit den langsamen, graziösen Bewegungen kam.
Die Chieri waren eine Legende auf Darkover, und es gab nicht allzu viele Menschen, die tatsächlich an sie glaubten. Deshalb war ein Chieri in den Straßen von Arilinn eine Sensation.
Einmal wandte sich der Chieri mit flehenden Worten an die Umstehenden, die ihn ehrfürchtig anstarrten. Seine Stimme war leise und wie Musik, doch die Worte konnte keiner verstehen. Aber dann kam ein alter Mann im Gewand eines Gelehrten dazu, der den Leuten sagte, daß der Chieri sich einer uralten Sprache bedient habe, und er werde versuchen, mit ihm zu sprechen.
„Sei mir gnädig, Edler. Wie kann ich dir dienen?”
„Ich bin hier sehr fremd”, antwortete stockend der Chieri. „Hier lebt ein Hastur. Kannst du mich zu ihm bringen?”
„Wenn du mir folgen willst, Edler”, antwortete der alte Mann und führte den Chieri zum Turm. Seinen Freunden erklärte er später: „Ich wußte, als er mich ansah, daß er Angst hatte. Was wollte er? Und warum hatte er solche Angst?”
    *
    Regis Hastur frühstückte gerade in seinem Zimmer und wollte anschließend mit dein Flugzeug zurückfliegen, als ihm der Chieri gemeldet wurde. Erst glaubte er an einen schlechten Scherz, doch als er den dunklen Korridor verließ und in das blasse Licht der Morgensonne hinaustrat, stand wirklich ein hochgewachsener Chieri in einem Kreis von Dienern, pelzigen Kyrri und uniformierten Stadtwächtern. Er sah aus wie ein großer junger Mann, vielleicht auch wie ein großes, sehr schlankes junges Mädchen, war ein bißchen zu dünn, zu blaß, zu zartgliedrig, um menschlich zu wirken. Er war fast einen ganzen Köpf größer als Regis und hatte reiches, langes, silberschimmerndes Haar. Langsam wandte er sich Regis zu und kam ihm dann mit einer unbeschreiblichen Anmut entgegen. Regis hob die Augen und sah dem Chieri ins Gesicht. Dann streckte er impulsiv die Hände aus und sprach im uralten, fast vergessenen casta-Idiom der Comyn-Domänen: „Armes Ding, wie kamst du hierher? Ich bin Regis Hastur, Enkelsohn von Hastur, und ich stehe zu deinen Diensten. Willst du nicht mit mir kommen?”
„Ich danke dir, junger Hastur”, antwortete der Chieri in derselben Sprache. Mit einer Handbewegung befahl Regis den Leuten, zu verschwinden, und dann führte er den Chieri in einen der kleinen Empfangsräume, die im untersten Stockwerk des Turmes lagen. Der Raum bestand aus durchscheinendem Mauerwerk mit blaßfarbenen, durchsichtigen Wandbehängen. Regis forderte den Chieri zum Sitzen auf, doch dieser schien die Geste nicht zu verstehen.
„Wir im Gelben Forst haben gehört, daß du, Regis Hastur, nach solchen suchst, die noch die alten Kräfte haben, um sie zu studieren und zu wissen, woher sie kommen.”
„Das ist richtig”, antwortete Regis. Plötzlich bemerkte er, daß der Chieri sich seines Akzentes und seiner Sprache bediente, so daß er ihn mühelos verstehen konnte. „Aber woher wußtet ihr in den Gelben Wäldern davon, Edler?” fragte er.
„Wir Chieri wissen das, Herr. Es erschien uns daher richtig, daß einer von uns zu dir käme, um dir zu helfen, wenn du uns brauchen kannst. Da ich der Jüngste bin, glaubten sie, mir fiele es leichter, den Wald zu verlassen und unter den Menschen zu leben, und deshalb trug man mir auf, zu dir zu kommen und das zu tun, was du mir aufträgst.”
Danilo sah Regis an und fragte ihn telepathisch: „Glaubst du, daß du diesem Nichtmenscnen trauen kannst und daß es keine Falle ist, die man dir

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