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Die Werte Der Modernen Welt Unter Beruecksichtigung Diverser Kleintiere

Die Werte Der Modernen Welt Unter Beruecksichtigung Diverser Kleintiere

Titel: Die Werte Der Modernen Welt Unter Beruecksichtigung Diverser Kleintiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Lewycka
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Eingebung von Jason war. Sie überlegt, wie sie es ausdrücken soll. Jason macht einen Vorschlag.
    »Sie meinen, er denkt, für fünf Piepen kann er bei ihr landen?«
    »Nein, das habe ich nicht gemeint.«
    »Lassen Sie mich gehen, Miss. Meine Oma wartet. Ist es wahr, Miss, dass Sie den Hamster gekillt haben?«
    »Natürlich nicht.«
    Doch sie hat einen Moment nicht aufgepasst, und schon duckt sich Jason unter ihrem Arm durch, drängt sich an ihr vorbei und ist verschwunden.
    Sie räumt auf, dann geht sie noch mal zu Mr. Philpott. Nach der Diskussion mit Jason ist sie niedergeschlagen. An solchen Tagen hat sie das Gefühl, dass sie mit diesen Kindern einfach nicht vorankommt – und dass sie eine Idiotin ist, es überhaupt zu versuchen. Doch Mr. Philpott ist auch nicht besser gelaunt.Er hat immer noch mit den Aufräumarbeiten nach dem Gemeindetag zu tun und wischt den Boden der Eingangshalle mit Schmierseife und Sagrotan.
    »Der ganze Müll!« Mit dem Besen deutet er auf den Berg von Plastikflaschen und Zeitungen. »Die Leute darf man gar nicht zu so was auffordern. Die würden sogar ihre toten Großmütter vorbeibringen, damit wir sie für sie beerdigen. Bande von Schmarotzern ist das.«
    »Tut mir leid, Mr. Philpott. Ich telefoniere die ganze Zeit dieser Recyclingfirma hinterher. Am besten laden wir den Müll nach und nach in meinen Kofferraum, dann entsorge ich ihn beim Supermarkt in Sheffield. Hier – «, sie greift in die Tasche und nimmt einen Fünfpfundschein heraus, » – das wollte ich Ihnen zurückgeben.«
    »Wofür ist das?«
    Eigentlich wollte sie lügen und sagen, Jason hätte ihr das Geld freiwillig zurückgegeben. Aber dann platzt die Wahrheit aus ihr heraus und sie sagt: »Mrs. Taylor ist sehr hübsch, aber ich glaube nicht, dass sie die Richtige für Sie ist, Mr. Philpott.«
    »Sie finden mich wohl zu alt?« Er nimmt die Brille ab und reinigt sie.
    »Nein, nicht zu alt. Aber ... vielleicht ist sie zu jung.«
    Er faltet den Fünfpfundschein und schiebt ihn in die Brusttasche seiner Latzhose.
    »Ein Gentleman in meinem Alter hat ’ner schönen jungen Witwe immer noch viel zu bieten.« Er zwinkert ihr zu. »Und grämen Sie sich nicht wegen dem Amster. Ich besorg Ihnen einen neuen.«
    Als sie um halb fünf über den Parkplatz geht, sieht sie, dass Jason immer noch am Schultor herumsteht. Im nächsten Moment nähert sich eine Frau, eine elegante ältere Dame – Blazer, Lippenstift, Stöckelschuhe –, ganz anders als die anderen Mütter in ihren Jeans und Pullovern.
    Jason rennt auf sie zu und umarmt sie. Das muss seine Oma sein.
    Die Frau spürt, dass sie beobachtet wird, und sieht auf. Einen Augenblick lang treffen sich ihre Blicke.
    Clara läuft ein Schauer über den Rücken, als etwas an verdrängte Erinnerungen rührt.
    Warum kommt ihr die Frau so bekannt vor?

Serge
    Gewitter
    Am Montagmorgen erwidert Maroushka Serges Gruß mit ihrem üblichen Vier-Finger-Wedeln. Er sucht in ihrem Gesicht nach einem Anzeichen dafür, dass sie mitbekommen hat, dass er sie und die blonde Frau am Freitagabend gesehen hat, aber ihr Ausdruck ist wie immer undurchschaubar.
    »Wochenende gutt?«
    »Ja, danke, Studentenprinzessin.«
    Fragt sie sich, was aus ihren Schuhen geworden ist, die zurzeit in seinem Schlafzimmer im Bücherregal stehen und auf den großen Moment warten? Er ist gespannt auf ihr Gesicht, wenn er sie ihr zurückgibt. Er muss daran denken, sie zu fragen, was es mit dem Marinekonflikt auf sich hat.
    In der Mittagspause folgt er ihr, als sie den Handelsraum verlässt, sich in einen vollen Fahrstuhl nach unten drängt und aus dem Gebäude geht. Wo zum Teufel will sie hin? Er geht die Straße entlang und hält nach ihr Ausschau, doch es ist, als hätte sie sich in Luft aufgelöst.
    Studentenprinzessin Maroushka!
    Höre das Lied von Serge!
    Das Liebeslied der Lerche ...
    Das Problem ist, es reimt sich nicht viel auf Serge, egal wie man es ausspricht, und noch weniger auf Maroushka.
    Die Luft ist warm und feucht. Ein fernes Donnergrollen rollt über die Dächer. Er holt sich ein Sandwich bei Pret-A-Manger, das sich leider als Krebsfleischsandwich entpuppt (hier scheint es einfach nichts Anständiges zu essen zu geben), dann geht er mit beschleunigtem Schritt zurück zum Büro, doch er ist immer noch ein paar Straßen entfernt, als der Sturm losbricht. Mit einer Schar feuchter Fremder sucht er Deckung in einem Hauseingang, wo sie zusammengedrängt stehen und zusehen, wie es vor ihrer Nase wie aus Kübeln

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