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Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Abend entschuldigte, um zu Bett zu gehen, tat er das ebenfalls. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als er nur zwei Schritte hinter ihr die Treppe hinaufging. Sie hasste das Gefühl, das seine Anwesenheit in ihr verursachte. Es war eine Mischung aus Vorfreude und Besorgnis.
    Am ersten Treppenabsatz drehte sie sich zu ihm um. »Wagen Sie es ja nicht, mich heute Abend zu küssen! Sie hatten gestern genug Küsse, sodass ich Ihnen heute keine schulde.«
    »Und Sie, Verity? Hatten Sie gestern genug Küsse?«
    »Mehr als genug. Viel zu viele.« Die Art, wie er sie ansah, ließ ihre Knie weich werden. »Und sie haben mir auch nicht gefallen. Es war alles sehr unangenehm. Auch beim Küssen passen wir nicht zueinander. Sie sollten sich Ihr Nein noch mal überlegen. Das sollten Sie wirklich.«
    Er nahm die letzten beiden Stufen, sodass er auf einer Ebene mit ihr stand. Ihre Beteuerungen schienen ihn ein wenig zu amüsieren. »Wir passen sehr gut zusammen, wenn es ums Küssen und andere Vergnügungen geht, Verity. Nach einer Weile wird das alles nicht mehr so beängstigend für Sie sein.«
    »Ich bin nicht verängstigt. Und Sie liegen falsch. Ich habe es gehasst. Ich …«
    Er legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen. »Muss ich heute Abend erst beweisen, dass ich recht habe? Sie fordern es geradezu heraus.«
    Ihre Lippen kribbelten unter dieser Berührung. Seine Nähe und sein Blick ließen ihren ganzen Körper erschauern. Sie biss die Zähne zusammen, damit sie aufhörte, sich wie eine Närrin zu verhalten.
    »Ich muss Sie an Ihr Versprechen erinnern«, sagte sie, nachdem sie ihr Gesicht ausreichend abgewandt hatte, um diesen Kontakt zu beenden.
    »Ich brauche keine Erinnerung. Doch ich werde heute Nacht vielleicht in Ihrem Zimmer bleiben müssen, um sicherzustellen, dass Sie nicht wieder eine seltene Gelegenheit zur Flucht ergreifen.«
    Diese Ankündigung beunruhigte sie zutiefst. Und sie glaubte auch nicht, dass er vorhatte, sich in einen Sessel in ihrer Stube zu setzen. Der Schuft hatte offenbar vor, die Dinge zu wiederholen, durch die sie nur noch gerade so als jungfräulich gelten konnte.
    Doch gleichzeitig empfand sie bei der Vorstellung auch eine Art Wonne, die sie nun wiedererkannte, und sie war über ihre Empfänglichkeit dafür bestürzt.
    Sie konnte sich nicht gestatten, auf diese Weise zu reagieren, wenn sie noch ein wenig Stolz übrig haben wollte, wenn sie sich für immer trennten. Es würde ihr niemals gelingen, seine Meinung zu ändern, wenn er sie weiter auf diese Weise küsste und berührte. Und irgendwann, wenn sie mit dem richtigen Mann verheiratet war, wollte sie ihm nicht erklären müssen, warum ihr erster Ehemann erst so vertraut mit ihr geworden war, um sie dann gehen zu lassen.
    »Nein«, erwiderte sie. »Das werden Sie nicht. Sie wissen, dass Sie den Teufel herausfordern, wenn Sie darauf bestehen, ein Zimmer mit mir zu teilen, und es wird Ihrer Ehre schaden.«
    Er lachte. »Wie rücksichtsvoll von Ihnen, Verity, sich für mich um meine Ehre zu sorgen!«
    »Sie ist mir sogar ein so großes Anliegen, dass ich Ihnen verspreche, dass Sie keine Wache zu halten brauchen. Ich schwöre, dass ich morgen früh noch da sein werde. So formuliert, deckt mein Versprechen alle seltenen Gelegenheiten ab, die sich bieten könnten.«
    Seine blauen Augen sahen sie nachdenklich an. Sie lockten. Ihre Farbe schien sich zu intensivieren. Dann lächelte er resigniert. Er trat beiseite und deutete auf die Treppe.
    »Meinetwegen. Aber beeilen Sie sich, bevor mich Ihr hübsches Erröten noch auf den Gedanken bringt, Sie würden sich wünschen, dass ich wirklich bald vor Ihrer Tür stehe.«
    Verity schlief in jener Nacht nicht besonders gut. Hawkeswell hatte nicht ausgeschlossen, dass er nicht vielleicht doch vor ihrer Tür stehen würde, also lauschte sie immer wieder nach ihm. Dass ihr die ganze Nacht über immer wieder die Hitze ins Gesicht stieg, machte ihn ihr auch nicht sympathischer. Unruhig drehte sie sich hin und her. Sie fragte sich, wie sie jetzt noch davonkommen sollte, und befürchtete, dass ihr das vielleicht nie mehr gelingen würde.
    Die Gärtner hatten sich bereits mit Harken und Rechen, Heckenscheren und Karren an die Arbeit gemacht. Sie blickte ihnen über die Schulter und beobachtete, wie sie die Hecken stutzten. Sie bewunderte den fruchtbaren Lehm, den der Obergärtner von einem Feld herbeikarrte, das im vergangenen Pflanzjahr brachgelegen hatte.
    Fast vergaß sie darüber

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