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Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Grund gewesen. Dämlich. Doch es hatte nichts anderes zu sagen gegeben.
    Er konnte nur schwer erklären, warum er sie wollte, und diese Begierde hatte seine vorherige Entscheidung ausgelöscht. Sie würde niemals einwilligen, die Begierde zu stillen, ganz egal, wie fesselnd sie war. Und das war ein guter Grund, um ihr das Leben zu verweigern, das sie wollte. Und doch war es alles, was er hatte.
    Audrianna und Sebastian bemerkten Veritys Groll. Die beherzten Versuche des Paares, leichte Konversation zu betreiben, konnten Veritys frostige Laune nicht bessern.
    Sie ging früh zu Bett. Hawkeswell entschuldigte sich ebenfalls und ging auf die Terrasse hinaus, um zu rauchen. Er war tief in Gedanken versunken, als neben ihm eine weitere Zigarrenspitze aufglühte und eine Hand ein Glas mit Brandy auf der Terrassenbegrenzung vor ihm abstellte.
    Er und Summerhays pafften schweigend vor sich hin und blickten hinauf auf die Beete, wo sich Blumen in der Nachtluft hin und her wiegten. Die weißen und gelben Blüten reflektierten das schwache Licht und besprenkelten den Garten wie helle Tupfer auf einem dunklen Kleid.
    »Du kannst dich bei mir bedanken«, sagte Summerhays. »Audrianna hat zwei Personen oben auf der Klippe erspäht und befürchtet, dass du nichts Gutes im Sinn hast. Sie bestand darauf, sofort an Land zurückzukehren, aber irgendwie haben es die Segel einfach nicht geschafft, genügend Wind zu sammeln, um das Boot schnell voranzubewegen.
    »Danke sehr!«
    »Deine Braut schien aber nicht besonders glücklich zu sein.«
    »Genauso wenig wie ich. Das ist jedenfalls die Belohnung, wenn man zur falschen Zeit und am falschen Ort das Richtige tut. Wenn ich weniger rücksichtsvoll gewesen wäre, wären wir beide nun zufriedener.« Er gab sich aufmerksamer, als er war. Es war keine Rücksichtnahme gewesen, die ihn abgehalten hatte, sondern dieses verdammte Versprechen, das er im Gewächshaus in Cumberworth gemacht hatte.
    Summerhays schmunzelte. »Ich denke, für Zufriedenheit habt ihr später noch genug Zeit. Ein ganzes Leben lang.«
    »Und ich dachte, deine Ungeschicklichkeit auf der Jacht würde bedeuten, dass du doch auf meiner Seite bist. Zuerst rätst du mir zur Verführung, doch jetzt preist du plötzlich die Weisheit der Duldsamkeit. Da steckt doch deine Frau dahinter. Sieh mich nicht so entrüstet an! Leugnest du, dass sie dich gerade zu mir geschickt hat? Ist sie jetzt oben und tröstet die arme Verity?«
    »Sie hat keine Ahnung, was passiert ist. Als sie Verity sah, nahm sie lediglich an, dass ihr beide eine heftige Auseinandersetzung hattet.«
    »Wir hatten eine Auseinandersetzung. Eine kurze. Ein paar Worte, nicht mehr. Aber ja, ich denke, man könnte es eine Auseinandersetzung nennen.«
    »Morgen früh werden sich die Wogen wahrscheinlich bereits geglättet haben.«
    »Vielleicht.« Wahrscheinlich nicht. »Auseinandersetzung hin oder her, ich habe entschieden, dass wir in drei Tagen nach London reisen werden.«
    Sie pafften weiter ihre Zigarren, und der Rauch schlängelte sich in die Nacht hinaus. Summerhays war so nett, über andere Dinge zu sprechen. Er lenkte Hawkeswell von den Gedanken an Streit und Unzufriedenheit ab sowie von den lebhaften Erinnerungen an die entzückende Leidenschaft, die in Verity erwacht war.
    Verity verbrachte den nächsten Tag in Audriannas Nähe. Während sie sich bemühte, über ihr eigenes schockierendes Verhalten hinwegzukommen, befürchtete sie gleichzeitig, dass sie durch ihre Schwäche in der einen Schlacht nun den gesamten Krieg verloren hatte.
    Sie war sich fast sicher gewesen, dass er etwas ganz anderes hatte sagen wollen, als er sie auf diesen Hügel geführt hatte. Vielleicht war ja seine Vernunft zurückgekehrt, nachdem er eine Nacht darüber geschlafen hatte.
    Hoffnungsvoll wartete sie auf ein Zeichen, dass er seine Meinung geändert hatte. Doch er sprach das Thema gar nicht mehr an. Und er entschuldigte sich auch nicht für das, was auf diesem kleinen Hügel geschehen war.
    Dafür schwang eine gewisse neue Vertraulichkeit mit, wenn er mit ihr sprach oder sie ansah, als ob sie durch ihr gemeinsames skandalöses Verhalten nun ein intimes Geheimnis und Verständnis teilen würden. Seine schiere Präsenz bedrängte sie auf unsichtbare Weise, selbst wenn sie versuchte, ihn zu ignorieren. Erinnerungen, sowohl körperlicher als auch visueller Natur, schlichen sich immer wieder in ihren Kopf, während sie sich bemühte, Audriannas Geplauder zu folgen.
    Als sie sich an diesem

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