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Die widerspenstige Lady

Die widerspenstige Lady

Titel: Die widerspenstige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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Mannes zu sein. Das schloss eine erneute Ehe aus. Dennoch …
    Hugo hatte sie gebeten, bei ihm zu bleiben und seine Geliebte zu werden. Es war also keine Liebesheirat zwischen ihm und Elizabeth Mainwaring. Sie erwartete ein Kind von ihm. Deshalb bot er ihr die Hand.
    Eigentlich hatte Annabell geglaubt, ihr Schmerz könnte nicht noch schlimmer werden. Ein bedauerlicher Irrtum. Vor Pein konnte sie kaum noch atmen, und das Herz klopfte ihr wild in der Brust.
    Nie im Leben war sie so niedergeschlagen gewesen. Nicht einmal nach ihrer grauenhaften Hochzeitsnacht. Fenwick-Clyde hatte sie damals auf eine Art und Weise benutzt und entwürdigt, wie sie es vorher für unmöglich gehalten hatte. Trotzdem war er nie in der Lage gewesen, ihr das Herz zu brechen.
    Damals glaubte sie, die Hölle könnte kaum schrecklicher sein, und wäre am liebsten gestorben. Jetzt wusste sie es besser.
    Sie hatte den einzigen Mann verloren, den sie je geliebt hatte – und dagegen erschien ihr die Vergangenheit wie ein Rosengarten. Niemals würde sie es über sich bringen, Hugos Mätresse zu werden. Wie hätte sie einer anderen Frau antun können, was ihr so oft in der eigenen Ehe widerfahren war?
    Am besten zog sie morgen früh in den Gasthof. Bestimmt hatte man dort jetzt Zimmer frei. Bliebe sie hier, würde Hugo sie früher oder später wieder verführen. Das wusste sie.
    Mühsam stand sie auf. Sie fühlte sich, als wäre sie in den letzten Stunden um Jahrzehnte gealtert. Müde begann sie zu packen.
    Am nächsten Morgen erwachte Annabell, weil jemand an die Tür des Schlafgemachs klopfte. Verschlafen stand sie auf und ging zur Tür, öffnete sie aber nicht. „Wer ist da?“
    „Ich bin’s, Susan. Mach auf, Annabell.“
    Seufzend antwortete sie: „Komm herein.“ Dann ging sie zurück zum Bett und nahm darauf Platz.
    Annabell“, zischte Susan aufgeregt. „Du wirst im Traum nicht darauf kommen, wer gerade auf Rosemont eingetroffen ist. Ich bin fast ohnmächtig geworden. Du weißt ja, ich werde immer kurzsichtiger, und deshalb wollte ich erst meinen Augen nicht trauen. Aber da stand er. Der letzte Mensch, mit dem ich hier auf Rosemont gerechnet hätte. Wer sollte denn auch ahnen, dass er und Lady Fitzsimmon einander überhaupt kennen?“ Sie holte Luft. „Du wirst es nicht glauben …“
    Verzweifelt führte Annabell die Hand an die pochende Schläfe. „Bitte, Susan, ich habe entsetzliches Kopfweh. Sag es mir, und lass mich dann noch etwas schlafen.“
    „Lord Fenwick-Clyde. Er ist hier und macht Lady Fitzsimmon den Hof. Oder aber ich leide an Wahnvorstellungen, was ich natürlich nicht tue. Dafür bin ich mit meinen fünfunddreißig wohl noch ein wenig zu jung.“
    „Du musst dich irren, Susan“, erwiderte Annabell ungläubig. Sie schüttelte den Kopf. „Bestimmt hattest du deine Brille nicht auf der Nase.“
    Beleidigt entgegnete die Freundin: „Doch, das hatte ich, Annabell. Und Timothy ist ein so eingebildeter, aufgeblasener Angeber, dass ich ihn kaum verwechseln könnte. Na ja, zumindest ist er kein Wüstling wie sein Vater.“ Sie bekreuzigte sich allein bei dem Gedanken. „Man soll nicht schlecht von den Toten sprechen, aber es ist doch die reine Wahrheit.“
    Der Verlust muss mich wohl um den Verstand gebracht haben, dachte Annabell, ich fantasiere. Doch leider war das alles nur zu wahr. Unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte stand sie auf. „Wann ist Timothy hier eingetroffen?“
    „Vor kaum mehr als einer halben Stunde. Lady Fitzsimmon leistet ihm im Salon Gesellschaft. Sir Hugo lässt sich nicht blicken.“ Fragend sah sie Annabell an, sagte aber nichts weiter.
    „Weiß Timothy, dass wir hier sind?“
    „Ich hoffe, er hat mich nicht gesehen“, erklärte Susan. „Du hast ihn doch nicht zufällig über unsere Ausgrabung auf Rosemont unterrichtet? Nein, er ist bestimmt nicht deshalb hier. Er hat Lady Fitzsimmon einen vollendeten Handkuss gegeben, als ich an ihnen vorbeischlich.“ Sie kicherte.
    Annabell wusste nicht mehr, ob sie nun weinen oder lachen sollte. Die Situation wurde mit jeder Minute verworrener. „Eigentlich hatte ich vorgehabt, heute mit dir hier auszuziehen.“
    „Oh, bitte nicht!“ Susan klang entsetzt.
    Doch Annabell nickte. „Es muss sein, Susan. Jedenfalls dachte ich das bis eben. Meinst du, Timothy ist hier, um Lady Fitzsimmon zu umgarnen? Andererseits, warum eigentlich nicht?“
    Nun musste sie ihre Pläne doch noch einmal überdenken. Ihr Stiefsohn hatte sich auf Rosemont eingefunden, und Hugos

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