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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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einzigartige Fähigkeit, eine Fähigkeit, über die nicht einmal die Engel verfügen, und was machen sie daraus?«
    Damian sah ihn verblüfft an.
    »Sprechgesang. Irgendwelcher Krach und dazu eine Sprache, die mich an meinem Verstand zweifeln lässt. Eigentlich geht es in den ganzen Liedern immer nur um das Eine … ekelhaft. Nicht, dass du mich für prüde hältst, aber darüber zu quatschen, anstatt es zu tun, erscheint mir ziemlich dämlich.«
    Was soll das?, fragte sich Damian. Wovon redet er da?
    Er trat einen Schritt auf Satan zu, der sich gebückt hatte und nun begann, den Kassettenrekorder mit Sand zu bedecken.
    »Warum bin ich hier?« Seine Stimme klang laut in der plötzlichen Stille.
    Der alte Mann blickte auf und grinste. »Ach, wir plaudern doch nur. Wie unter guten alten Freunden.«
    »Wir sind keine Freunde und ich diene dir nicht mehr.«
    »Jaja, kann ich sehen. Du hast neue Flügel bekommen. Schick. So schön weiß, ganz ohne Flecken.«
    »Was willst du von mir?«
    »Warum so aggressiv? Lass uns reden.«
    »Worüber?«
    »LARA.« Vier Buchstaben. Eiskalt ausgesprochen. Ein Schauer lief über Damians Rücken. Trotz der Hitze begann er zu frösteln. Aber das konnte nicht sein. Es war nur ein Traum. Er war nicht wirklich dort. Außerdem war er ein Engel, er konnte … Damian zuckte unter der Erkenntnis zusammen. Satan war fähig, körperliche Gefühle in ihm hervorzurufen, obwohl er sich fernab der wahren Welt in der Hölle aufhielt. Seine Macht war noch viel größer, als Damian angenommen hatte.
    »Ah«, sagte der Höllenfürst. »Wie ich an deinem Gesichtsausdruck erkennen kann, verstehst du nun, wozu ich in der Lage bin. Nun, dann wirst du dir jetzt ein bisschen Zeit nehmen und mir zuhören.«
    Damian nickte.
    »Sieh mal, die Sache ist so, ich habe eine Tochter … blablabla, die ich all die Jahre … blablabla, ich weiß schon, was du sagen willst, aber unterbrich mich nicht.« Wieder fuchtelte der Alte mit den Händen in der Luft herum. »Aber nun ist die Zeit gekommen, dass ich mein Kind in die Arme schließen will.«
    Zufrieden stemmte er die Hände in die Hüfte und sah Damian erwartungsvoll an. »Und DU wirst sie mir bringen.«
    »Nein«, sagte Damian, obwohl er wusste, dass sich Lara längst entschieden hatte, nach Berlin zu gehen und sich ihrem Vater zu stellen.
    »Nein?«, hauchte Satan.
    »Du willst sie missbrauchen, um deine Macht in der Hölle zu festigen. Sie zum Ritual zwingen. Sie soll ihre Kraft mit deiner vereinen, damit du bis ans Ende der Zeit herrschen kannst.«
    »Ja, ähm, richtig. Was soll ich dagegen sagen?«, brummte der Alte mit zerbrechlicher Stimme. »Aber sie hat doch auch einen Vorteil davon.«
    Was sollte das jetzt wieder? Damian ballte die Fäuste. Er ahnte, dass der Fürst noch etwas in der Hinterhand hatte. Das Spiel, das er mit ihm spielte, ließ keinen anderen Schluss zu.
    »Was soll das sein?«
    Satan legte eine Hand unter das Kinn und tat so, als müsste er darüber nachgrübeln. Schließlich sagte er: »Nun, wie wäre es mit ihrem Leben. Ist das kein persönlicher Vorteil?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ja, das sehe ich.« Satan nahm die Hand herunter und verschränkte die Arme vor der schmalen Brust. »Was sagt dir die Zahl 6 666?«
    »Die magische Zahl. Lara muss sich nach dieser Anzahl von Tagen dem Ritual stellen, den Weg zwischen Gut und Böse wählen.«
    »Ja, das ist die poetische Version des Ganzen. In Wirklichkeit geht es doch um das Bestehen der Welt, wie sie ist. Dramatisch, aber wahr. Wenn sie und ich unsere Kräfte nicht vereinen, wird das letzte Tor fallen und die Dämonen werden ihre Herrschaft auf Erden errichten. Aber nicht genug damit, hast du dir schon einmal die Frage gestellt, was passiert, wenn Lara nicht ihrem Schicksal gegenübertritt?«
    Damian machte eine ärgerliche Handbewegung. »Du hast es doch gerade gesagt. Die Dämonen …«
    »Nein, du verstehst mich falsch«, sagte der Alte. »Was geschieht mit ihr persönlich?«
    »Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst.«
    »6 666 Tage, bis sich das Schicksal der Welt entscheidet. Ein ganzes Leben.«
    Irgendwie lag es an der Betonung der Worte, dass in Damians Kopf ein Gedanke aufbrandete.
    Ein ganzes Leben.
    Konnte es sein …?
    Satan klatschte freudig in die Hände. »Du hast es verstanden. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber nun hast du es.«
    Damians verlorener Blick jagte rastlos über die Wellen des Meeres. Dann starrte er dem Höllenfürsten direkt in die Augen, der nun mit leiser

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