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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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Abenteuer verwickelt wurden, von dem ich jetzt erzählen möchte. Es liegt auf der Hand, daß die Bekanntgabe irgendwelcher Einzelheiten, die dem Leser helfen könnten, das College oder den Verbrecher zu identifizieren, unüberlegt und anstößig wäre. Solch einen peinlichen Skandal sollte man am besten unterdrücken. Mit der nötigen Zurückhaltung vorgetragen, kann der Zwischenfall jedoch dazu dienen, einige der Qualitäten zu beleuchten, die meinen Freund so bemerkenswert machten. Ich werde mich bemühen, in meiner Darstellung jedes Wort zu vermeiden, das die Ereignisse auf einen bestimmten Ort beziehen oder als Hinweis auf die Beteiligten verstanden werden könnte.
      Wir wohnten damals in möblierten Zimmern nahe einer Bibliothek, in der Sherlock Holmes aufwendige Nachforschungen in frühen englischen Urkunden anstellte – Nachforschungen, die so aufsehenerregende Resultate erbrachten, daß ich sie möglicherweise eines Tages zum Gegenstand einer meiner Berichte machen werde. Hier erhiel ten wir eines Abends den Besuch eines Bekannten, eines Mr. Hilton Soames, Tutor und Dozent am St. Lucas College. Mr. Soames war ein großer dürrer Mann von nervöser und leicht erregbarer Natur. Ich kannte ihn nur ruhelos, aber an diesem Abend befand er sich in einem solchen Zustand unbeherrschter Erregung, daß sich offensichtlich etwas sehr Ungewöhnliches ereignet haben mußte.
      »Ich hoffe, Mr. Holmes, Sie können mir einige Stunden Ihrer kostbaren Zeit widmen. Im St. Lucas hat es einen sehr peinlichen Zwischenfall gegeben, und hätte nicht ein glücklicher Zufall es gefügt, daß Sie in der Stadt sind, ich wüßte nicht, was ich tun sollte.«
      »Ich bin im Augenblick sehr beschäftigt und kann keine Ablenkung brauchen«, antwortete mein Freund. »Es wäre mir lieber, sie wendeten sich an die Polizei um Hilfe.«
      »Nein, nein, mein lieber Herr, etwas Derartiges ist ganz unmöglich. Wenn das Gesetz einmal bewegt wurde, kann man es nicht mehr anhalten, und in diesem Fall geht es gerade darum, im Interesse des College jeden Skandal zu vermeiden. Ihre Diskretion ist so bekannt wie Ihre Fähigkeiten, und Sie sind der einzige Mensch auf der Welt, der mir helfen kann. Ich bitte Sie, Mr. Holmes, tun Sie, was in Ihrer Macht steht.«
      Die Laune meines Freundes war nicht gerade besser geworden, seit er die anregende Umgebung der Baker Street entbehren mußte. Ohne seine Bücher mit den Ausschnitten, seine Chemi kalien und die gemütliche Unordnung fühlte er sich beengt. In unfreundlicher Ergebung in sein Schicksal zuckte er die Schultern, während unser Besucher eilends und unter vielen aufgeregten Gesten seiner Geschichte freien Lauf ließ.
      »Ich muß Ihnen erklären, Mr. Holmes, daß morgen die Examen für das Fortescue-Stipendium beginnen. Ich bin einer der Prüfer. Ich unterrichte Griechisch, und die erste Aufgabe besteht in der Übersetzung einer großen Passage aus einem griechischen Text, den die Kandidaten nicht kennen. Der Text wird zum Examen gedruckt vorliegen, und es wäre natürlich ein ungeheurer Vorteil, wenn ein Kandidat ihn im voraus präparieren könnte. Deshalb sind große Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden, um die Unterlagen geheimzuhalten.
      Heute gegen drei Uhr kamen die Abzüge dieses Materials vom Drucker. Der Inhalt der Aufgabe ist ein halbes Kapitel aus dem Thukydides. Ich bekam den Text, damit ich ihn sorgfältig lese, weil er absolut stimmen muß. Um halb fünf hatte ich diese Arbeit noch nicht ganz erledigt. Ich hatte jedoch versprochen, mit meinem Freund in dessen Wohnung den Tee zu nehmen, und so ließ ich das Exemplar auf dem Schreibtisch liegen. Ich blieb länger als eine Stunde weg. Sie wissen wohl, Mr. Holmes, daß wir in unserem College doppelte Türen haben – eine grünbespannte innen, und außen eine schwere aus Eiche. Als ich mich der äußeren Tür meines Zimmers näherte, bemerkte ich zu meinem Staunen, daß der Schlüssel steck te. Einen Augenblick glaubte ich, ich hätte ihn steckenlassen, doch dann fühlte ich in meiner Tasche nach und fand, daß ich nichts versehen hatte. Das einzige Duplikat, das, soviel ich weiß, existiert, ist im Besitz meines Dieners Bannister, eines Mannes, der sich seit zehn Jahren um meine Wohnung kümmert und dessen Ehrlichkeit außer jedem Verdacht steht. Es stellte sich heraus, daß es wirklich sein Schlüssel war; er war in meinem Zimmer gewesen, um zu erfahren, ob ich Tee wolle, und hatte dann den Schlüssel äußerst

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