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Die Wiederkehrer

Die Wiederkehrer

Titel: Die Wiederkehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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ließ den Blick einmal durch den Raum flitzen und kicherte. „Ursprünglich wollte ich hier renovieren, aber ich glaub, ich lass es lieber so – ich mag es, wie es ist.“
    Bernd nickte und hob dabei die Augenbrauen, sagte aber nichts weiter dazu.
    „Was schreibst du denn so? Bist du Journalist?“, wollte Niko wissen. Bernd lachte auf.
    „Oh, Gott, nein! Nicht mehr. Ich hab mal bei einer Zeitung gearbeitet. Einmal und nie wieder. Ich sag dir nur: Glaube nichts, was in den Medien verbreitet wird. Du ahnst nicht, was da an der Wahrheit gedreht und manipuliert wird, nur damit die Auflage steigt und die Konkurrenz Schachmatt gesetzt wird. Oh, nein … ich schreibe Romane“, führte Bernd aus.
    „Wie … interessant!“, murmelte Niko eingeschüchtert. Er war kein begeisterter Leser. Bisher zumindest nicht. Um Romane hatte er immer einen großen Bogen gemacht. Niko war mehr der Filmfreak. Verdammt. Auf einige seiner Lieblingstitel würde er nun viele Jahre warten müssen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde schoss ein schräger Gedanke durch Nikos Kopf: Ob er Bernd – rein theoretisch natürlich – küssen könnte? Immerhin lautete seine Mission, einen Mann zu …
lieben.
Früher oder später würde er sich also mit diesen Tatsachen auseinandersetzen
müssen
. Die Vorstellung, jetzt vom Tisch zu rutschen und Bernd näher zu kommen, war überraschend aufregend. Niko konnte sich nicht vorstellen, dass es genauso geil sein könnte einen Mann zu küssen, wie es das bei einer Frau war. Immerhin würde ein Mann ganz anders riechen, hätte ein raues Kinn, eine andere Kraft und in Bernds Fall müsste Niko sich nach oben recken, anstatt sich, wie sonst, runter zu neigen. Dennoch, die Idee, es einfach Mal zu versuchen, erzeugte ein seltsames Kribbeln im Bauch.
    „Hab ich irgendwas im Gesicht?“, riss Bernd ihn aus den sinnlichen Gedanken.
    „Oh … Nein!“, fuhr Niko hoch und fühlte sich ertappt. „Ich hab mich nur gefragt …
nichts
. Unwichtig.“ Seine Wangen begannen zu glühten. Verdammt, das hatten sie schon seit vielen Jahren nicht mehr getan.
    „Frag ruhig. Du willst wissen,
was
für Romane ich schreibe, richtig?“, mutmaßte Bernd. Er lächelte Niko einen verstörenden Moment lang an, dann forderte er: „Rate mal.“
    „Äöpp! Keine Ahnung“, brabbelte Niko, kratzte sich verlegen an der Schulter und setzte die Bierflasche an, um sie in einem Zug zur Hälfte zu leeren.
    „Das ist mir klar! Deswegen sollst du ja raten!“, gluckste Bernd amüsiert. Wenn er trank, machte er nur kleine Schlucke, verschränkte danach gleich wieder die Arme. Die Falten an den Wangen, wenn er lächelte, ließen ihn noch etwas älter aussehen.
    „Krimis?“, riet Niko ins Blaue und Bernd schüttelte lachend den Kopf.
    „Thriller? Horror? Fantasy?“, versuchte Niko es weiter.
    „Gaaanz falsch“, meinte Bernd. Auch um seine Augen bildeten sich Lachfalten.
    „Ich gebe auf. Was gibt es denn sonst noch?“ Niko kapitulierte. Schon, dass ihm vier Genres eingefallen waren, war ein Wunder gewesen. Bernd gab ihm einen Tipp, indem er sich erst auf die Brust schlug, dann hart in den Schritt fasste und anschließend rasch die Arme wieder verschränkte. Im Kontrast zu seiner sonst so reservierten Körperhaltung, wirkte das regelrecht grotesk. Niko prustete los. Es wirkte, wie ein Pantomimen-Tourette-Syndrom.
    „Und?“, fragte Bernd erwartungsvoll.
    „Keine Ahnung“, lachte Niko. Er hatte wirklich keinen Schimmer.
    „Liebe, Erotik … Romanzen“, gestand Bernd schmunzelnd. Niko hielt erstaunt inne und starrte seinen Nachbar an.
    „Was? Ernsthaft?“ Dann prustete er wieder los und kicherte. „Du schreibst
Hausfrauenpornos?
Meine Mutter liest die!“
    „Ja, das stimmt wohl. Meine Hauptleserschaft ist weiblich“, seufzte Bernd und beobachtete amüsiert, wie sich Niko einem Lachanfall hingab. „Was ist so komisch daran?“, wollte er wissen.
    „Du siehst nicht aus wie so ein Schmachtfetzenschreiber“, gab Niko belustigt von sich.
    „Ach …“, Bernd legte den Kopf schief. „Wie sieht denn so ein
Schmachtfetzenschreiber
deiner Meinung nach aus?“
    „Rosa“, prustete Niko erneut los. „Ich dachte, das sind ältere Damen in rosa Taftkleidern, die eine Armada an kleinen, weißen Hündchen halten, tonnenweise Schmuck tragen, falsche Wimpern … und sie wohnen natürlich in einem Schloss.“ Nun prustete auch Bernd los, lachte, schüttelte den Kopf.
    „Wie kommst du denn
darauf
?“, wollte er wissen.
    „Auf der

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