Die Wiederkehrer
Leben, und jetzt, indem er sich gegen Harrys Bedingungen stellte. Das machte ihm Angst, er hatte die Hosen gestrichen voll, aber er hatte es satt, über seine eigenen Bedürfnisse hinwegzutrampeln, nur um den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Niko hatte die Chance auf ein neues Leben bekommen. Er würde alles anders machen. Verdammt, er rebellierte sogar gegen Engel! Scheiß auf Raffael Hagen! Niko würde nicht nach ihm suchen. In diesem Augenblick war es ihm egal, wie hoch der Preis dafür war, Bernd zu lieben.
„Woher willst du das wissen?“, fragte dieser.
„Ich weiß es einfach!“, behauptete Niko mit fester Stimme.
„Es geht zu leicht, findest du nicht auch?“ Bernd schaute Niko fragend an. „Es geht zu einfach. Das mit uns. Nichts im Leben ist einfach so …
einfach
. Das ist doch verdächtig.“ Nikos Kiefer klappte runter. Wovon redete Bernd denn da?
„Wie kommst du darauf, dass es leicht geht?
Einfach?“,
fragte Niko provokativ. Es war ganz und gar nicht einfach für Niko, damit klarzukommen, dass er nun einem Mann zugetan war. Auch wenn er bisher nicht gerade erbitterten Widerstand geleistet hatte, irgendwie in seine Homosexualität –
rübergeflutscht –
war. Aber es war ja auch noch nicht so viel …
passiert
.
„
Ach ja? W
as ist denn die
große Hürde
, hm? Ein
Stockwerk?“,
fragte Bernd und schnaubte zynisch.
„Du brauchst
Hürden?
“, entgegnete Niko und wurde laut. „Ich kann dir eine Hürde nennen. Ich bin
nicht
schwul.
Das
ist die Hürde. Zufrieden?“
Bernd fiel aus allen Wolken, sein Kiefer klappte runter und er starrte Niko mit offenem Mund an.
„Aber …“ Sein Mienenspiel wanderte die Stufen der Irritation rauf und runter.
„Zumindest
war
ich es nicht“, fügte Niko kleinlaut hinzu.
„Moment … Moment …“, bat Bernd, hob die Hände und schüttelte mit geschlossenen Augen den Kopf. Seine Stirn bildete tiefe Falten, als er Niko völlig verblüfft anschaute. „Nur damit ich das richtig verstehe: Du kommst hierher um mit mir Sex zu haben, obwohl du nicht schwul bist?“, fragte Bernd nach.
„Irgendwie schon … und irgendwie nicht“, murmelte Niko und wich dem Blick aus.
„Geht es vielleicht etwas genauer?“ Bernd wirkte ungehalten.
„Ich steh nicht auf Männer, aber ich steh auf dich!“, gestand Niko leise.
„Ich
bin
ein Mann.“ Bernd wusste nicht, wo er die Arme hintun sollte. Erst schien er sie verschränken zu wollen, dann neben seinen Hüften an der Arbeitsfläche abstützen, dann fuhr er sich durchs Haar.
„Ich weiß! Das sehe ich“, fuhr Niko ihn an. „Und ein verdammt geiler noch dazu!“ Den letzten Satz hatte er so nicht geplant. Überrascht über seine eigenen Worte zuckte er zurück.
„Du auch!“, knurrte Bernd reflexartig. Perplex hielten sie inne uns sahen einander an. Dann prusteten sie los, lachten.
„Und?“, fragte Bernd ausgelassen, „Willst du noch immer.“
„Was denn?“
„Mit mir Sex haben.
Jetzt!“
Nikos Heiterkeit wurde durch eine Bodenklappe ins Nirvana gestoßen und flammende Lust stellte sich breitbeinig vor ihm auf, packte ihn hart an den Eiern. Uff! Niko verfiel in Schnappatmung und seine Knie wurden zu Teig. Mit offenem Mund und großen Augen starrte er Bernd an, brachte kein Wort heraus.
„Es ist ganz einfach“, meinte Bernd leise, stellte sich direkt vor Niko hin und fuhr mit dem Fingerrücken sanft von dessen Schlüsselbein an abwärts. „Ja oder Nein?“ Niko, erschauderte, sog überwältigt Luft durch die Zähne, als Bernd über seinen äußerst sensiblen Nippel streifte. Erst zuckte er reflexartig zurück, dann streckte er die Brust raus. Mehr. Davon wollte er mehr. Unfähig, einen Ton herauszubekommen, nickte Niko und leckte sich über die Lippen. Er war der Ausstrahlung und Erfahrung dieses Mannes völlig ausgeliefert.
„Heb' die Arme“, forderte Bernd und Niko folgte wie paralysiert. Bernd ergriff das T-Shirt am Saum und schob es langsam hoch. Gänsehaut folgte den männlichen Händen, deren Fingerknöchel dabei sanft über Nikos Haut streiften. Mit einem leisen 'flap' fiel das Shirt zu Boden und Bernds Finger wanderten an Nikos Armen wieder abwärts, streiften die Ellenbogen, die Achseln, die Seiten, … quälend langsam, bis zum Bund der Jogginghose. Dort hatte sich bereits ein gewaltiges Zelt gebildet, das Bernd anlächelte wie ein besonderes Geschenk.
„Ein
'Nein'
hätte ich dir ohnehin nicht geglaubt“, raunte er knapp an Nikos Ohr und biss leicht hinein. Bernds raues
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