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Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Titel: Die Wildkirsche. Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Ohrfeige. Ein roter Abdruck zeichnete sich auf seiner Wange ab.
    »Du bist zu weit gegangen!«, sagte sie verächtlich.
    Langsam richtete er den Blick auf sie. Seine Augen schienen Funken zu sprühen. Erschrocken wich sie einen Schritt zurück. Da holte er plötzlich aus und schlug zu. Lorraine wusste nicht, wie ihr geschah, sie fiel zur Seite und blieb reglos liegen. Etienne starrte unverwandt auf sie herab. Doch dann schien ihm plötzlich klar zu werden, was er angerichtet hatte.
    »Das wollte ich nicht. Es tut mir leid“, stammelte er.
    In diesem Moment sprang Julien auf die Beine. Er stieß einen animalischen Schrei aus, warf Etienne ohne Vorwarnung zu Boden und legte die Zähne an seine Kehle.
    Etienne schrie: »Nicht!
    Aber Julien bohrte seine Zähne immer tiefer in sein Fleisch.
    »Lorraine, hilf mir! Er bringt mich um!«
    Lorraines Kopf dröhnte noch immer, als sie sich erhob. Dann sah sie Julien, der einem Raubtier gleich über Etienne hockte.
    »Julien, gib ihn frei«, stöhnte sie auf.
    »Er reißt mir die Kehle heraus«, wimmerte Etienne, der verzweifelt seine Hände gegen Juliens Kopf stemmte. »Tu doch etwas, bitte!«
    Lorraine sank neben den Kampfhähnen auf die Knie und streichelte beruhigend Juliens Schulter. »Es ist genug«, flüsterte sie.
    Etiennes Augen weiteten sich panisch, als wollten sie aus ihren Höhlen springen.
    Nun begriff Lorraine den Ernst der Lage. Julien wollte ihn töten! Seine Kiefermuskeln spannten sich an.
    »Julien!«, schrie Lorraine entsetzt und zerrte an seinen breiten Schultern, um ihn von Etienne herunterzuziehen. Vergeblich!
    Jegliche Farbe wich aus Etiennes Gesicht, seine Lippen wurden blau.
    »Oh Gott! Nicht!«, schrie sie.
    In ihrer Not packte sie Juliens Haare, fasste sie zu einem Zopf und riss mit aller Kraft seinen Kopf nach hinten. Julien kämpfte dagegen an. Tränen schossen ihr in die Augen, denn sie fürchtete um Etiennes Leben. Sie zerrte mit all ihrer Kraft, dann endlich ließ Julien von Etienne ab.
    Lorraine weinte und schrie, beschimpfte Julien und wünschte ihn zum Teufel. Gnadenlos trieb sie ihn vor sich her und hob drohend die Hand, bevor er die Treppe hinaufstürmte und sie am ganzen Leib zitternd und schluchzend in Etiennes Arme sank. »Ich hätte nie gedacht, dass er so weit gehen würde.«
    Etienne konnte sich kaum auf den Beinen halten, stützte sie aber so gut es ging und brachte sie in die Küche, wo sie sich erschöpft setzten.
    »Was ist bloß in ihn gefahren«, flüsterte sie. »Wie konnte er nur so etwas Schreckliches tun?«
    Etienne schien ihre Worte kaum zu hören. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb er sich über den Hals. »Er ist der Wilde, von dem alle sprechen, nicht wahr?«
    Sie sah zu ihm auf und nickte. »Mein Vater ist fest davon überzeugt, dass er aus ihm einen zivilisierten Menschen machen kann.«
    »Und glaubst du das auch?«, spuckte Etienne verächtlich aus.
    »Ich weiß es nicht.« Sie hatte eine Seite an Julien kennengelernt, die ihr Angst machte. Ein Wesen, das nicht den klaren Verstand eines Menschen besaß, war gefährlich, weil man nie wusste, was in ihm vorging und zu welchen Taten es fähig war.
    »Wie geht es deinem Hals?«, fragte sie besorgt.
    Er nahm die Hand von seiner Kehle und offenbarte ihr eine blutunterlaufene, ovale Stelle. Die Abdrücke von Juliens Zähnen waren deutlich zu erkennen.
    »Ich sollte eine Salbe holen.« Sie wollte aufstehen, Etienne hielt sie jedoch am Arm fest.
    »Warte, das ist nicht nötig. Es geht mir besser.«
    »Aber die Wunde könnte sich entzünden.«
    »Hast du schon vergessen, dass ich in eine Apothekerfamilie geboren wurde? Ich werde mir schon irgendwie zu helfen wissen.«
    Er hatte natürlich recht, er saß an der Quelle und konnte zudem selbst am besten einschätzen, ob er ein Medikament benötigte. »Wie bist du überhaupt hier hereingekommen?«
    »Ich wollte mit dir reden. Wegen Isabelle. Ich bereue, was ich getan habe. Die letzten Tage waren die reinste Qual, weil ich dich nicht sehen durfte. Du hast dich stets von deinem Vater verleugnen lassen. Ich wusste, dass er heute Hausbesuche machen würde. Also wollte ich zu dir gehen und um deine Vergebung bitten. Die Tür war nur angelehnt. Als ich das Haus betrat, sah ich diesen perversen Mann, der vor dem Baderaum hockte und sich selbst befriedigte. Glaube mir, ich wollte dir nur helfen, Lorraine. Stattdessen habe ich dich geschlagen.« Er senkte den Kopf. »Kannst du mir jemals verzeihen?«
    »Die Tür!«, entfuhr es ihr.
    »Ich

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