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Die Winde von Darkover - 13

Die Winde von Darkover - 13

Titel: Die Winde von Darkover - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Worte der Menschensprache lernen, aber ich habe noch von keinem gehört, der lesen oder schreiben kann. Das Empire spricht ihnen wohl ein zu hohes Niveau zu.“
„Das tut man nur deshalb, weil man sich nicht dem Vorwurf aussetzen will, man hätte eine bildungsfähige Rasse als Tiere behandelt.“
„Ich weiß. Ich persönlich halte die Katzenmenschen für intelligenter als die Cralmacs. Sie haben Werkzeuge aus Metall. Zum Glück hatte ich noch nie mit ihnen zu tun. Sie hassen die Menschen und greifen sie an, sobald sie eine Gelegenheit dazu haben. Wie ich hörte, haben sie eine ungemein ausgeklügelte Feudalkultur mit einer unglaublich komplizierten Etikette, die nur darauf abzielt, daß keiner sein Gesicht verliert. Die Trockenstädter sind der Meinung, mindestens ein Teil ihrer Kultur ließe sich auf Katzenmenschen zurückführen. Mehr kann ich dir darüber nicht sagen.“
„Wie viele nichtmenschliche, intelligente Rassen gibt es hier?“
„Das scheint kein Terraner zu wissen. Vielleicht wissen es ein paar von den Comyn, aber sie sagen es nicht. Die Chieri sind auch so eine Rasse, die den Menschen ungemein ähnlich ist, aber sie stehen ungefähr so weit über den Menschen wie die Cralmacs darunter. Kein Terraner weiß etwas darüber, und ich hatte, weiß Gott, Gelegenheit genug, etwas zu erfahren.“
Es dauerte ein paar Sekunden, bis der letzte Satz in Barrons Bewußtsein einsickerte.“ Du bist also Terraner?“
„Ja. Ich heiße Larry Montray. Hier nennt man mich Lerrys, denn so ist mein Name für die Darkovaner leichter auszusprechen.“
Barron war plötzlich ziemlich ärgerlich. „Und du führst mich die ganze Zeit an der Nase herum? Ich muß mit dir Darkovan sprechen.. t .“
„Ich habe dir doch meine Dolmetscherdienste angeboten. Valdir hatte mir das Versprechen abgenommen, keinem Menschen zu verraten, daß ich Terraner bin.“
„Und du bist sein Pflegesohn? Wieso das?“
„Oh, das ist eine lange Geschichte, die ich dir bei Gelegenheit einmal erzählen werde. Kennard, sein Sohn, lebt bei meiner Familie auf der Erde und geht dort zur Schule, ich bin hier bei der seinen und seinem Volk.“ Er stand auf. „Gwynn winkt uns. Wir sollten Feuerturm morgen noch vor Einbruch der Nacht erreichen. Die Wächter dort sollen abgelöst werden. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.“
Barron hatte viel über das nachzudenken, was er von Lerrys gehört hatte, denn ganz im Hintergrund seines Geistes bohrte etwas unablässig in diesen Fragen. Ein Terraner kann sich als Darkovaner ausgeben, ein Darkovaner als Terraner. Ein Terraner, der als Darkovaner geht, wäre in menschlicher Gesellschaft sicher, und die Nichtmenschen würden erst gar nicht aufmerksam werden. Doch dann schüttelte Barron den Kopf. Jetzt reicht es aber, sagte er zu sich selbst. Die Berge von Darkover interessierten ihn nur soweit, wie er hier eine Aufgabe zu erfüllen hatte. Er wollte nichts, als sich rehabilitieren, um dann wieder einmal zu seiner alten Arbeit an einem Raumhafen zurückkehren zu können.
Mich, geht es nichts an, wenn Lerrys oder Larry unter Darkovaner lebt, sich ihrer Telepathie bedient und von Nichtmenschen mehr versteht als jeder Terraner. Jeder kann seine eigenen Marotten pflegen.
Doch er wußte, es war nicht nur irgendeine Marotte.
    Darüber grübelte er unablässig nach, übersah die Schönheit der Blumen, die am Weg wuchsen, überhörte Larrvs freundliche Versuche, ihn in eine Unterhaltung zu ziehen. Gegen Abend begann Colryn in einem wohltuenden Baß Darkovaner-Lieder zu singen, aber Barron wollte nicht zuhören. Und sein Pferd fand den Weg allein besser.
Er schloß die Augen. Der Hufschlag und das leichte Schaukeln im Sattel wirkten erst hypnotisch, dann seltsam vertraut. Er roch die Blumen, die Föhren, den Staub des Sträßchens, den scharfen Moschusgeruch eines Tieres im Busch. Colryns Stimme wurde leiser und stimmte eine andere Melodie an. Ohne zu ahnen, woher er das wußte, erkannte Barron die Ballade der schönen Cassilda.
Wie seltsam sie klingt, wenn sie nicht von der Wasserharfe begleitet wird, dachte er. Allira sang und spielte sie gut, wenn es auch ein Lied für eine Männerstimme ist.
Die Worte der Ballade gingen unter im Schrei eines Falken, im Todesschrei eines kleinen Tieres im Busch. Er war hier, er war frei, und hinter ihm waren Zerstörung und Tod. Dann lauschte er wieder wie in einem Traum dem Lied der Liebe von Cassilda, von Camillas Trauer, Hasturs Zuneigung und Alars Verrat.
Ich könnte jetzt auch zwei

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