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Die Winde von Darkover - 13

Die Winde von Darkover - 13

Titel: Die Winde von Darkover - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Wasser am Hals entlang, und die beiden musterten ihn besorgt. „Du hast zuviel gearbeitet“, meinte Colryn. „Und ich hätte auch nicht mit dir streiten sollen. Ihr habt eure Sitten und wir haben die unseren. Hast du öfter solche Anfälle?“ Barron schüttelte nur den Kopf. Wenn Colryn glauben wollte, es habe sich vielleicht um einen epileptischen Anfall gehandelt, dann konnte er, Barron, ihn ruhig bei dieser Meinung lassen, denn das war immer noch eine wesentlich vernünftigere Erklärung als sonst irgendeine. Vielleicht hatte er doch einen Gehirnschaden? Wenn das hier in den Bergen von Darkover geschieht, überlegte er, dann ist es kein Wunder, wenn ich ein paar Raumschiffe fast abstürzen lasse, aber verantwortlich bin ich dafür nicht!
Larry schien von Colryns Meinung nichts zu halten. Er schickte ihn weg, da Barron für den Rest des Tages wohl nicht mehr arbeitsfähig sei. Langsam räumte er das ganze Werkzeug weg, und als Barron aufstehen und ihm helfen wollte, winkte er ab. „Ich weiß, wohin alles gehört und werde allein fertig. Sag, Barron, was weißt du von Sharra?“ „Nichts. Absolut nichts.“ Es ist verdammt ungemütlich, einen Telepathen in der Nähe zu haben. „Erzähl mir lieber du, was du weißt.“
„Sie war die alte Göttin der Schmiede. Aber Götter und Göttinnen sind hier auf Darkover nicht nur Wesen, zu denen man betet und denen man Weihrauch streut. Sie scheinen irgendwie lebendig, berührbar zu sein.“
„Das klingt doch alles so wie Märchen und Aberglauben.“
„Wir würden das, was sie ,Götter’ nennen, als Naturkräfte bezeichnen, die wir bestimmen können. Von Sharra weiß ich nicht viel, denn besonders die Comyn wollen nicht über sie sprechen. Vor vielen Jahren wurde ihr Kult verboten, denn er war zu gefährlich. Er schien auch Menschenopfer mit eingeschlossen zu haben. Die Schmiede riefen Sharra an und hatten einen bestimmten Talisman, auf den sich - ich weiß auch nicht, wie - bestimmte Kräfte konzentrierten. Sharra brachte dann für sie die Erze aus den Bergen.“ „Und du glaubst das, du, ein Terraner? Larry, solche Sagen gibt es auf jedem Planeten.“
„Ach, an Sagen glaube ich doch nicht! Ich glaube auch nicht, daß es in diesem wörtlichen Sinn ,Götter’ gibt. Vielleicht sind es Naturwesen einer anderen Dimension. Oder eine unsichtbare: Rasse von Nichtmenschen. Valdir erzählte mir etwas vom Verbot des SharraKultes. Die Altons und die Hasturs hatten einiges damit zu tun. Sie mußten in die Berge gehen und jeden Sharra-Talisman konfiszieren, damit diese Kräfte nicht mehr angerufen werden konnten. Außerdem glaube ich, daß manchmal die Kultfeuer auch Waldbrände verursachten.“
„Was sind das für Talismane?“
„Steine, blaue Kristalle. Sie werden Matrizes genannt. Ich kann ein wenig mit ihnen umgehen. Du kannst mir glauben, sie sind ziemlich unheimlich. Wenn du auch nur geringe telepathische Kräfte besitzt, kannst du mit ihnen seltsame Dinge tun, Gegenstände heben, Kraftfelder und magnetische Felder schaffen und so weiter. Meine Pflegeschwester könnte dir mehr darüber erzählen. Aber Valdir müßte es wissen, wenn dir, einem Terraner, diese Sharra-Bilder so zusetzen können. Ich müßte ihm Bescheid sagen.“
Barron schüttelte heftig den Kopf. „Nein! Das ist mein Problem. Störe Valdir nicht mit solchen Sachen.“
„Valdir wird es aber erfahren wollen. Er ist Comyn. Wenn sich solche Dinge in den Bergen wieder ausbreiten, muß er es sogar erfahren. Sie könnten uns allen, besonders aber dir, gefährlich werden.“ Und dann lächelte er besorgt und ziemlich bekümmert. „Ich habe dir mein Messer gegeben, und das ist ein Gelöbnis. Nun bin ich dein Freund, ob du es willst oder nicht. Heute noch schicke ich einen Boten zu Valdir.“
Er räumte eine Weile schweigend die Geräte weg. „Mach dir keine Sorgen. Mit dir persönlich hat das alles vielleicht gar nichts zu tun. Du mußt etwas aufgenommen haben, was hier in den Bergen herumirrt, und Valdir weiß, wie er mit diesen Dingen umgehen muß… Bitte, Barron glaube mir, daß ich dein Freund bin.“ Dann ging er.
Barron blieb auf dem Bett liegen, dessen Matratze mit harzduftenden Nadeln gestopft war. Warum mußte Valdir davon erfahren? Er hörte Larry mit der Patrouille wegreiten und Colryn singen. Er hörte den Wind, der von den Höhen herunterblies. Er half mit, die Dörfer unten in den Tälern, die Siedlungen der Nichtmenschen, die Vögel und das Wild vor Waldfeuern zu bewahren. Das war doch gute

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