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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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wusste, dass sie es nicht wagen würden, über sie zu lästern – eine andere Sache, die Randef nicht ausstehen konnte – aber sonderlich viel Achtung würde ihr diese Aktion nicht einbringen.
    Serrashil schloss die schwere Holztür hinter sich und ließ sich niedergeschlagen dagegen sinken. Wenigstens eines hatte sie aus dieser Trainingseinheit mitgenommen: fürchterliche Kopfschmerzen.
    Sie blickte den langen Gang entlang, der sich vor ihr erstreckte. Die Magischen Feuer, die in ihren Schalen an den Wänden brannten, tauchten die Umgebung in ein mattblaues Licht. Gemeinsam mit ihren Kopfschmerzen ließen die Feuer die Szenerie so unwirklich erscheinen, als wäre es nicht mehr als ein grässlicher Albtraum. Ein viel zu realer Albtraum. Was für eine Glanzleistung. Soviel zum Thema, ihre Eltern würden stolz auf sie sein. Wenn es so weiterging, würde sie die Prüfung nicht bestehen und ein weiteres Jahr ein Student zweiten Grades bleiben.
    Wütend über sich selbst, stieß sich Serrashil von der Tür ab und verschwand in einer der Umkleidekabinen, die zu beiden Seiten an den Gang grenzten. Kaum betrat sie den Raum, flackerte das magische Feuer auf und sorgte für Licht. Sie ging zu ihrem Platz und zog ihren dicken Wintermantel und ihre gefütterten Stiefel an. Zuletzt legte sie die feingliedrige Silberkette an, die sie von ihrem Lebensgefährten Delren erhalten hatte, und verließ den Raum wieder. Anschließend folgte sie dem langen Gang, bis sie den großen Empfangssaal erreichte. Ein jeder von ihnen, gleich welche Fächer er belegte, musste ihn passieren, um zu seinen Unterrichtsräumen zu gelangen. Darum tummelten sich hier immer Studenten, egal zu welcher Tageszeit.
    Kurz hielt Serrashil inne, um Ausschau nach bekannten Gesichtern zu halten. Sie konnte keinen ihrer Freunde erspähen, sie waren bestimmt noch im Unterricht.
    Langsam wanderte sie durch die bunte Menge. Wozu hätte sie sich auch beeilen sollen? Alles, was Serrashil jetzt machen konnte, war draußen laufen zu gehen, um wenigstens etwas für ihre Kondition zu tun.
    Einige Studenten Elementarer Wortmagie schritten an ihr vorbei. Kein Fussel, ja nicht einmal ein Staubkorn verdreckte ihre moosgrünen Schulroben und ohne die geringste Falte. Unsanft wurde sie von mehreren der jungen Leute angerempelt.
    »Pass doch auf.« Ein herablassender Blick streifte Serrashil. Genervt wandte sich die blondhaarige Frau von ihr ab. An ihrem Ärmel waren gut sichtbar fünf goldene Ringe eingestickt. Sie wiesen sie als Yondarin aus, eine Studentin, die den höchsten Grad ihrer Ausbildung erreicht hatte.
    Serrashil schnaubte. Eingebildetes Magierpack. Ohne der Frau weitere Beachtung zukommen zu lassen, hielt sie auf den Ausgang zu. Sich mit denen anzulegen hatte keinen Sinn, sie konnte nur verlieren.
    Wie immer stand das große Eingangsportal weit offen. Draußen konnte man den winterlich verschneiten Vorhof sehen. Solange man sich im Inneren der Empfangshalle befand, war die Luft jedoch angenehm warm. Tief einatmend trat sie hinaus ins Freie. Unvermittelt schlug ihr die eisige Winterluft entgegen, schaudernd stieß sie die Luft wieder aus. Ihr Atem bildete eine kleine Dampfwolke. Dieses System musste unbedingt überarbeitet werden. Es war, als würde man im Sommer ins Wasser eines eisig kalten Sees springen.
    Serrashil folgte dem Weg über das Schulgelände zum Haupttor der Mauer, welche die gesamte Hohe Schule umspannte und von Jadestadt abtrennte. Der Schnee war wie jeden Morgen geräumt worden, aber die vielen Studenten, die darüber liefen, hatten den Weg zu einem einzigen Schneemorast werden lassen. Es dauerte nicht lange, bis ihre Stiefel mit dem braunen Matsch vollgespritzt waren.
    Serrashil ignorierte es schicksalsergeben. Sie ging an den Wohntürmen vorbei, die wie fünf mattgrüne Klauen in den Himmel ragten. Sehnsüchtig warf sie einen Blick auf den der Yosura, der Studenten, die den zweiten Grad erreicht hatten. Am liebsten würde sie sich einfach in ihr Bett verkriechen und den schrecklichen Winter Winter sein lassen, aber sie hatte eine Prüfung zu bestehen. Und für diese brauchte sie unbedingt eine gute Kondition.
    Seufzend setzte sie ihren Weg zum Tor fort. Nur einmal noch hielt sie kurz inne, um über die Mauern der Hohen Schule hinweg die verschneite Stadt zu bewundern. Serrashil mochte die kalte Jahreszeit eigentlich nicht, vor allem nicht in dem grausamen Ausmaß dieser Gegend, aber der Anblick der in Schnee gebetteten Stadt erfreute sie immer

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