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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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fordern statt der bisherigen zwei.

Kapitel 27
     
    Urplötzlich war er aufgetaucht und hatte ihr geholfen, Carath an die Hohe Schule zu bringen – scheinbar ohne jeden Grund. Obwohl Utera und Galdana bis ins Mark verfeindete Völker waren, akzeptierte er Carath und ermöglichte ihm sogar das Studium an der Hohen Schule, indem er das Schulgeld für ihn übernahm. Rinartins Anspannung in seiner Gegenwart und ihr Streit …
    Serrashil keuchte. Seran hatte ihr gesagt, Carath sei verschwunden, und sie dann hingehalten hatte, indem er selbst verschwunden blieb. Stattdessen war er bei Carath im Jadesteinbruch und tat was mit ihm? Ihm weitere Instruktionen geben?
    So schnell sie ihre Beine trugen, rannte sie zurück zum Schulgelände. Sie hatte den Kerker durch den eigentlichen Eingang verlassen, einer kleinen Tür, die in das gigantische Tor eingelassen war. Dadurch musste sie nun zur Hälfte um den Hügel herumlaufen, auf dem das Schulgelände lag, und die Treppen nach oben stürzen. Sie wagte es nicht, den Schleichweg zu nehmen, denn wer wusste schon, ob nicht Seran an dessen Ende auf sie wartete? Ob er wohl ahnte, dass Carath ihr sein dunkles Geheimnis anvertraut hatte? Wenn ja, war sie sicherlich in Gefahr …
    Auf dem Schulgelände angekommen, hastete Serrashil zwischen den Studenten hindurch in Richtung Eingangshalle. Zwischen den Leuten sah sie eine Großmeisterrobe aufblitzen und hielt darauf zu. Es war Nedrin, scheinbar ebenfalls auf dem Weg in die Haupthalle.
    »Großmeister Nedrin!«, keuchte sie atemlos. Der Großmeister musterte sie besorgt, auch wenn er selbst nicht recht viel besser aussah. Unter seine Augen hatten sich tiefe Ringe gegraben und er wirkte um Jahrzehnte gealtert. Darauf konnte Serrashil jedoch gerade keine Rücksicht nehmen, denn es war äußerst wichtig, dass ein Großmeister von Serans schrecklicher Tat erfuhr.
    »Serrashil? Was ist geschehen, du bist kreidebleich! Am Besten gehst du in den Krankenflügel, um dich von …«
    »Großmeister Nedrin, ich muss Euch etwas Wichtiges sagen! Können wir alleine sprechen?«, fiel sie ihm ungalant ins Wort. Es war keine Zeit für Höflichkeiten.
    Der Großmeister runzelte die Stirn und nickte. Er führte sie auf die Hinterseite eines Außengebäudes und blickte sie erwartungsvoll an. »Was ist denn geschehen?«
    »Ich habe mit Carath gesprochen und er hat mir gesagt, wer der Erpresser ist.«
    Nedrin hob die Augenbrauen. »Und um wen handelt es sich, dass du es nicht bis zum nächsten Richterspruch …?«
    »Seran.« Sie bebte. Es passte alles so gut zusammen. Warum war es ihr nicht früher aufgefallen?
    Die Gesichtszüge des Großmeisters blieben unbewegt. »Großmeister Seran.«
    »Ja, Großmeister Seran«, wiederholte Serrashil ungeduldig. »Ich glaube Carath, denn …«
    Nedrin würgte sie mit einer Handbewegung ab. »Mehr brauche ich nicht zu wissen. Ich spreche mit den Großmeistern. Sag deinen Freunden, sie sollen dir helfen, alle Studenten und überhaupt jeden, den du triffst, in der Hauptarena zu versammeln.«
    »In der Hauptarena?«, wiederholte Serrashil überrascht. Warum wollte er sie in der Hauptarena versammeln? Ein Richterspruch zur Verurteilung Serans erschien ihr angebrachter, damit der Großmeister nicht auf den Gedanken kam, Hals über Kopf zu verschwinden, sobald er ahnte, was vor sich ging.
    »Du hast richtig gehört.« Nedrin sah sich um, Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. Serrashil zog die Augenbrauen zusammen. Warum benahm sich der Großmeister so seltsam? »Erzähle niemandem, was du weißt, und denk auch nicht daran , hörst du?« Als Serrashil ihn verständnislos anstarrte, fügte er zögerlich hinzu: »Seran ist ein starker Magier. Wenn er davon Wind bekommt, dass wir ihn verdächtigen … Wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass er erst in der Hauptarena erfährt, was wir herausgefunden haben. Dort können wir anderen Großmeister ihn am Besten unter Kontrolle halten, falls er irgendwelche Dummheiten begehen will.«
    Serrashil nickte zögerlich. Das klang einleuchtend. »Gut. Ich werde dafür sorgen, dass sämtliche Studenten zur Arena kommen.«
     
    Serrashil fand Kie in der Bibliothek, wo sie an einem Lesetisch über einem Berg Bücher träumte. Sie setzte sich ihrer Freundin gegenüber und riss sie dabei aus ihren Tagträumen.
    »Serrashil. Konntest du in Erfahrung bringen, wer der Erpresser ist?«, fragte Kie.
    »Psst, nicht so laut.« Serrashil sah sich um, ob jemand sie gehört hatte. »Ich weiß es,

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