Die Witzekiste
bei einer Probe einen Ischiasanfall. Der Theaterarzt wird geholt und gibt ihm eine Spritze: »Wenn’s der Ischias ist, werden wir’s gleich haben. Die kleine Spritze wirkt sofort.
Gleich ist wieder alles in Ordnung.« Dabei schlägt er dem Patienten mit der rechten Hand beruhigend auf den Oberschenkel.
Als der Arzt gegangen ist, brummt Kortner: »Das ist ja grauenhaft! Ich brauche einen Arzt, und man schickt mir einen Schuhplattler!«
Werden sie halten, die Geschichten, wenn keiner mehr lebt, der ihn gekannt hat? Der Schauspieler Klaus Maria Brandauer hat noch mit ihm gearbeitet. Er erzählte mir, Kortner habe mal zu ihm gesagt: »Denken Sie beim Sprechen! Sie verlieren deswegen nicht Ihre österreichische Staatsbürgerschaft!«
Kortner macht gerade Probenpause, als ein junger Autor mit seinem Stück kommt, das er geschrieben hat. »Bitte , Herr Professor, könnten Sie nur mal einen Blick hineinwerfen?«
Kortner liest, blättert , liest wieder, schüttelt den Kopf.
»Auf der Seite kommt natürlich noch ein Gag rein« , erklärt der Autor.
Das wiederholt sich, und jedes Mal, wenn Kortner zu lesen beginnt, sagt der Autor: »Da kommt auch noch ein Gag hin!«
Da klappt Kortner das Manuskript zu und sagt: »Gagen Sie mich doch am Arsch!«
Tagelang hat Kortner die Temperatur auf der Probenbühne kritisiert: zu warm, zu kalt, zu muffig. Endlich scheint er zufrieden zu sein. Nach einiger Zeit klagte er wieder über die Wärme. Der Inspizient beschwert sich: »Als Sie vor zehn Minuten hereinkamen, haben Sie es noch gut gefunden!«
Erwidert Kortner: »Ja , aber ich kann doch nicht ununterbrochen hereinkommen!«
Zu den schönsten Anekdoten gehört nach meiner Meinung diese:
Fritz Kortner ärgert sich immer wieder über einen Schauspieler, der seine Haare sehr lang trägt. »Sie mit Ihren langen Haaren« , knurrt er, wenn er seine Kritik an schauspielerischen Leistungen des Mimen einleitet.
Eines Morgens hat sich der Schauspieler etwas überlegt.
Als Kortner die Probenbühne betritt, sagt er wie beiläufig: »Übrigens , Einstein trug auch lange Haare . . .«
Kortner reagiert: »Ja , aber die trug er als Geiger, und als Geiger war er nicht gut!«
Mein Klavier gibt sich etwas verstimmt, weil Paul Kuhn es nicht gleich wiedererkennt. Schon vor 35 Jahren hat er darauf gespielt.
1936, im Alter von acht Jahren, hatte er als eine Art Wunderkind mit dem Akkordeon seinen ersten öffentlichen Auftritt in Berlin. Vier Wochen nach Kriegsschluss saß er in einem amerikanischen Club am Klavier, bekam dann eine eigene Combo beim Sender AFN.Als das Leben sich wieder in geregelten Bahnen zu bewegen begann, studierte er Musik.
Zwei Musiker treffen sich. Erzählt der eine: »Ich war neulich in den USA, hatte eine Menge zu tun. Davon hast du bestimmt gehört?«
»Nein.«
»Ich habe auch in Hollywood Filmmusiken gemacht, das weißt du sicher.«
»Nein , davon habe ich auch nichts gehört. Und was machst du jetzt hier?«
»Nun ja, ich bin jetzt wieder hier, wollte mal sehen, was so läuft. Aber es ist nicht so gelaufen wie ich dachte.«
»Ja , davon habe ich gehört!«
Hat Paul Kuhn einen Lieblingswitz? »Nein. Das ist wie mit der Musik. Es gibt so viele Möglichkeiten, dass ich mich nie entscheiden kann. Welchen Witz man gerne erzählt, hängt auch von der eigenen Tagesstimmung ab.«
Ist dieses gerade der Lieblingswitz?
Ein Posaunist geht zum Friseur, bei dem er schon jahrelang Kunde ist. Während ihm die Haare geschnitten werden, sagt er: »Du musst mir morgen Abend einen Gefallen tun.«
»Gern , wenn ich kann.«
»Du kannst. Du musst nur mit meiner Posaune morgen im Orchester sitzen. Ich habe etwas wirklich Dringendes vor.«
»Wie soll das gehen? Ich kann doch keinen Ton spielen!«
Der Posaunist erklärt ihm, das sei auch nicht nötig. Er müsse nur im schwarzen Anzug da sitzen und immer optisch nachahmen, was die anderen beiden Posaunisten tun. »Das fällt gar nicht auf!«
Der Friseur lässt sich schließlich überreden und geht abends mit der Posaune zum Konzert.
Als der Posaunist am nächsten Tag sein Instrument abholen will, fragt er: »Nun , wie war es?«
»Ein Desaster!«, stöhnt der Friseur.
»Warum das?«
»Wir waren drei Friseure!«
Oder dieser?
Eine Frau hat ihrer besten Freundin zum 70. Geburtstag einen Festkuchen gebacken. Auf dem Weg zum Geburtstagsfest gerät sie in ein Unwetter. Als sie gerade am Friedhof vorbeigeht, reißt ihr eine Windböe den Kuchen aus der Hand, er fliegt
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