Die Witzekiste
eigene Todesfall.« Oder auch: »Heissa, ruft Herr Sauerbrod, heissa, meine Frau ist tot!«
Gemeint ist nicht bösartiger Witz: Wenn die Ehefrau zum Beispielsagt: »Mein Mann hat zur Feier des Tages heute mal frische Socken an . . .«
Das ist nicht sehr komisch. Da bleibt etwas hängen.
Schwarzer Humor ist verwandt mit der Satire und bedeutet Lachen über das, wovor man Angst hat. Die Lacher unterstellen wohl, dass die böse Situation nur anderen passiert, nicht einem selbst.
Ein Mann besichtigt ein Altersheim und wird mit unvorstellbaren Zuständen konfrontiert. Er konstatiert: »Bei diesen traurigen Zuständen sollte es sich jeder noch mal überlegen, ob er wirklich alt werden will.«
Einer der für mich schönsten Witze, die mit Entsetzen Scherz treiben, ist dieser:
Während der französischen Revolution werden zwei Adelige zur Hinrichtung geführt. Auf dem Weg zum Schafott sehen sie den Henker oben vor dem Beil mit einer Kapuze auf dem Kopf stehen. Da stößt der eine den andern an und fragt: »Du , was gibt man so einem Mann?«
Der Witz entschärft alles, Grausiges wird putzig, Anstößiges lächerlich. Sigmund Freud hat diese Ablenkungsfunktion des Witzes sehr betont. Er schrieb zum so genannten Galgenhumor: »Eigentlich müssten wir Mitleid haben, brauchen es aber nicht, da der Betroffene sich aus der Situation nichts macht.«
Verliert, wer über Tod und Krankheit lacht, damit wirklich auch die Angst davor? Für eine gewisse Zeit sicherlich.
Ein Mann ist in den Rhein gefallen, hält sich an einem Steg fest und ruft immer wieder: »Hilfe ! Ich kann nicht schwimmen!« Ein Spaziergänger am Ufer hört das und ruft zurück: »Ich kann auch nicht schwimmen, aber ich mache deswegen doch nicht solch ein Geschrei.«
Schäl fällt in den Rhein und droht zu ertrinken. Tünnes wirft ihm einen Rettungsring zu und versucht ihn mit drei anderen aus der
Strömung zu ziehen. Da fängt Schäl auf einmal fürchterlich an zu lachen.
»Was lachst du?«, fragt Tünnes.
Schäl: »Ich stelle mir gerade vor: Wenn ich jetzt loslasse, fallt ihr alle auf den Hintern!«
Die Mutter geht mit ihrem kleinen Sohn in ›Ben Hur‹ . Die Christen stehen zitternd in der Arena. Die Gatter gehen hoch. Die hungrigen Löwen stürzen sich auf die Christen, zerreißen und fressen sie. Da fängt der kleine Sohn furchtbar an zu brüllen. Die Mutter verlässt mit ihm die Vorstellung und klagt: »Mein armer Sohn, ich weiß, das war zu viel für dich!«
»Ja , Mutter« , sagt der, »der kleinste Löwe hat keinen abgekriegt!«
Das Lustspiel ist ein Riesenerfolg, das Theater ist jeden Abend ausverkauft. Nur in der vierten Reihe bleibt heute ein Platz frei. Ein Stehplatzbesucher fragt eine schwarz gekleidete Dame, die neben dem freien Platz sitzt, ob der Platz nicht besetzt werde. »Da sollte mein Mann sitzen. Aber der ist inzwischen gestorben.«
»Hätten Sie die Karte nicht einem Freund geben können?«
»Das habe ich ja versucht« , sage die Dame, »aber die sind heute alle bei der Beerdigung.«
Etwas für robuste Gemüter:
»Meine Mutti hat wieder geheiratet« , erzählt der kleine Fritz,
»und mein neuer Vati bringt mir jetzt das Schwimmen bei.«
»Und kannst du es schon?«
»O ja ! Ich komme schon ganz allein aus dem Sack heraus!«
Ein Fallschirmspringer zieht beim Absprung die Reißleine, aber der Schirm öffnet sich nicht. Auch der Reserveschirm versagt, er fällt weiter ungebremst nach unten. Da kommt ihm ein Mann von unten entgegen. Hoffnungsvoll ruft er ihm zu: »He , reparieren Sie Fallschirme?«
»Nein« , sagt der, »ich entschärfe Bomben.«
Noch ein Fallschirmwitz:
Zwei Fallschirmspringer sollen zum ersten Mal allein abspringen. Der Übungsleiter erklärt noch einmal den erwarteten Ablauf: »Also , der Fallschirm öffnet sich bei Ihnen von selbst, wenn Sie springen, sobald Sie an der rechten Schnur hier ziehen. Sollte er wirklich nicht aufgehen, müssen Sie an diesem Ring ziehen. Das funktioniert immer. Für den Notfall, dass der Schirm wirklich klemmt, ziehen Sie an dem kleineren Ring darunter. Dann öffnet sich der Notfallschirm. Unten stehen dann Jeeps, die Sie zum Flughafen zurückfahren.«
Die beiden springen, fallen nebeneinander nach unten. Sie ziehen an der rechten Schnur. Der Schirm öffnet sich nicht. Beide ziehen an dem kleinen Ring. Der Schirm bleibt zu. Ungebremst fallen sie weiter, dicht nebeneinander.
Da sagt einer der Springer: »Wollen wir wetten, dass auch die Jeeps nicht da
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