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Die Witzekiste

Die Witzekiste

Titel: Die Witzekiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lentz
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sagen, wenn Volkswagen morgen »Juhu« hieße. Oder so ähnlich.
    Den angeblich unfreiwilligen Witz finden wir auch hier:

    In einer bayerischen Firma wird ein Angestellter verabschiedet. Der Chef hält eine Rede und sagt: »Und wieder müssen wir uns heute von einem verdienten Mitarbeiter verabschieden. Leider geschieht das nicht jeden Tag!«

    Doch Mobilität war nicht immer etwas Positives. Sesshaft zu sein galt früher als die größere Tugend. Unsere Sprache verrät es noch: Mobilität vom lateinischen mobil, ist auch Mob! Die nicht Sesshaften, die Mobilen waren Mob, unzuverlässig.
    Damit war nicht das Auto gemeint, mit dem man heute zurück zur Natur fährt. Noch Kaiser Wilhelm II. war der Ansicht: »Das Auto hat keine Zukunft, ich setze aufs Pferd.«
    Inzwischen sind vor allem die Manager mobil.

    Der neue Chef berichtet: »Ich habe in jedem Betrieb hervorragende Mitarbeiter getroffen, engagiert , verlässlich und fleißig.
    Und immer auch zwei totale Arschlöcher: Meinen Vorgänger und meinen Nachfolger!«

    Der Chef ist eine wichtige Figur im Witz. Wie ein Abteilungsleiter erzählt: »Wir haben in unserer Firma den perfekten Meinungsaustausch. Ich gehe morgens mit meiner Meinung ins Büro des Chefs und komme mit seiner wieder heraus.«

    »Sie wollen mehr Geld haben?«, fragt der Chef. »Wissen Sie denn eigentlich, wie wenig Sie arbeiten? Ich rechne es Ihnen mal vor: Das Jahr hat 365 Tage, wie Sie hoffentlich wissen. Davon schlafen Sie täglich acht Stunden, das macht allein 122 Tage. Bleiben also noch 243 Tage. Sie haben dann täglich acht Stunden frei, das sind noch einmal 122 Tage. Da bleiben noch 121. Das Jahr hat 52 Sonntage, an denen Sie nichts tun, damit kommen wir auf einen Rest von 69 Tagen. Samstags arbeiten Sie nur halbtags, da müssen wir die Hälfte, 26 Tage, rechnen , die frei sind. Nun sind wir bei 43 Tagen. Wir haben täglich eine Stunde Mittagspause, Sie speisen demnach rund 16 Tage. Was ist übrig? 27 Tage. 14 Tage sind Sie im Urlaub, es errechnet sich also noch ein Rest von 13 Tagen. Von denen müssen Sie noch durchschnittlich zwölf Feiertage abziehen. Es verbleibt ein Tag. Und das ist der 1 . Mai ! Und dafür wollen Sie mehr Geld haben?«

    Wie man sich in den Erzählungen von Maus und Elefant immer mit der Maus identifiziert, verliert im Witz alles seine Größe, wird klein, kann ausgelacht werden, hat nichts Bedrohliches mehr. Das gilt für alle Witze über Berufe, Ärzte, Lehrer, Tenöre, Beamte.

    Der Abteilungsleiter erklärt einem neuen Mitarbeiter: »Der Chef macht manchmal Witze. Lautes Lachen hält er für plumpe Vertraulichkeit, stilles Lächeln für Arroganz und völliges Ernstbleiben für ein Zeichen von Dummheit. Also richten Sie sich danach!«

    Schön an solchen Gags ist, dass es zwar um menschliche Schwächen geht, dass sie aber selbstironisch dargestellt werden. Man könnte das die Sozialfunktion des Witzes nennen.
    So ein Witz erfüllt eine wichtige Aufgabe: Er vermittelt zwischen Intellektuellen und Menschen, die nicht besonders gesprächsbegabt sind. Auf eine solche Geschichte können sich alle einigen.

    Ein Verkaufsteam, vier Reisende der Firma Hellweg, treffen im Zug auf vier Vertreter der Konkurrenzfirma. Sie reden über die Firmenanweisung, sparen zu müssen.
    »Sie auch?«, fragen die Konkurrenten.
    »Wir fahren inzwischen schon nur noch mit einer Fahrkarte« , berichten die Vertreter der Firma Hellweg.
    »Das ist ja toll. Wie macht ihr das denn?«
    »Passt mal auf, wenn gleich der Schaffner kommt.«
    Als sich der Kontrolleur nähert, gehen alle vier zusammen auf die Toilette und verschließen die Tür.
    »Würden Sie bitte Ihre Fahrkarte unter der Tür durchschieben« , fordert der Kontrolleur von draußen.
    Er bekommt die Fahrkarte, prüft sie, schiebt sie zurück, bedankt sich und geht weiter.
    Eine Woche später treffen sich die konkurrierenden Teams wieder.
    »Das ist doch klar, wir fahren inzwischen auch nur noch mit einer Fahrkarte« , erzählen die vier anderen.
    Da versichern die Hellweg-Vertreter: »Wir sind schon wieder einen Schritt weiter. Wir fahren jetzt ganz ohne Karte!«
    Die Konkurrenten staunen. »Wie geht denn das?«
    »Zeigt ihr erst einmal, wie das bei euch läuft!«
    Als der Schaffner naht, gehen die vier Konkurrenten wieder alle zur Toilette und versperren die Tür.
    Kurz darauf macht sich das Hellweg-Team auf den Weg. Im Vorbeigehen an der Toilettentür ruft einer: »Fahrschein-Kontrolle ! Würden Sie bitte Ihre Fahrkarte mal unten

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