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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Dunkelheit verschwanden. Nur das Motorengeräusch war noch leise zu hören. Es entfernte sich immer weiter, kam dann wieder näher, und plötzlich tauchten auch die Lichtkegel der Scheinwerfer wieder auf. Wie Irrlichter tanzten sie durch den dunklen Morgen.
    Julie und Carol hatten längst angehalten und blickten durch ihre Feldstecher. Aber sosehr sie sich auch anstrengten, die Gestalten auf den Snowmobilen konnten sie nicht erkennen. Rick und Brian Baldwin? Mike Fletcher und Randy Bradshaw? Beides war möglich. Weil sich die Fahrer kaum von den dunklen Fichten abhoben, die hinter ihnen aus dem Schnee wuchsen, konnte man nicht sehen, ob einer oder beide der Männer Gewehre bei sich hatten. Dann hätten Julie und Carol zumindest gewusst, mit wem sie es zu tun hatten. Nur die Baldwins besaßen Gewehre, die Jungen hatten bloß die geklaute Pistole dabei.
    Die Lichter bewegten sich wieder und tanzten über den Hügelkamm nach Westen. Sie folgten keinem Trail, zogen den steilen Hängen der Berge entgegen und geisterten über eine Schneewand, die sich bedrohlich über ihnen erhob. Eine gefährliche Stelle, die erfahrene Ranger möglichst mieden, weil dort schon zahlreiche Lawinen abgegangen waren und ihre Opfer unter sich begraben hatten. Zwei Wanderer waren dort im letzten Winter gestorben.
    Julie und Carol setzten die Feldstecher ab und blickten entsetzt nach Norden. Die Fahrer hoben sich jetzt deutlich gegen die Schneewand ab und die Rangerinnen erkannten, dass es sich nur um die Jungen handeln konnte. Sie hatten keine Gewehre dabei, zumindest waren keine zu erkennen. Von dem unbedingten Willen getrieben, sich als ganze Männer zu beweisen und die Wolfskiller im Alleingang zu erledigen, trieben sie ihre Maschinen über den festen Schnee.
    Die Gefahr, die dabei von der Schneewand ausging, erkannten die Jungen nicht. Mit einem Hundeschlitten und auch auf Schneeschuhen wäre man vielleicht unbeschadet an ihr vorbeigekommen, aber der dröhnende Motor eines Snowmobils, das nicht umsonst innerhalb der Parkgrenzen verboten war, konnte den Schnee erschüttern und eine riesige Lawine auslösen.
    »Mike! Randy! Kommt zurück!«, rief Carol so laut sie konnte. Das Echo ihrer Stimme wehte über die Hügel und schreckte die Jungen auf, ließ sie kurz zögern und dann noch schneller weiterfahren. »Kommt zurück, sonst löst ihr eine Lawine aus! Das ist zu gefährlich! Mike! Randy! Zurück! Zurück!«
    Ein dumpfes Grollen zeigte an, dass ihre Warnung zu spät kam.

18
    Wie auf einem Giebeldach, das unter dem Lärm eines vorbeifahrenden Zuges oder Trucks erzittert, rutschten die Schneemassen von der Wand. Zuerst nur in Schauern oder kleinen Brocken, dann in immer größeren Ladungen und einer staubenden Woge, die wie eine Flutwelle auf die Jungen niederging. Das Donnern, das die schäumende Lawine dabei verursachte, war so laut, dass es sogar die aufheulenden Motoren der beiden Snowmobile übertönte.
    Wie versteinert beobachteten Julie und Carol das schreckliche Schauspiel, unfähig, sich zu bewegen, als wären sie am Boden festgefroren. Sie sahen, wie es der vordere Fahrer gerade noch schaffte, der Lawine zu entkommen und zwischen einige Felsen zu fliehen. Als der zweite Fahrer von der Lawine erfasst wurde und in den tobenden Schneemassen untertauchte, schrien Julie und Carol entsetzt auf. Das Snowmobil des Jungen flog wie ein riesiges Geschoss durch die Luft und verschwand dann ebenfalls, ging in den herabstürzenden Schneemassen unter.
    Carol löste sich als Erste aus ihrer Erstarrung. Mit einem heiseren Schrei feuerte sie ihre Huskys an und trieb sie der Unglücksstelle entgegen. Julie folgte ihr, sprang zeitweise von den Kufen, um den Hunden abseits der Trails weiterzuhelfen, und erreichte die Schneewand dicht hinter ihrer Vorgesetzten. Obwohl nur ein Teil der weißen Massen abgerutscht war, häufte sich der Schnee vor ihnen. Es wirkte wie ein erstarrtes aufgewühltes Meer, in dessen Tiefe alles begraben lag, was sich ihm in den Weg gestellt hatte. Das Donnern war nur noch als fernes Echo zu hören, das in den Bergen verklang.
    »Das kann er nicht überlebt haben«, sagte Carol leise.
    »Und wenn doch?« Julie war bereits von den Kufen gesprungen und hatte ihren Klappspaten aus dem Vorratsbeutel gezogen. Von der Hoffnung getrieben, den Jungen noch retten zu können, kämpfte sie sich zu der Stelle vor, an der sie ihn zuletzt gesehen hatte. »Wir müssen es wenigstens versuchen!«
    Sie begann bereits zu graben, schaufelte wahllos

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