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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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geben, die Jungen zu finden«, sagte der Trooper. »Weit können die beiden noch nicht sein. Und wenn sie in den Nationalpark gefahren sind, gehen sie den Rangern bald ins Netz.« Er wusste natürlich, dass der Ausflug von Mike und Randy auch tragisch enden konnte, ließ sich aber nichts anmerken. »Wir bleiben in Verbindung«, sagte er zu Green.
    »Dann wissen Sie ja, was Sie zu tun haben«, sagte der Superintendent, nachdem Corwin und Louise Fletcher sein Büro verlassen hatten. »Suchen Sie nach den Jungen.« Er setzte sich kopfschüttelnd. »Als ob wir mit diesen Wolfskillern nicht schon Ärger genug hätten! Passen Sie gut auf sich auf!«
    Julie und Carol gingen nach draußen und sahen gerade noch, wie Louise und der Trooper vom Parkplatz fuhren. Josh winkte ihnen durch das leicht beschlagene Seitenfenster zu. Er hätte wahrscheinlich gern noch einige Worte mit Julie gewechselt, aber dazu war jetzt keine Zeit. Der Superintendent würde den ganzen Park in Alarmbereitschaft versetzen und selbst die Ranger, die ihren freien Tag hatten und vielleicht weggefahren waren, nach Denali zurückholen. Erst später würde Julie erfahren, dass vor einigen Jahren ein leichtsinniger Junge auf einem Snowmobil unerlaubt in den Park gedrungen und von einem wütenden Elch so stark verletzt worden war, dass er bald darauf starb.
    Die Huskys ahnten bereits, dass sie wieder laufen durften, wollten aber zuerst ihr Fressen haben, das Julie und Carol aus dem beheizten Vorratshaus holten. Am liebsten wären die beiden sofort losgefahren, um die vermissten Jungen möglichst schnell zu finden und sich an der Suche nach den Wolfskillern beteiligen zu können. Aber kein Musher ging mit hungrigen Huskys auf Tour und ließ es darauf ankommen, ihre Unzufriedenheit zu spüren zu bekommen.
    Dennoch trieben sie die Hunde zur Eile an.
    »Wir haben nicht viel Zeit, Chuck«, sagte Julie, während sie ihren Leithund zwischen den Ohren kraulte. »Mike und Randy … der leichtsinnige Randy, der mir unbedingt zeigen wollte, was für ein guter Musher er ist … die beiden sind irgendwo mit ihren Snowmobilen im Park. Und die Baldwins wahrscheinlich auch. Schlimmer geht’s nicht, was? Aber keine Angst, die anderen Ranger sind auch alle unterwegs. Wir sind nicht allein da draußen.« Sie ging zu den anderen Hunden. »Habt ihr gehört? Wir haben heute eine wichtige Tour vor uns. Also fresst euch noch mal satt und dann lasst uns aufbrechen.«
    Wenige Minuten später waren sie unterwegs. Im Gänsemarsch ging es nach Süden, über einen Trail, den sie schon öfter auf ihren Patrouillenfahrten benutzt hatten. Er führte über das feste Eis der Triple Lakes, wand sich am westlichen Ufer des Riley Creek entlang und den Ausläufern des fernen Fang Mountain entgegen. Obwohl inzwischen die Sonne aufgegangen sein musste, sah man nichts von ihr, nicht mal einen sachten Schimmer. Eine dichte Wolkendecke hing über dem zerfurchten Land. Wegen des leichten Schnees, der mit dem böigen Wind über das feste Eis strich, hatten sie ihre Schutzbrillen aufgesetzt.
    Die Berggipfel lagen im frostigen Dunst verborgen, der mächtige Mount McKinley ohnehin, aber auch der zweitausend Meter hohe Fang Mountain. Lediglich die schneebedeckten Felshänge waren zu sehen. Die Gegend erschien Julie wie das geheimnisvolle Szenario eines Fantasyfilms, nur aufregender und von einer Wucht, wie sie eine auf dem Computer generierte Traumkulisse niemals erreichen würde. Die Huskys waren in ihrem Element, schienen über den Trail zu fliegen, während Julie auf den Kufen stand und nur darauf achten musste, bei einer Bodenwelle nicht den Halt zu verlieren. Das Geräusch der scharrenden Kufen hallte weit über den Trail.
    Sie fuhren meilenweit, ohne ein anderes Lebewesen zu Gesicht zu bekommen. Das Land lag wie ausgestorben vor ihnen. Nachdem sie die Seen überquert hatten, wurde es hügeliger und zerklüfteter, und sie mussten die Hunde jetzt öfter bremsen, um nicht vom Trail abzukommen. Zum Glück kannten sie sich aus. Selbst in dem schwachen Licht, das vom Schnee reflektiert wurde, behielten sie ihre Richtung bei und konnten es sich sogar leisten, die Stirnlampen aus zu lassen. Das Licht hätte sie den Jungen oder den Wolfskillern nur verraten. Unbeirrt fuhren sie den Ausläufern der Berge entgegen.
    Von einem Waldrand aus sahen sie die tanzenden Lichter zum ersten Mal. Zwei Snowmobile, die ungefähr eine Meile von ihnen entfernt auf einem Hügelkamm auftauchten und gleich darauf wieder in der

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