Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
Vom Netzwerk:
und Carol ihre Vorratsbeutel und machten sich auf den Weg zu den Hundezwingern. Es war noch kälter geworden und schneite leicht. Der Wind hatte noch einmal aufgefrischt.
    »Picknickwetter!«, scherzte Carol.
    Unterwegs kam ihnen ein Ranger entgegen. »Der Super will euch sprechen«, sagte er, nachdem er beide begrüßt hatte. »Hörte sich dringend an.«
    »Vielleicht haben sie die Wolfskiller erwischt.«
    »Eher nicht«, erwiderte der Ranger, »er war ziemlich nervös. Soweit ich weiß, ist ein State Trooper bei ihm. Vor dem Haus steht ein Streifenwagen.«
    Es wunderte Julie nicht, dass der Superintendent schon im Büro war. Er nahm seine Arbeit sehr ernst und bemühte sich, den Rangern immer ein gutes Vorbild zu sein. Während andere Chefs noch im Bett lagen oder bei Starbucks auf ihren Caffè Latte warteten, saß er vor allen anderen am Schreibtisch. Als Superintendent eines riesigen Nationalparks wie Denali hatte er eine enorme Verantwortung zu tragen.
    In dem Streifenwagen, der vor dem Verwaltungsgebäude parkte, saß Josh. Wie fast alle Autofahrer in Alaska ließ Trooper Corwin bei einem kurzen Aufenthalt in dieser Kälte den Motor laufen. Josh stieg aus und lief ihnen ein paar Schritte entgegen. Nach einem etwas schüchternen »Guten Morgen« sagte er: »Der Sergeant ist bei Superintendent Green. Ich soll Ihnen sagen, dass er Sie auch sehen will, Ranger Schneider.« Er blickte Julie an, wieder einmal unsicher, ob sie auch gut auf ihn zu sprechen war. »Dich auch«, fügte er hinzu.
    Sie spürte seine Unsicherheit und ging ebenfalls einige Schritte auf ihn zu. »Alles klar, Josh?« Sie ermutigte ihn mit einem kleinen Lächeln. »Steig lieber wieder ein, sonst frierst du noch fest.«
    Eigentlich wollte sie noch etwas zu ihm sagen, irgendetwas Versöhnliches, aber Carol wurde bereits ungeduldig. »Beeil dich, Julie! Der Super wartet ungern und du willst doch keinen Minuspunkt. Er kann uns durchs Fenster sehen.«
    Julie wandte sich hastig von Josh ab und folgte ihrer Vorgesetzten ins Verwaltungsgebäude. Der Superintendent und der Trooper warteten bereits auf sie. Beide standen vor einer detailgenauen Wandkarte des Nationalparks.
    »Sergeant Corwin hat schlechte Nachrichten«, sagte Green.
    Der Trooper nickte betrübt. »Rick und Brian Baldwin sind verschwunden. Wir wollten sie gerade ein wenig genauer unter die Lupe nehmen, als uns auffiel, dass kein Licht in ihrer Hütte brannte. Ihr Pick-up und die beiden Snowmobile sind auch weg. Sie haben sich heimlich aus dem Staub gemacht.«
    »Dann sind sie wieder auf der Jagd«, vermutete Carol.
    »Das befürchten wir leider auch. Obwohl die Nachbarn sagen, dass die beiden nach Fairbanks gefahren wären, um dort Besorgungen zu machen. Bis jetzt haben wir ihren Pick-up in Fairbanks aber nicht ausmachen können, und die Kollegen haben vor allen Shopping Malls und Supermärkten nachgesehen.«
    »Was ist mit einer Großfahndung?«
    »Geht nicht«, erwiderte Corwin. »Wir haben zwar einen begründeten Verdacht, aber nicht genug Beweise. Natürlich suchen wir dennoch nach ihnen, aber nicht im großen Stil, wie es vielleicht nötig wäre. Und leider gibt es auch unter den Troopern einige, die auf der Seite der Wolfskiller stehen. Wenn ich’s mir recht überlege, sind es wahrscheinlich sogar über die Hälfte. Ich kann nicht mal sagen, ob wir alle Nebenstraßen zum Park im Auge haben.«
    Carol wandte sich an den Superintendent. »Aber wir können etwas unternehmen. Ein toter Wolf innerhalb der Parkgrenzen gibt uns das Recht, den gesamten Park nach Verdächtigen abzusuchen, nicht wahr? Wenn die Baldwins im Park sind, müssen wir sie erwischen, sonst tanzen sie uns ewig auf der Nase herum.« Ihre Worte klangen belehrend, störten Green aber nicht.
    »Sie haben recht, Ranger Schneider, aber auch uns sind in gewisser Weise die Hände gebunden. Haben Sie heute Morgen schon mal zum Himmel gesehen? Es riecht nach Schnee, vielleicht gibt es sogar noch einen Blizzard. Wenn wir Pech haben, müssen die Hubschrauber bald auf dem Boden bleiben. Mal davon abgesehen, dass Hubschraubereinsätze viel Geld kosten und mir langsam keine Ausreden mehr einfallen, um diese ständigen Einsätze zu legitimieren. Das Wolf Monitoring Program ist manchen Leuten des National Park Service ein Dorn im Auge. Ähnlich ist es mit Hundeschlitten. Selbst wenn sich einige Musher bereiterklären würden, uns unentgeltlich zu helfen, könnte ich sie nicht verpflichten. Nicht zuletzt die Versicherung würde uns einen

Weitere Kostenlose Bücher